Zwar auf Schienen, aber immerhin unterwegs. „Ach“.*


Kulturelle Umrahmung mit Bezug zur Textour. (Quelle)

***

Es ist kurz vor halb vier, was K. glaubt, erwähnen zu müssen, da er überzeugt ist, damit halbwegs orientiert zu wirken im Sinne von: „Ich heiße Paul Krause und heute ist der 14. August 2041“ usw., womit K. ausdrücklich nichts gegen Leute sagen wollte, die Paul oder Krause oder Paul Krause heißen, zefix.

K. ist wieder einmal verblüfft von der Hartnäckigkeit der dauerhaft kommentierenden virtuellen Diensteinheit (DAUKOVIDI) als nachträglich installiertes Über-Ich bei einem der „Unerzogenen“ der Klasse, wörtliches Zitat Klassenleiter etwa 1975. Der Mann bietet in Hütte Hypnose als Lebenshilfe, ist aber, wie auch bereits mehrfach erwähnt, sehr wahrscheinlich nicht der Urheber des Budenzaubers als, wie K. bereits mehrfach vermutet hat, zugegebenermaßen grandiose Weiterentwicklung von Milton Ericksons therapeutischen Interventionen.

Es wird nichts mit der Initiation des ewigen Kindes, aber die versuchen es doch immer wieder, Hut ab. Heute nun, vor etwa einer Dreiviertelstunde, wurde von wem und wie auch immer eine Traumprüfung gesendet, mit der eine Bindung an den Job des Lokführers erzeugt werden sollte.

Der tragikomischen Asymptote folgend, die K.’s „Lebenskurve“ beschreibt und mit der ihm erst im Unendlichen „Landung“ möglich ist, ist K. immer näher dran; aharhar, urst lustich.

Diese Traumprüfung scheint zunächst realistisch, denn Lokführer werden gesucht und man nimmt auch sogenannte Quereinsteiger. Andererseits ist dieser Versuch einer im doppelten Sinn traumhaften (An-)Bindung fragwürdig, weil K. wegen seines eingeschränkten räumlichen Sehens keinen Führerschein machen kann, wofür er sich schon des Öfteren gern ins Gesäß gebissen hätte, weil ihm dadurch etliche gute Jobs durch die Lappen gegangen sind.

Daher dürften K.’s Zweifel daran nicht unberechtigt sein, dass man ihn auf der Schiene werktätig werden lassen könnte. Natürlich hat K. auch schon daran gedacht, denn er ist nicht völlig verblödet, es z. B. bei der U-Bahn zu versuchen, wo ebenfalls dringend Leute gesucht werden.

Tja, obwohl sich K. auch damit wiederholt, scheint er noch nie so dicht dran gewesen zu sein; er hat die Lok, und sie scheint zumindest zeitweise einen Zug gezogen zu haben, über wilde Teststrecken geführt, beispielsweise über versandeten Untergrund, auf dem die Schienen kaum oder gar nicht zu erkennen waren.

Am Ende ist gar ein kurzes Gespräch mit Kollegen zustande gekommen, während dem die Atmosphäre locker und freundlich war und aus dem K. nicht in üblicher Weise heraus gefallen ist durch Abbruch des Kontaktes oder durch sein unsichtbar und vor allem unhörbar Werden.

Aber dann wieder diese Art Sprung; plötzlich ist K. in einer völlig anderen Situation und die Kollegen sind alle verschwunden. Es findet eine Art Betriebsbesichtigung oder dergleichen statt, und eine Frau fragt, als sie K. bemerkt: „Was will denn der Wiegemeister hier?“ Zu seiner Verblüffung hat K. einen Lacherfolg mit seiner Anmerkung, so schnell wäre er noch nie befördert worden.

Das hat sich ganz gut angefühlt, aber dennoch stimmte was nicht; die Situation ist doch wieder irgendwie zerfasert, zerfallen, entglitten oder wie auch immer man dieses K. aus hunderten Träumen unwohl bekannte Rotzkotzpissscheißfotzmist-Phänomen nennen mag.

Und ewig murmeln Bataillone von Murmeltieren…

‚Gibt sogar noch an, dissa ’n Nichtsnutz is‘!‘ kam schon des sehr Öfteren per Mentalfunk, siehe auch das vorgestrige Zitat von von Rezzori; auch soll K., Überraschung, Kabarett machen usw. usf., bla bla.

Was aber, wenn es gar nicht im Sinne des schon von Freud formulierten Grundanliegens aller Therapie um die Befähigung zur Liebe und zur Arbeit geht, vielmehr alle diese nunmehr tausenden Traumprüfungen für den Sprung über die Kante stehen im Sinne des Wegkommens vom nur Berichten und Gelingens von Dichten?

Das wäre der Gipfel koskatöricht-dinosäuerlicher Tragikomik eines im Sinne von Meta Phorisch mit Windmühlen fechtenden Jugendfreundes bzw. ewigen Kindes von der traurigen Gestalt!

(… seit vielen Monden kommt auch immer wieder etwas per Mentalfunk wie: ‚Bleib dran, der Durchbruch kommt!‘… har… har… har…)

Nun aber ist es kurz vor fünf, und der Penner, man ahnt es, geht wieder pennen; garstige Hobbitse, garstige Hobbitse.

* Zitat Loriot, „In der Tat!“, Zitat Teal’c.

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