Weitere Morgenseitchen, ins virtuelle All getippt. Gekippt. – Egal!

Heute zur Abwechslung „erst“ um fünf Uhr Wecken durch die Weltgeistin. Augenblicklich setzen wieder die Kommentare des künstlich installierten Stasi-Über-Ichs ein, im Ton der YouTube-Videos, in denen die Ausbildung zum Beispiel zur Überwachung gezeigt wird; der sogenannte Große Lauschangriff ist eine vornehmlich rückwärtig ausgeschiedene Fäkalie von zumeist pastöser Konsistenz dagegen.

„Unerzogen“ hat ein Klassenleiter gesagt, den K. in diesen Blättern schon des Öfteren erwähnt hat; man sagt „Blätter“, denn das ist literarisch und zudem romantisch anachronistisch. Der Mann hat das nicht direkt zu K. gesagt, aber K. war eindeutig auch gemeint.

Aber „schuld“ sind nicht etwa die Erziehungsberechtigten, sondern die Kinder, die deshalb erzogen werden müssen, weil sie böse sind, und das ist schwarze Pädagogik mit roter Fassadenfarbe; allein, das kann weg, das ist alles Psychogedöns.

„Schuld“ in Anführungsstrichen, weil die Alten traumatisierte Kriegskinder waren, die es „offiziell“ nicht gab und die es nicht besser wussten und nicht besser konnten.

Ach, nee; will klein K. den Eltern vergeben, ts ts ts. Das kommt ein bisschen spät, denn die wurden längst in die ewige Großgruppe abberufen. Unsinn, dergleichen kann auch in Abwesenheit gelingen; K. weiß das auch, denn er ist schließlich zehnmalschlau und elfmalpfiffig, yeah.

Nun die dauerhaft kommentierende virtuelle Diensteinheit als künstliches Über-Ich, denn „unerzogen“ bedeutet ja, es wurde nur mangelhaft ein Über-Ich entwickelt, d. h. unter anderem oder gar vor allem, eine verinnerlichte moralische Instanz. Hut ab, Nossinnunnossn, wenn Ihr die Budenzauberer seid; K. ist sich nicht sicher, wie gesagt.

‚Will nich‘ arbeiten, spielt wieder das Wunderkind!‘ kam dann gleich als Erstes vorhin nach dem Erwachen. Eben kam wieder etwas des Inhalts, K. würde nicht einsehen, dass er völlig unbegabt wäre; er würde wieder Tagebuch führen und nicht dichten.

Auf die Gefahr hin, sogar sich selbst zu langweilen, muss K. neuerlich darauf hinweisen, dass derartige Rückmeldungen von wem und wo und über welche Kanäle auch immer für Hallus auffällig realitätsnah sind; abgesehen von der nervenden Gleichsetzung von Tagebuch und Blog, an die sich K. zu gewöhnen beginnt, denn man gewöhnt sich an alles, so durchgekaut diese Redewendung auch immer sein mag.

Tja… So vergehen die Tage, die auf Erden ihm gegeben sind; es gibt Schlimmeres, noch so ’ne ausgelutschte Redewendung.

PS: Nachdem K. in der Headline einer seiner Postings das Wort „Unterschicht“ verwendet hat, hat er zu diesem Posting 19 vom Spamfilter abgefangene Mails erhalten, in denen für einen Finanzroboter geworben wurde, Alter. Da soll noch einmal Einer sagen, es ginge nicht auch in der Marktwirtschaft um die immer bessere Befriedigung der Bedürfnisse der Bevölkerung, *hüstel*.

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