Ein Posting zur modernen Post der Postmoderne (POMOPOPOMO)


Ein weiterer Traumberuf des K., perfekter Butler. (Quelle)

***

Das mit Zusteller hat sich dann wohl erledigt. K. muss petzen, er kann nicht anders, aber sein Blog-Haus wird früher oder später eh‘ rückgebaut, wenn nicht von ihm, dann von jemand anderem. Das kam auch bereits mehrfach als Mentalfunkspruch, dass XYZ K.’s Blog schließen lassen wolle, so dass K.’s diesbezügliche Aktivitäten als groteske Form von voraus eilendem Gehorsam erscheinen könnten.

Es ging in der Traumprüfung wohl um Zeitungszusteller und um Postbote, denn erst war K. nur nachts unterwegs, musste dann aber ein Paket aufgeben und die Postfiliale war voll, obwohl K. dauernd auf die große Uhr hinter den Schaltern gesehen und mit begreiflicher Verwunderung festgestellt hat, dass es etwa halb fünf Uhr morgens war.

Eine wahrlich traumhafte Erweiterung des Dienstleistungsangebots der postmodernen Post…

Selbstverständlich hat K. dann am Schalter festgestellt, dass er seine Brieftasche nicht dabei hatte und daher das Paket nicht bezahlen konnte. Selbstverständlich hat er dann erst nicht zu seinem Fahrrad zurück gefunden, wo er auch die Jacke mit der Brieftasche zurück gelassen hatte, was er immerhin schon im Traum als voll daneben erkannt hat.

Dann hat K., wie schon hunderte Male in diesen Träumen, nicht auf seinen Weg zurück gefunden, hier nicht auf die Zustellstrecke. Schließlich hat er festgestellt, dass er viel zu spät dran sein dürfte, weil es längst hell war und gar Kinder zur Schule gingen; das dürfte sich dann wieder auf Zeitungszustellung bezogen haben.

Sehr ungewöhnlich für die ewigen Träume des K. waren die überall freundlichen Leute, sowohl Kunden als auch Angestellte der Postfiliale. Zwei etwa 14jährige Schulmädchen, die K. nach dem Weg gefragt hat, waren gar sehr angetan von K., der allerdings nicht den Pädo-Drang hatte, den Kontakt darüber hinaus zu führen, indem er beispielsweise die Schlüpfer-Blümchen auf den Blümchenschlüpfern gezählt hätte, was erfahrungsgemäß zu seiner ganzheitlich leibseelisch-energetischen Entspannung frevelhafter Weise beizutragen pflegt.

Schließlich ein sehr freundlicher Leiter, sehr traumhaft, in der Tat, der K. am Zustellrad immer wieder helfen wollte, während K. immer wieder erklärt hat, dass er keine Hilfe bräuchte, was natürlich immer wieder gelogen war.

(… an dieser Stelle zeigt sich wieder deutlich, wie weit entfernt K. von adäquater Wahrnehmung des Bereiches sein dürfte, über den man sich geeinigt hat, dass er die Realität wäre… welches 14jährige Schulmädchen trägt denn heute noch Blümchenschlüpfer… ja ja, das sind so die Phantasien alter weißer Männer, die man eigentlich, weil eigentlich harmlos, vernachlässigen kann, Prostata…)

Vor allem aber herrschte wieder diese Stimmung, dieses gewisse, in Worten schwer auszudrückende Atmosphärische war wieder einmal besonders beeindruckend; alles war intensiver, leuchtkräftiger usw. als alles in der sogenannten Realität Erlebte. – Es geht nicht mit Worten, man müsste so was malen oder filmen.

Vielleicht ist das ja doch „gelebte Literatur“; völliges Zerfließen der Grenzen von Dichtung und Wahrheit, Revolution auf der eigentlich menschlichen Ebene usw. Die Geschichten werden nicht mehr aufgeschrieben, sondern wie auch immer in der Realität inszeniert, so dass unter anderem die banalsten Alltagsverrichtungen mit Bedeutung aufgeladen werden und es nichts zu vernachlässigendes Nebensächliches mehr gibt.

(… hihihi… Telepathie… huhuhu…)

Tja, „Was tun?“, wie schon Dr. Uljanow gefragt hat, sich seinerseits auf Tschernyschewski beziehend. Sollte K. es dennoch versuchen, sich in derlei Zustellunternehmen zu bewerben?

Besonders merkwürdig ist jedoch, dass K. sich nicht entsinnen kann, eine Traumprüfung als Fahrradkurier erlebt zu haben. Aber womöglich kann er sich daran nicht erinnern, denn seit 1986 sind tausende derartige Traumprüfungen von wo und wem auch immer gesendet worden, in denen es um das Erzeugen einer Bindung an einen Job ging, was, urst lustig, für psychotische Symptomatik sehr merkwürdig sein dürfte.

Vielleicht auch war die Prüfung sozusagen versteckt, denn nicht immer ist derart eindeutig zu erkennen, um welche Werktätigkeit es geht wie in der heutigen Traumsendung von Radio Mental-Cloud, yeah.

In diesem Sinne – weiter voran auf bewährtem Kurs!

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10 Antworten zu Ein Posting zur modernen Post der Postmoderne (POMOPOPOMO)

  1. Herr Ösi sagt:

    Mein lieber K.

    Zeitungszusteller und Postbote is nix für dich. Warum sich Herr Ösi das Recht heraus nimmt, dir von diesen Berufen abzuraten… keine Ahnung, bloß ein Gefühl.

    Sinnvoller wäre der Job des Butlers, der in seinem Eifer den Ozean mit Teewasser aufbrüht. Einfach abgebrühlt… chchch

    • Herr Koske sagt:

      Mein lieber Ö.,

      Du hast ja so Recht; allein, es ist eh‘ alles Haschen nach Wind.

      „Heule, heule, heule/Opa hat ’ne Beule…“

      • Herr Ösi sagt:

        Right! würde der Butler sagen.

        Aber so ist das Leben. Ob Tellerwäscher oder Millionär, du machst ständig mehr oder weniger das selbe.

        Der Millionär hat für das Tellerwaschen zwar eine Tellerwäscher… aber kacken müssen alle beide…

        (Ob das Kacken im Jenseits wegfällt, kann ich nicht sagen, werde jedoch darüber nachdenken)

        • Herr Koske sagt:

          Ich will jetzt nicht weiter in das Thema „Kacke“ eindringen, aber irgendwie… ich weiß auch nicht… jetzt habe ich mich als Fahrradkurier beworben (Medikamente ausliefern, doch nicht „Wolt“ und so), und nun… Klappe, die 30., wenn ich richtig gezählt habe… bla…

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