(… oh Gott…)

(… die Gretchenfrage im 21. Jahrhundert…)

K., der Abgehängte, in dem diese möglicherweise unzeitgemäße Sehnsucht nach einer geistigen Ebene zu seiner eigenen Überraschung nicht abzutöten ist, möchte im Folgenden wieder einmal seine Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren versuchen, indem er als Wort zum Tage aus der Unterschicht einen kleinen Klugschiss to go präsentiert.

Nun schon zur Tradition geworden beeilt sich K. hinzuzufügen, dass er das nicht nur möchte, sondern die angekündigte Präsentation im Folgenden in der Tat tätigt. Oder so ähnlich…

Woher kommen diese Gedanken, zefix? K. steht auf, immerhin, und dann rattert es in der Birne; nein, es hat nichts mit der einen Sache zu tun, denn dieses Rattern war auch nicht anders, als K. einer Frau beigelegen ist in der Art, die unter Umständen zur Duplikation des genetischen Codes führt, steht alles im Internet.

Für alle Fälle hat K. jetzt dieses Buch geordert; und man sagt „geordert“, denn das ist interlecktuell und überhaupt, *hüstel*.

Gott, Glaube, Religiosität usw., darüber möchte K. als Privatpublizist der Spezialisierungsrichtung Allesgeheimphilosophie heute mit niemandem sprechen, wahrscheinlich altersbedingt, da sich nun sein Ende dem Leben entgegen neigt; Mann kennt das und schleicht dann doch noch verstohlen in Kirchen, Synagogen und Moscheen, Alter.

Möglicherweise aber, so möchte K. dünken und deucht es ihm denn in der Tat, ist diese Sehnsucht nach etwas Höherem, Numinosem, nach einer vielleicht sogar verkörperten Singularität oder wie immer man das Phänomen in Worten zu erfassen versuchen mag, ein menschliches Grundbedürfnis auf einer geistigen Ebene unabhängig von politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen.

Wird diese Sehnsucht geleugnet oder verdrängt, könnte sie zur Hintertür herein kommen. Beispielsweise wurde im realen Sozialismus, da nicht alle realen Sozialisten zu den bewussten Teilen der siegreichen Arbeiterklasse gehören konnten und gehört haben und daher oft über ein überholtes Unbewusstes verfügt, dieser ganze Themenkomplex verdrängt.

Dennoch und erst recht hatten gewisse offizielle Rituale deutlich etwas von religiösen Zeremonien und die oft viele Meter hohen und viele Tonnen schweren Abbilder der Doktoren Marx und Uljanow waren in gewissen Sinne Götzenbilder, bei deren Anblick die abgebildeten Bürger Genossen sehr wahrscheinlich ausgerastet wären.

So. – Das muss genügen, ph!

K. muss jedoch ohne Geblödel und ohne die üblichen Löffelchen Sarkas- und Zynis-Mus feststellen, und das zum wiederholten Mal, wie er immerhin bemerkt, dass es ihm tatsächlich nicht richtig dreckig geht, wenn er wenig oder nichts zu beißen hat, in einer Notunterkunft benotunterkunftet ist und was dergleichen ganzheitlich aktivierende Spezial-Sperenzchen mehr sind, sondern wenn diese Denk- und Knobel- und Grübel-Ebene zu versinken droht.

Das könnte einerseits merkwürdig erscheinen, dürfte jedoch andererseits hoffen lassen, weil K. es trotz widrigster Umstände, „Das haben Sie so hergestellt, das ist was ganz Altes!“, offensichtlich zu vermeiden vermocht hat, total zu verblöden.

Das ist die eine Seite; die andere aber ist, dass K. in den letzten Tagen immer wieder an einen ehemaligen Mitbewohner in einem der gruppalen Kontexte denken musste, in denen er zumindest schriftlich auf Textour war.

Der Mann hatte sich bereit erklärt, nachmittags für einige Stunden das Bewohner-Café zu betreiben, hatte aber, da er Fantasy-Fan war, jede Menge Figuren auf dem Café-Tresen aufgebaut.

Wie einen Schutzwall, was nicht nur K. aufgefallen war. War diese Leidenschaft eines Figurus nun zumindest auch Abwehr von und Widerstand gegen Kontakt in dem Bereich, über den man sich geeinigt hat, dass er die Realität wäre? Und inwiefern könnte dies eventuell auch auf K.’s in die Tasten Dreschen zutreffen?

(… hähä… der K. hat sich doch voll durchschaut… was soll der denn bei Dr. Anna Lyse auf der Freudvollen Couch…)

So. – Das muss genügen, ph!

Rein rhetorische Fragen, aber sie mussten raus, und K. geht es denn in der Tat gleich ein bisschen besser, und das ist ja auch was, wenn man bedenkt, dass er sich für seine Bemühungen auf einer geistigen Ebene nich‘ mal ’n Dauerlutscher kaufen kann, wie die vox populi zu formulieren pflegt, pfiffig, wie sie ist.

Bla.

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