Weitere Fragmente aus der „mentalen Cloud“. Nebst Reflexionen.

Auch mit der Auswahl von Bildern ist der Senile derzeit überfordert, dennoch muss auf die infantile Ikonographie des K. bei seiner Selbstdarstellung verwiesen werden; im Auge behalten! (Quelle)

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‚Da haben Sie Ihre Meisterin gefunden!‘ (Mentalfunk, korrekt)

Aha.

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In der Tat scheint auch sie durch bloße Anwesenheit heftige Übertragungen und Projektionen auszulösen, aber sie merkt es wahrscheinlich nicht, während K., der erschreckend Frühreife, jetzt immerhin so weit ist, diese völlig nachrangigen seelischen Abläufe zumindest meist wahrnehmen zu können, womit der erste Schritt zur Weltrevolution getan wäre, *hüstel*…

(… sooo süüüß…)

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Was ist nun richtig, angemessen, korrekt, konstruktiv, nicht pathologisch usw.? K. war kurz davor, richtig loszulegen, was seine belletristischen Projekte angeht, und zack, is‘ er wieder bei der Frau, also bei Mama, die er ja eigentlich gar nicht hatte, und unfähig, und das muss jetzt kommen, „in Gelassenheit etwas Ganzes […] zu schmieden“, Zitat „Tonio Kröger“.*

(… ‚Sieht sich Tatsache als Nachfolger von Thomas Mann, höhöhö!‘… kam nicht jetzt, aber schon des Öfteren… es kann gar keinen Nachfolger geben, Klappe, die 555…. das würde man auch wissen, wenn man ihn denn wirklich gelesen hätte, Ihr Spezial-Eumel…)

(… sooo süüüß…)

(… merkt nich‘, dissa schwul is‘, merkt nich‘, dissa schwul is’…)

Ist das jetzt Lebendigkeit, von der K. in den letzten Jahren gar nicht mehr bemerkt hat, dass sie, *hüstel*, irgendwie gefehlt hat? Oder ist das wieder neurotisch und Symbiose und trallala, weil man wieder gar nicht bei sich selbst ist, sich verliert, sich auflöst, destruktiv anhaftet, „was ganz Altes“ zelebriert, bla bla bla bla bla. Usw.

Rein rhetorische Fragen, nun schon zur Tradition geworden, es kommen sowieso keine Antworten. Auch haben wir das nicht behandelt. Es wäre ja toll, wenn so was in der Schule durchgenommen werden würde; das wäre ja ’n Ding, tatsächlich Lernen fürs Leben.

Eine der Mitgliederinnen eines Sektors des Freudeskreises Anna Lyse hat derartige Textbausteine wie den eben oben angedeuteten geradezu gebetsmühlenartig geäußert, um den Tatbestand vorsichtig und jedenfalls politisch korrekt zu umschreiben. Einmal ist sie ins Foyer des Hauses der ewigen Kindheit gekommen und hat zwei dort auf der nicht-analytischen Couch Sitzende angefahren, sie säßen zu dicht und sollten auseinander rücken.

Einer von Beiden war K., aber nicht nur K. war sprachlos; bekanntlich ein eher seltener Zustand bei diesem Herrn. Erstens war eine Handfläche Abstand zu der Frau neben ihm, und zweitens fand er die, sehr vorsichtig und wiederum politisch korrekt formuliert, eher nicht in dem Maße anziehend, dass er sie gern ausgezogen gesehen hätte. Ja ja, scheiß Macho; ist ja ungut!

Wat’n ditte, Keule? Das war wohlgemerkt kein katholisches Mädchenstift oder eine FDJ-Gruppe in den hehren Anfangsjahren, sondern eine Fachklinik für eher zerebral Beeinträchtigte.

Dieselbe Mitgliedin des eben oben erwähnten Kreises hat nach Aussage einer nicht nur nach K.’s unmaßgeblicher Wahrnehmung überaus glaubwürdigen Augenzeugin einige Jahre später theatralisch oder gar filmisch demonstrativ vor dem Institut heftig-innig mit einem Mann geknutscht, als wollte sie die Zunge raus strecken und in etwa sagen: „Guck, Ammon, guck! Ällabätsch! Bäääh!“

Ja, schöne Emanzipation, Frau Fachkräftin, aber waren das nun therapeutische Interventionen, die K. da erlebt hatte in dem besagten Sektor oder müsste man dafür, wiederum milde und jedenfalls politisch korrekt gesagt, eventuell einen anderen Begriff verwenden? – Rein rhetorische Frage, versteht sich…

(… sooo süüß…)

(… merkt nich‘, dissa schwul is‘, merkt nich‘, dissa schwul is’…)

(… „Ich bin nicht nachtragend, aber ich vergesse nichts!“muaha… nein, Herr K. sieht nicht, auch nicht im Unbewussten, als Nachfolger von Wehner oder Hildebrandt… thx, folks…)

Dabei ist das doch alles Quatsch, alles nur Einbildung eines alten weißen Mannes, der sich, aus Gründen, als solcher nicht wahrzunehmen vermag, und K. hat Glück, wenn diese unaufgeforderte Zusendung eines kleinen Geschenks zum Einzug in dieses trotz Plattenbau angenehmen Hauses im Osten nicht als Stalking gesehen wird. Wahrscheinlich ist das Teil ohnehin postwendend zurück gekommen, das wird K. morgen sehen, wenn er in die Postfiliale geht.

Bla.

Aber ist es nicht andererseits ein kleiner Fortschritt, wenn K. überhaupt den Blick ein bisschen von seinem unwohltiefgeborenen Bauchnabel erhebt, um in diese unsere dynamische Postmoderne zu blicken mit den Augen, den lieben Fensterlein (Keller)?

Und „Hüh!“ und „Hott!“ und hin und her, und ist es denn ein Gräuel fürwahr.

(… neuerlich erwägt K., als Künstlernamen „A. M. Biva-Lenz“ anzunehmen…)

Bla.

(… issa nich‘ süß, der alte Trottel… hatta sich wieda in ein Elfchen verguckt… na ja, is‘ wohl eher ’ne sehr ausgewachsene Elfe… null Chance, Alter… aber – hat was… besser als depressiv vor sich hin dümpeln…)

(… „Herr K., müssen Sie sich immer selbst runter machen?“… ja, Frau Dr. Anna Lyse, das muss er… wie bereits angedeutet, fördert dergleichen bei K. Haarwuchs, Durchblutung sowie Durchlassfähigkeit der Gallengänge… Letzteres ist besonders wichtig bei Wadenbeißern… am Schwanz wedeln übt der Klient, wir berichteten… die Redaktion…)

(… eben kam wieder ‚Huhu?‘ von unten… K. hat Ohropax in den Ohren, um auch das endlich einmal zu erwähnen…)

* Thomas Mann, „Sämtliche Erzählungen“, S. Fischer 1963, s. 221. Tandaradei!

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