Ein Helga-Königsdorf-Traum („Wende verpennt, hähähä!“)

Eigentlich misslungen, wie gesagt, diese von K. am 28.11.2008 aufgenommenen Fotos, aber, igitt, im Unbewussten durchaus passend, irgendwie, denn alles verschwimmt und ist dann verschwunden, auch dieser Häuserblock. Der Traum spielt auf dem letzten Balkon ganz oben bzw. im Wohnzimmer, an den er fachmännisch und, ja, auch fachfraulich, zefix, angehängt wurde.

***

K. ist im Wohnzimmer der Wohnung in der Robert-Koch-Straße in Hütte, in der er etwa ab dem zehnten Lebensjahr aufgewachsen wurde und die schon längst rückgebaut ist, und es ist noch jemand anwesend, den K. weder im Traum noch nachher im relativen Wachzustand, in dem er seine Tage hienieden fristet, identifizieren kann und der K. aber freundlich gesinnt scheint und allerdings in der passiven Beobachterrolle bleibt, die K. in seinem Leben hin und wieder einzunehmen pflegt.

Dann kommt jemand vom Balkon ins Zimmer, ein Mann mit rundem Gesicht und einer Nickelbrille mit großen Gläsern, der K. irgendwie bekannt vorkommt, den K. jedoch gleichfalls nicht zu identifizieren vermag.

Es geht im Folgenden um emotionale Annäherung; der Mann rückt K. auf die Pelle, und K. muss an die Szene einige Wochen nach seinem Schulanfang denken, in der seine Klassenleiterin sich in dieser Weise empathisch und respektvoll K. zugewandt hat und der das nicht ertragen konnte und der Frau seine Federtasche an den Kopf geworfen hat. „Überprüfen muss er seine Einstellung zu Lehrern und Mitschülern.“ hieß es dann wörtlich in der Zeugnisbeurteilung am Ende des Schuljahres.

Da stand aber auch, dass sein ausdrucksvolles Lesen und sein Fleiß beim Nachholen versäumten Stoffes lobenswert wären; K. hatte insgesamt vier Monate entschuldigt gefehlt wegen der üblichen Erkrankungen der Atemwege und gehörte dennoch zu den drei, vier Schülern der Leistungsspitze des etwa dreißigköpfigen Klassenkollektivs.

Mit anderen Worten war K. schon damals voll der abgedrehte Freak, aber hat Leistung gebracht und wurde deshalb in Ruhe gelassen, was man ohne ins Nest Defäkieren als mindestens merkwürdig für sozialistische Erziehung ansehen könnte.

Auch im heutigen Traum versucht K., den „Angreifer“, d. h., sich emotional freundlich Annähernden, weg zu knallen schließlich gar im wörtlichen Sinne.

Zunächst schlägt K. dem Mann eine dicke Glasscheibe über den Schädel, offenbar eine Tischplatte, was aber in für seine Träume typischer Weise beinahe humorig ausgeht, indem der Mann nicht im Geringsten verletzt ist, sondern die Scheibe nach K.’s, aua, schlagkräftiger Argumentation wie einen Rettungsring um den Hals trägt und dabei grinst.

Das treibt K. zur Raserei und er schmeißt wie die Heldin einer Königsdorf-Erzählung den Mann vom Balkon; zunächst sind noch die Finger des Typen an der Verkleidung zu sehen, dann rutschen auch die nacheinander ab.

K. sagt: „Und tschüss!“ und der Mann stürzt aus dem vierten Obergeschoss auf die Gehwegplatten hinter dem Haus und K. denkt schon im Traum, dass nun alles vorbei wäre, weil er ein psychopathischer Mörder ist.

Es scheint jedoch auch hier nichts passiert, siehe das Einbringen eines Loches in eine Glasscheibe mit, aua, Köpfchen. Unten stehen einige Leute und rufen nach oben, als wollten sie K. mitteilen, da wäre ein Blumentopf vom Balkon gefallen.

Was soll das? – Nichts Genaues weiß man nicht, doch wir bleiben dran…

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