Auch Marginalperson K. möchte auf einer geistigen Ebene mitschwingen

Dass man gerade geradezu überschwemmt wird von apokalyptischen Großphantasien, die noch dazu perfekt gemacht sind, hat K. trotz seiner Senilität durchaus festgestellt. Er hat sich immer wieder gefragt, ob das erstens etwas mit der Implosion des sozialistischen Systems zu tun haben könnte und ob es nicht zweitens dennoch und trotzdem und erst recht möglich sein könnte, wenigstens ein paar positive Utopien in die, Alter, knallharte Medienlandschaft zu lancieren. – Man sagt „lancieren“; das ist intellektuell, *hüstel*.

K. hat irgendwo in seinem Blog gar gefragt, sich und alle Abwesenden, ob man sich einen Blockbuster mit, als Beispiel, Arni etwa, als Beispiel, über die Begrünung der Wüste überhaupt auch nur vorstellen könne.

(… höhöhö, der hatse doch nich‘ alle… das ist aber echt auch nichts Neues, folks…)

Nun hat K. Ankündigungen usw. dieses Films entdeckt, und wieder scheint es ihm zu gelingen, sich kurz zu fassen, indem er die sozusagen Microrezension postet, der Film wäre Wahnsinn.

Selbst Herr K., der janz weit draußen herum geistert, stellt innerhalb weniger Wochen nach „Dark“ zum zweiten Mal fest, dass ein Ruck durch den deutschen Film zu gehen scheint, der überdurchschnittliche Produktionen ermöglicht, was deutlich über die besonders für ihn hochwichtige Person des K. bemerkenswert erscheinen könnte.

In wenigen Jahrzehnten, spätestens, wird es möglich sein, unter anderem, den eigenen Lebenslauf zu gestalten durch Hochladen immer neuer Episoden und Verläufe in den Neocortex. Das dürfte vielen ähnlich schwer vorstellbar erscheinen, wie 1990 kaum jemand sich die nahezu flächendeckende Versorgung der Teilnehmer der Postmoderne mit Smartphones vorstellen konnte und wollte.

Zudem kommt sich K. selbst wegen dieser Vision, und er war beim Arzt, als Mankurt vor, vergleiche Aitmatow, aber er ist sicher, dass dieses Szenario realisiert werden wird. Wer Aitmatow nicht kennt, ist selbst schuld; steht außerdem alles im Internet.

„Keine Experimente!“, Adenauer, „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen!“, Schmidt, der mit den Menthol-Zigaretten, und beide Aussagen, Ansagen, Sprüche, Bonmots oder was auch immer scheinen K., der einfach nicht kann ohne Psycho-Gedöns, furchtbar, auch das Bedürfnis Traumatisierter zu verbalisieren, sich in eine Art Schutzraum zurückzuziehen und still zu halten.

Im Westen wurde das zumindest verbalisiert, im Osten kaschiert mit Textbausteinen wie „Weiter voran auf bewährtem Kurs!“, was „übersetzt“ hieß, auch auf der Stelle treten wäre dynamische Bewegung.

Nein, K. projiziert nicht, oder jedenfalls nicht nur, nein, K. möchte nicht Oberarzt von Oberbayern werden, auch nicht im Unbewussten, nein, K. wünscht keineswegs, gleichfalls auch nicht im Unbewussten, Eurokanzlerin werden, zumal das ohnehin Greta wird, die Hammerbraut mit Zopf aus Schweden. Nein, Herr K. ist nicht pädo, und damit genug der, nun schon zur Tradition geworden, mit einem Löffelchen Zynismus dargereichten Negationen, Alter.

(… diese alten weißen Männerfurchtbar, in der Tat…)

Wenn diese Brain-Computer-Interfaces und Brain-Cloud-Interfaces dann selbstverständlich sein werden wie heute das hastige Hantieren mit Handys, wird jedoch nicht mehr die Betriebswirtschaft maßgeblich sein, sondern Fähigkeit und Bereitschaft zum Dichten, Spinnen, Phantasieren, kurz, zum Entwerfen und Gestalten von Narrativen für die eigene Biografie; d. h., etwas zutiefst Menschliches, denn Betriebswirtschaft soll zuvörderst die Befriedigung säugetierischer Bedürfnisse sichern.

Hähä, garstige Hobbitse, garstige Hobbitse.

Bla. – Nein, K. möchte nicht sein Repertoire mentaler Gymnastik erweitern durch Übungen im Trittbrettfahren, er ist nur immer wieder überrascht, seine Gedanken völlig unerwartet bestätigt zu finden. Schon wieder eine Negation; K. verbreitet bad vibrations, man halte sich fern, ‚Jetz‘ willa doch wieder hierbleiben!‘

„Wohin soll denn die Reise gehn; wohin, ja, wohin, ja, wohin?“, und alle schunkeln mit, nur manche munkeln: „Shit!“

(… immer nach Hause, immer nach Hause…)

Wenn jedoch selbst dem K. janz weit draußen Gedanken kommen, die sinngemäß, siehe und höre oben, von einer richtigen Künstlerin sozusagen offiziell geäußert werden, denn K. brabbelt ja gewissermaßen nur in seinem Filterbläschen schriftlich vor sich hin, dann könnte das zeigen, dass etwas dran ist an der Behauptung von Frau Dr. Luxemburg, man könne nicht aus der Menschheit aussteigen.

(… allerdings kannte Frau L. den Herrn K. nicht…)

Soweit ein weiteres Tütchen Klugschiss to go aus der und für die Unterschicht; morgen in zehn Monaten ist Weihnachten und rechtzeitiger Einkauf von Geschenken sichert stabile Familiendynamik sowie ausreichende Versorgung mit Socken.

PS: „Klassenbeste im panischen Schreien“! K. muss sich ein bisschen hinlegen. Auch erinnert ihn das Frollein Darstellerin an seine Ex-Ex, also die vorletzte; war nich‘ alles schlecht. Frollein Darstellerin? „Frollein Darstellerin, darf ich Ihnen diese gespeicherten Einstellungen zustellen?“ Öhm, ja; es besteht kein Grund zur Beruhigung! Ja, K. hatte Partnerschaften, Ihr Spezial-Eumel, drei Stück, gut abgehangen, und die reichen ihm als Vorstöße in den Themenkomplex Frau, um Komplexe zu kriegen den gewonnenen Einblick als hinreichend für seine weiterhin überaus erfolgreiche literarische Produktion anzusehen. Wir bitten um gar nichts und verbleiben.

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