Okay, m a n c h m a l  war es auch der K.


(Quelle)

K. musste gerade wieder daran denken, wie er 2008 bei seiner ersten „Hospitation“ in Hütte, milde formuliert, etwas knapp war, was seinen Bestand an gängigen Zahlungsmitteln anging, und deshalb am Rand des Feldes westlich der Freilichtbühne einige Maiskolben, äh, entnommen hat, wobei er das gute Gefühl hatte, an seine körperliche Jugend anzuschließen, in der er derartige, aua, Feldversuche auch bereits ausgeführt hat, und auch bereits auf diesem Feld, das damals bereits immer einmal wieder mit Mais bestellt worden war.

Allerdings gab es während K.’s Pubertätlichkeiten jede Menge „wilde“ Bäume und Sträucher mit Süß- und Sauerkirschen, Spillingen, Pflaumen, Äpfeln und Birnen, die nicht nur entlang der Feldwege wuchsen, sondern auch mitten in Waldstücken, wo sie niemand außer K. entdeckt zu haben schien.

K.’s Angeberei mit seiner Entdeckung hatte dann zur Folge, wir berichteten, dass K. in der elternhäuslichen Küche nach entsprechenden Befehlen seines märchenhaften Stiefmütterchens stundenlang, aua, rührend bemüht war an einem der riesigen Töpfe, in denen nicht allzu lange Zeit davor noch Wäsche gekocht worden war und der jetzt nur geviertelte Pflaumen mit einigen aromatisierend gedachten Kernen sowie kein Wasser und keinen Zucker enthalten hat, dennoch nach frühestens vier bis fünf Stunden binnenmarktfähiger Pflaumenmus entstanden ist.

2008 musste K. feststellen, dass nicht nur die Feldwege, sondern auch seine ehemaligen Verstecke ratzekahl gepflückt waren, und wieder einmal konnte er feststellen, dass selbst sein Ankommen in der Marktwirtschaft abseits des Mainstreams stattzufinden schien, *hüstel*.

Tja, und nun liest K. jeden Tag online die Ausgabe der „MOZ“ für Hütte, denn er kann lesen, obwohl er aus dem Osten kommt, in der eben über Möglichkeiten berichtet wird, den Bauernmarkt hinter dem städtischen Theater zu retten, auf dem diese nachwendlich gründlich geernteten Früchte größtenteils vertickt wurden.

Ein bisschen schließt sich ein Kreis und Opa Ron kann beruhigt in die Abteilung fossile Schachtelhalme des nächsten Gnadenhofs einziehen, schon wieder *hüstel*.

Dass K. jetzt wieder mit „Opa Ron“ kommt, hat damit zu tun, dass er zum wiederholten Mal die Serie „Real Humans“ rein zieht, in der Opa gestartet wird, gnihi; d. h., der Digitalklon eines bereits in die ewige Großgruppe abberufenen Familien-Mitglieds, und das ist Neuland, und das wird kommen, in dieser oder ähnlicher Weise.

(… K. fragt sich zum wiederholten Male, warum in der Wohnung von David Eischers Mutter ein Porträtbild des jugendlichen Trotzki steht, aber das natürlich wirklich am Rande und um den immer wieder abblätternden intellektuellen Anstrich des K. notdürftig auszubessern…)

Außerdem hat K. verblüfft wahrgenommen, dass seine Idee zur Umgestaltung des vor sich hin gammelnden Platzes der Jugend in Hütte keineswegs völlig abgehoben scheint, vielmehr etliche Leutinnen und Leute ähnliche Ideen hatten, die „nur“ sozusagen materiell verankert sind. Zum Beispiel fußen die Erwägungen zur Erweiterung der Medizinischen Fachschule nicht nur auf deren realer Existenz, vielmehr diese Schule vor und nach der Wende überaus erfolgreich Fachleute ausgebildet hat und ausbildet.

(… ja, auch Fachleutinnen… ist ja gut… kämpft man schön…)

K. wird es vielleicht doch noch gebacken bekommen, in zehn Jahren vielleicht, ein wirklich passendes Unterkünftchen in seinem Heimatstädtchen zu finden, und er wird dann mit diesem schließlich dauernd in die Gesichtszüge eingearbeiteten mephistophelischen Grienen durch das Weichbild der ohne Ostalgie ganz besonderen Gemeinde tappen als eine Art Teilzeit-Original zur Stadtwerbung.

Andererseits hat K. noch weitere Gedanken, die jedoch alle geheim sind, wie zum Beispiel den, den er erst seit etwa 1979 mit sich herum trägt, nämlich das, wiederum ohne Ostalgie gesagt, technisch bestens ausgestattete Theater endlich einem eigenem Ensemble anzuvertrauen.

Außerdem und vor allem würde das erste Werk zur Herstellung von Anlagen zur effizienten technischen Nachbildung der Photosynthese natürlich in Hütte errichtet werden, hoho.

(… es besteht kein Grund zur Beunruhigung, der Klient ist gut steuerbar… abschließend *hüstel*…)

Nachdem K. diese Gedanken dargelegt hat, wird er sehr wahrscheinlich, denn er kennt sich nunmehr ein bisschen, in den nächsten Stunden von schwer regulierbaren Impulsen gebeutelt werden wie etwa dem, in eine Amischen-Gemeinde in Pennsylvania einzuheiraten oder in Tasmanien eine Versuchsfarm zur Auswilderung des Beutelwolfs zu gründen, was insofern erstaunlich erscheinen dürfte, als diese Tierart eigentlich ausgestorben ist, was aber sowieso wieder nirgends nie niemand nich‘ merkt, hähä.

Tja…

Nun ja.

Bla.

PS: Nach wie vor wünscht K. nicht, auch nicht im Unbewussten, Oberbürgermeister von Hütte zu werden; wir bitten um diskrete Anteilnahme.

Dieser Beitrag wurde unter Stadtbild, Technik, Traumtanz veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.