Jetzt verfügt K. über ein Smartphone und benutzt es gar nicht, obwohl er mit der für ihn sprichwörtlichen Weltgewandtheit schnell erkannt hat, dass man mit dem geilen Teil sogar telefonieren kann, andererseits das „A“ hinter „Samsung“ wahrscheinlich tatsächlich „Anfänger“ bedeutet. Dennoch wurde K. neuerlich ermöglicht, als nicht produktive Universal-Marginalperson ohne Benutzung dieses neuzeitlichen Fernsprechgeräts am ÖPNV teilzunehmen, wofür sich K. gern bedanken würde, wenn er wüsste, bei wem.
Es ist kurz vor drei und man kann nicht wirklich von präseniler Bettflucht reden oder schreiben, denn K. lagert vielmehr auf seinem Lotterlager und tastet in die Tasten seiner virtuellen Tastatur, d. h. natürlich, der seines Tablets.
K. ist ratlos, zerknirscht, traurig, melancholisch, wütend auf, Überraschung, sich selbst, depressiv, wehleidig, galgenhumorig angegackert, sinnlos vergrübelt sowie lahmhändig unwillig, verstohlen vergnügt am Präputium zu zupfen und das wird man ja wohl noch sagen dürfen.
Gestern hat sich K. wieder einmal wo vorgestellt, und es war alles wie immer; immer noch scheint man dem Irrtum erlegen, er wäre wirklich richtig da und nicht nur anwesend und könne respekt- wie vertrauensvoll wahrgenommen und angesprochen werden als autonome Wesenseinheit (AUWEI).
Es ging um eine alternative Unterkunft, was insofern idiotisch ist, als K. diesbezüglich eigentlich abgesichert ist, worauf der das Gespräch führende erfahrene Marginalpersonen-Begleitungsbeauftragte auch zu Recht hingewiesen hat.
K. hatte „nur“ wieder im Zuge seines wild chaotischen herum Agierens, bei dem er täglich ein halbes Dutzend sich zum Teil gegenseitig widersprechenden Antrieben meist erfolglos nicht nachzugeben versucht, vor einiger Zeit einen Termin gemacht und hätte es sehr zu Recht für blöd gehalten, auch den nun wieder nicht wahrzunehmen. Kieken kann man ja mal und Fragen kostet ja nichts und Versuch macht auch nicht klüger und bla.
Merkwürdig, milde formuliert… K. hatte sich vorher, was auf eine gewisse Fähigkeit zur Realitätsbewältigung verweisen dürfte, auf der Website über das Haus informiert, bereits vor etlichen Monden, und er hatte ‚Aha!‘ gedacht, insofern man nämlich überhaupt ‚Aha!‘ denken kann.
Eine Übertragung, was sonst; die neue Chefin hat ihn deutlich an wen erinnert, an eine vor nunmehr schon wieder 20 Jahren, hach, wie die Zeit vergeht, von ihm deutsch-literarisch-romantisch angeschmachtete Elfe, süüüß, wobei es naturgemäß keineswegs, scheiß Macho, zu befruchtenden Begegnungen gekommen ist.
Gestern wäre K. nun am liebsten im Boden versunken, als er da auf dem Gang gesessen ist und die Mitglieder des Teams aus dem Besprechungsraum gekommen sind und ihn gegrüßt haben, als wäre er ein wirklich anwesender Mensch, den sie zudem schon kennen würden. Nur die besagte Personin, auf die K., der, hihihi, Hilfstherapeut, diese Übertragung geschoben hat, ist irgendwie komisch grußlos vorbei gegangen.
Heraklit, siehe bzw. lies ganz letztens… Die Wachenden haben eine gemeinsame Welt, alle sind irgendwie vernetzt und verbandelt, nur jeder Schlafende wendet sich immer nur an seine eigene; sinngemäß, und „Schlafen“ eben, worauf K. ausdrücklich besteht, im Sinne von Meta Phorisch.
Ja ja, Verschwörungstheorie; im Auge behalten, den fossilen Privatpublizisten der Spezialisierungsrichtung Allesgeheimphilosoph, nachher würgt er doch noch eine Zimmerpalme.
In wenigen Stunden jedoch hat K. einen weiteren Termin für eine Wohnungsbesichtigung, wobei er überzeugt ist, keine Chance zu haben, aber halt hin geht, weil er es blöd fände, siehe auch eben oben, nicht hinzugehen, und nun macht der Penner wieder das, was Penner überraschenderweise tun, pennen, hähä.
Alles ist eitel und Haschen nach Wind, des seiest Du gewiss, herbe Dame Welt!
Bla.
Ich habe immer noch nicht raus gefunden, wer die beiden Typen sind, männlich-herb, harzig-holzig. - Hast Du da den, *hüstel*,…