Ich kenne diese „Technik“, oder wie immer man das nennen mag, natürlich; -zig Schreibcoachs predigen geradezu, dass man auf diese Weise in einen Text reinkommen könnte, durch einfach alles aufschreiben, was Einem durch Herz und Hirn zieht, bla, was allerdings schon dieser Professor in Wien gesagt hat, sinngemäß, der hinter der Couch, es lebe die Libido.
Aber es ist krass, was gerade abgeht. Schon mindestens ein Dutzend Mal wollte ich zum Beispiel, oder vor allem, den Fernkurs für Kreatives Schreiben hinschmeißen, obwohl der Tutor, ein wirklich erfahrener und auch erfolgreicher Textbürger, mir nicht nur schon viermal die Note Eins verabfolgt hat, sondern sich beinahe begeistert geäußert. Das passiert mir, Überraschung, auch nicht zum ersten Mal; es ist dies jetzt der dritte derartige Kurs, den ich im letzten Vierteljahrhundert angefangen habe, und beim erstem Versuch beschwor mich der Fernlehrer, dass ich aufhören müsste, Zeitungen zuzustellen und stattdessen anfangen sollte, ja, müsste, für Zeitungen zu schreiben. Gut gebrüllt, ferner Löwe – schön weit weg, dann geht es einigermaßen mit dem Ost-Koske, chch. Ich meine, welches Printmedium stellt denn praktizierende Schizotype ein?
Womöglich fühlen sich da Leute verarscht oder könnten denken, dass ich kokettieren wolle oder fishing for compliments betreiben; dem ist aber mitnichten so. Es ist vielmehr einfach nur so, dass mir diese ernstgemeinten Feedbacks nicht viel bringen bis auf das momentane blande Empfinden des im Bereich des persönlichen Bauchnabels gepinselt worden Seins.