Warum aber gerade jetzt die schamanische Krise?


(Quelle)

***

Selbstsuggestion, klar; K. hat in den letzten Wochen derart oft *hüstel* geschrieben, dass seine Atemwege sich entzünden mussten, und nun gibt er wieder den bellenden Schleimer, aber das kennt er ja aus seiner Vorschulkindheit, Alter.

Außerdem könnte man wieder einmal annehmen, dass es etwas wie ein Unbewusstes gäbe, denn nun ist die Gefahr gebannt, dass das am längsten und am stärksten frustrierte Bedürfnis befriedigt werden könnte, das nach Körperkontakt.

K. hatte schon mehrfach den Gedanken, dass man für die da unten bzw. am Rand nicht nur Wärmestuben einrichten sollte, sondern Kabinen zum wöchentlich mehrfachen Empfang einer innigen Umarmung; nein, das war nicht witzig gemeint und es ist auch nicht urst lustich.

Das würde womöglich mehr zur Senkung des Gewaltpegels in der Gesellschaft beitragen als etwa die Verbesserung der Technik der Bereitschaftspolizei, nachdem wieder ein armes Schwein irgendwo mit ’ner Knarre herum gefuchtelt hat.

(… willa wieda die Welt retten, höhöhö… siehta sich wieda als Züchoteerahpeut, höhöhö…)

In der letzten WG, in der K. gewohnt hat, meine Güte, wie die Zeit vergeht, bla, hatte er eine Nachbarin, die wirklich spontan gehandelt hat, nicht angekündigt planmäßig spontan wie K., und des Öfteren einen Mitbewohner ungestüm in den Arm genommen, einfach so.

Es ging mitnichten darum, dass das alte Kind mit Brille die Süße mal knallen wollte, wie dynamisch zupackende Kräfte gesagt hätten, unsere Jungs, Arbeiterjungs, hoho; er hatte nicht einmal eine Erektion, was wiederum nicht heißen soll, um auch das anzumerken, dass er zu einer solchen nicht in der Lage gewesen wäre, scheiß Macho.

Es ging um eine Art mentalen Vitamin- oder Energiestoß; es war, und jetzt muss K. wieder abheben, wie beim Riesen Atlas, Alter, der die Mutter Erde berührt und seine Kräfte gespürt hat, tandaradei! – Es ist alles gesagt, siehe Header, gerade in der Antike, bla.

K. hat das dann noch mit anderen Vertreterinnen der rezenten Hominiden auf dem dritten Planeten des Systems erlebt, was er sich allein schon deshalb merken musste, weil er jedes Mal sprachlos war, was bei ihm bekanntlich, milde formuliert, selten ist.

Diese öffentlichen Bedürfniskabinen könnten ebenfalls durch Hubots exzellente Versorgung sichern, zumal der Kapitalismus unter anderem deshalb so erfolgreich zu sein scheint, weil er viele psychische Bedürfnisse nicht ungeschickt mit technischen Lösungen zu befriedigen vermag; siehe etwa die flächendeckende ständige Erreichbarkeit aller Kontaktpersonen durch Mobilfunknetze usw., so dass niemand psychisch abstürzen muss nach dem millionenfachen brutalen Abbruch von Kontakten, Beziehungen und Bindungen in den irren Wirren des XX. Jahrhunderts.

(… höhöhö, spielta wieda Lenin, höhöhö… gehört doch in die Geschlossene…)

(… ach nee, er spielt ja Adolf… egal, kann alles befohlen werden…)

„Das dazu!“, wie Diplomlehrer M. zu sagen pflegte, worauf er fast immer eine autoritätsuntergrabende Kniebeuge nicht ohne Behagen und durchaus mit einer gewissen Elastizität angedeutet hat.

Weiter im Auge behalten, den K.!

(… K. versteht das – er würde sich auch überwachen lassen…)

(… ‚Weeß nich, wo er hingehn soll; weeß nich‘, wo er hingehn soll, höhöhö!‘… wie oft soll K. nun noch erklären, und sogar hochschulisch diplomierten Fachkräftinnen und Fachkräften, dass diese für die Leute, was bekanntlich immer die Anderen sind, offenbar nicht begreifliche Isolation der sozusagen Normalzustand für ihn darstellt, auf den er in den ersten sieben Jahren seines Lebens konditioniert worden ist, so dass er kaum unter Leidensdruck steht… himmisakra kruzifix…)

Dieser Beitrag wurde unter Anna Lyse, Katzencontent, Technik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.