K. wiederholt sich, zum wiederholten Male.
Ein Zitat aus einem Song der Rockband „Rockhaus“, war nich‘ alles schlecht, und er war in anderem Zusammenhang gemeint, aber K. least den Vers hier einfach einmal, weil er ihm passend erscheint und weil er, wie erst ca. 20 Mal gesagt, irgendwo hin muss mit so was, d. h., den, milde formuliert, seltsamen Erlebnissen während seines, O-Ton vox populi, ‚den Simulanten Spielens‘, aharhar.
Es liest ja eh‘ kaum jemand, also was solls. Hier wirkt wieder das Tonio-Kröger-Syndrom, indem die, die es betrifft, es ohnehin nicht lesen, während die, die es lesen, ohnehin Bescheid wissen und es daher gar nicht lesen müssten, heule heule.
K. möchte nun von einem seltsamen Erlebnis berichten, das sich seit Wochen wiederholt, und er möchte nicht nur, sondern berichtet in der Tat, wie er als Präseniler immerhin bemerkt. K. hat schon des Öfteren dieses Phänomen zu schildern versucht, dass er in den Schlaf und dabei in innere Bilder gleitet, was jeder kennen dürfte, und dann immer wieder aufgeschreckt wird durch Pfeifen, Rufen, in die Hände Klatschen usw.
Dieses Phänomen erlebt K., wenn er schon einmal aufgewacht ist, aber seit einigen Monaten wird diese von wem auch immer initiierte Intervention sozusagen variiert. Immer dann, wenn K. zum ersten Mal während einer Schlafphase dieses weg Gleiten erlebt, d. h., nicht nach dem schon erfolgten Aufwachen, hört bzw. „hört“ er immer wieder ‚Huhu?!‘ oder ‚Kuckuck?!‘, und zwar mit den Stimmen von Mitbewohnerinnen der WG, in der K. seit nunmehr auch schon wieder Jahren wohnt.
Wie geht das? Wer macht das? Warum? Sind das psychotische Symptome oder ist das vielleicht doch was Anderes, und wenn ja, was?
Rein rhetorische Fragen, wie gesagt, und um auch das zu wiederholen, denn Wiederholung, und eben kam wieder: ‚Kuckuck?!‘, cool, oder, ist die Mutter der Porzellan-Kiste oder so ähnlich, hat K. seit einem Vierteljahrhundert einem halben Dutzend Fachkräftinnen und Fachkräften den Budenzauber darzulegen versucht.
Hat er das? Da ist sich K. eben auch nicht mehr sicher, wie er auch bereits angedeutet hat. Vor bereits auch schon wieder einigen Monaten, ach, wie die Zeit vergeht, ja ja, hatte K. ein, bitte nicht falsch verstehen, scheiß Macho, fruchtbares Gespräch mit der ehemaligen Chefin des Trägervereins, in dessen WGs K. in den letzten Jahrzehnten leibhaftig erschienen ist.
K. musste feststellen, und hat immerhin auch festgestellt, dass er weit mehr magischem Denken unterlegen gewesen sein dürfte, als ihm klar gewesen ist.
K. hat nämlich offenbar nicht in der Vorstellungsrunde vermittelt, was er da in seinen Berliner Wohnungen erlebt hatte, er hat offenbar nur etwas gebrabbelt, was keiner ernst genommen haben dürfte; der Histrionische wieder mit seinen Münchhausiaden, pseudologia phantastica, nicht wahr, man kennt das, höhöhö.
Tragikomik zieht sich wie ein roter oder vielmehr schwarzer Faden durch das Leben des K. fürwahr; o schöner Schmerz von edler Tiefe.
Das ist es jedoch nicht allein. Das Thema ist tabu, im Osten wie im Westen; Millionen haben im besonders irren XX. Jahrhundert diese furchtbare Unbehaustheit im wörtlichen und im übertragenen Sinn erlebt; nur nicht daran rühren, der soll seine Räuberpistolen für sich behalten, das leuchtet ein. Deshalb dieselbe Reaktion bei Züchos wie bei Immobilienunternehmen, was bereits für sich spricht unabhängig von der vornehmlich für ihn selbst überaus wichtigen Person des K.
(… fester… fester… härter… aaaaah… sorry… muaha…)
Es ist, wieder milde formuliert, nicht unwahrscheinlich, dass es K. genau so gegangen ist mit seinen Versuchen, Mitgliederinnen und Mitgliedern des Freudeskreises Anna Lyse den Budenzauber zu vermitteln; es kommt K. vielleicht nur so vor, als hätte er sich verständlich gemacht, urst lustich.
Aber. K. hat eine Mitgliedin dieses Kreises gebeten, und ohne histrionische Dramatisierung fehlte nicht mehr viel und er hätte sie angefleht, in sein Weblog zu sehen. Er hat ausdrücklich hinzugefügt, dass er das nicht tun würde, um entdeckt zu werden als großer Schriftsteller oder um seinen Geltungsdrang zu befriedigen usw., sondern weil er einsehen musste, nicht zuletzt durch Lektüre, dass er, wie süß verniedlicht, nicht wirklich sicht- und erlebbar werden würde außerhalb von geschriebenem Text, was natürlich lebensgeschichtliche Ursachen hätte.
Die Frau Dipl.-Psych., die K. zudem über Monate hinweg im therapeutischen Kontext erlebt hat, hat hierauf Folgendes getan: nichts. Sie hat, erklärtermaßen, nicht einmal hinein gesehen in einen der Blogs, in denen sich K. seit nunmehr 20 Jahren, meine Güte, wie poetisch, die Finger wund tippt in der Hoffnung, gesehen zu werden in dem für ihn wichtigen Dingen wie zum Beispiel dem Budenzauber.
Nun, das kommt vor, das sind ja auch nur Menschen, bla bla. Dennoch und erst recht muss die Frage gestattet sein, ob man dieses Verhalten als therapeutische Intervention bezeichnen kann oder vielleicht doch ein bisschen anders benennen sollte, zum Beispiel als mehr desselben in dem Sinne, dass das nicht gesehen Werden im eigenem Recht und in existentiellen Belangen, das K. letztendlich zur Therapie geführt hatte, in dieser Therapie wiederholt und verstärkt wurde.
Es ist nicht das einzige Beispiel für derartiges nicht gesehen Werden, wie die undankbare Charakterruine K. jetzt leider einmal richtig volle Kanne verbal erbrechen muss, Alter.
Jeder Mensch mit einigermaßen gesundem Menschenverstand, und es gibt solche Menschen, was sogar K. wahrgenommen hat, hätte sich schon nach kurzem anamnestischen Gespräch gesagt, dass ein zentrales Thema der Therapie des K. sein dürfte, ihm das jahrzehntelang geübte destruktive Verhaltensmuster abzutrainieren, sein Leben in Hilfsarbeiterjobs zu verplempern, um im Grunde, was ihm selbst lange unbewusst war, seine Eltern bestrafen zu wollen. Das versteht jeder; um das zu schnallen, braucht man keine Freudvolle Ausbildung auf Anna Lyses Couch.
Was ist in der Praxis geschehen? – Sozusagen das Gegenteil, „Der Klient ist in die Gemeinde integriert.“ Als Hilfsarbeiter auf dem Wertstoffhof, mehr desselben.
Nein, das ist nicht arrogant. Es hätte völlig ausgereicht, wenn ein Mit-WGling etwas gesagt hätte wie: „Alter, es is‘ Einschreibetermin, ich fahre Dich schnell an die Uni und trete Dir in den Arsch, damit Du auch rein gehst!“, womit sich ohne Ironie einige Dutzende therapeutische Sitzungen erübrigt hätten. K. hätte sogar noch das Benzin bezahlt, was, wie jeder weiß, der ihn kennt, nicht witzig gemeint ist, und es waren auch etliche Kilometer von den WGs zu den, meine Güte, wie poetisch, nährenden Brüsten der Alma Mater.
(… die Uni, die K. meint, gibt es sowieso nicht mehr… wieder einmal macht das lebende Fossil mit Ana Ch. Ron-Ismus rum… furchtbar…)
K. hat Dutzende Male Mitbewohner begleitet zu wichtigen Terminen wie Vorstellungsgesprächen, Arztbesuchen, Wohnungs- bzw. WG-Besichtigungen usw. Abgesehen davon aber, dass es ihn zu seiner eigenen Überraschung zunehmend Spaß gemacht hat, hat K. das getan in der leider wieder lange unbewussten Erwartung, dass ihn jemanden begleiten möge bei existentiell wichtigen Terminen.
Sooo süüüß!!! Als ihn eine Teammitgliedin in eine übrigens voll coole Pension gefahren hat, in der Marginalpersonen wie er zur Vermeidung von Obdachlosigkeit untergebracht waren, hat K. schon mit 40+ begriffen, dass eines der Probleme seines Lebens ein Schwellenproblem ist, was heißt, dass er die Übergänge von einer Lebenswelt zur anderen schwer oder gar nicht hinbekommt. Auch dieses Problem wurde in der Therapie nicht einmal angesprochen, was selbstverständlich an K. liegt. Dennoch lässt sich feststellen, dass K. insgesamt eher der frühreife Typ zu sein scheint, *hüstel*.
Schließlich hat schon Freud erklärt, sinngemäß, dass das Verhalten beim Bearbeiten des Themas Nr. 1 oft beispielhaft wäre für das Verhalten von Menschinnen und Menschen in allen anderen Lebensbereichen. Höck und König haben, war nich‘ alles schlecht, heraus gearbeitet, dass bei vorwiegend histrionisch Strukturierten die Symptomatik meist durch drohenden oder tatsächlichen Partnerverlust ausgelöst würde.
Aha. – Und?
K. hat es bereits letztens erwähnt, dass er nach seiner Vorgeschichte, beinhaltend vor allem das zehn Jahre anhaltende runter Machen der Mutter durch den Vater, bereits von heftigen Schuldgefühlen übermannt wird, wenn er auf ein weibliches Wesen auch nur aufmerksam wird; „Merkt nich‘ dissa schwul is‘, merkt nich‘, dissa schwul is‘, höhöhöhö!“
Auch hier bedarf es keiner psychologischen Vorbildung festzustellen, dass ein solcher Typ, wenn er sich denn überhaupt in eine Therapie begibt, bei jedem kleinen Schritt in Richtung Frau ermuntert werden müsste; ganz abgesehen davon, dass K. überhaupt positive Verstärkung erfahren sollte, sobald er überhaupt den Blick von seinem unwohl tief geborenen Bauchnabel erhebt.
Was ist in der Praxis geschehen? – Überraschung, das Gegenteil. „Na, wie gehts denn Ihrer Symbiose?“ war noch ’ne sehr freundliche der Rückmeldungen, die auf ihn eingeprasselt sind wie heilsam gemeinte Hagelschauer.
Es war nicht nur ein Angstbündnis, es war auch, igitt, nachholende Ich-Entwicklung; „Ammon hat gesagt!“ K. hat beim mondlichterhellten rum Machen auf der Parkbank ein bisschen der Jugend nachgeholt, die er nicht hatte, weil er mit etwa 12 diese innere Kündigung vollzogen hat, die, da unbewusst, umso wirksamer war und mit der er sich selbst ins Knie geschossen hat, nicht die Eltern bestraft, was, Überraschung, auch hier der unbewusste Antrieb war.
So. Und nun? Was jetzt? – Jetzt ist das alte Kind 61, fängt ganz bald an zu sabbern und muss überhaupt und grundsätzlich ins Heim.
Ja, K. weiß, dass es Schlimmeres gibt als sein Symptombündel, aber das ist trotzdem vornehmlich rückwärtig ausgeschiedene Fäkalie von zumeist pastöser Konsistenz. Dennoch muss die Frage wiederholt werden dürfen, ob das nun therapeutische Interventionen waren oder nicht ein bisschen was Anderes.
Bla. – Ach, hat er sich jetzt verbal erbrochen, der bindungslose Psychopath. Nun geht es ihm wieder ein bisschen besser, zumal er neuerlich das Grillen von Witwen vermieden hat durch seine Entladung beim in die Tasten Dreschen und obwohl diese Textour mit keinerlei Nutzanwendung verbunden ist, heule heule heule.
PS: Heute hat K. wieder einmal seinen Vorsatz umgesetzt und mindestens die der aktuellen Jahreszahl entsprechende Zahl von Wörtern in die Tasten gedroschen, ja, da er, wie die vox populi bereits des Öfteren heraus gearbeitet hat, womit passender Weise DDR-Sprech verwendet wurde, die Wende verpennt hat, ist ihm gar Planvorsprung gelungen. Er hat sich quasi ins 28. Jahrhundert hinein geschrieben, denn seine bisherigen heutigen Postings haben insgesamt 2736 Wörter, wofür K. sehr wahrscheinlich gelobt werden möchte.
Gnihi. - Nee, der is' ein sehr ruhiger Bürger, der Nachbar, was man auch verstehen kann, denn er hat eine…