Wie K. seine Umschulung zum guten Menschen wieder sabotiert hat

Die Qualität der Orientierung des K. in dieser unserer Postmoderne lässt nach, was möglicherweise doch bereits auf gerontopsychiatrisch relevante Ausfallserscheinungen verweisen könnte. Gestern etwa hat K. zu jemandem gesagt, dass es bald wärmer werden würde, was auch nicht auf seinem Mist gewachsen ist, vielmehr er das aus diesem Internet hat, und heute morgen waren minus 11 Grad Celsius, was K. ebenfalls aus dem Internet weiß, weil er dort nachgesehen hat, warum ihm schien, dass er gefröstelt hätte im Bette. Postmoderne schööööön!

Ist das das Thema, siehe Überschrift Headline? Hat K. ein Thema? – Nichts Neues in Koskanien, furchtbar

Nun ja, K. ist, wie bereits erwähnt, wie sollte das auch anders sein, immer wieder beruhigt davon, feststellen zu können, dass er selbst oder gerade beim Schreiben von Ambivalenz gebeutelt wird. Wäre das nicht der Fall, wäre ihm das schier unheimlich und er sähe sich aufgefordert, doch noch einmal jemanden anzurufen; Freud Euch des Lebens, es lebe die Libido usw.

K. weiß nicht, ob er nun seine Lebensreportagen nochmals umarbeiten soll, und vermutlich nicht zum letzten Mal, schon allein deshalb nicht, weil er bei jedem verstohlenen Blick in sein Büchlein voll doofe Fehler findet, oder ob er seinen Romanentwurf fortsetzen soll, den er schier kürzlich angefangen hat. Keine genaueren Angaben, natürlich wirkt gerade hier das Tonio-Kröger-Syndrom, indem, was ausgesprochen, auch erledigt ist.

Jedenfalls hat K., denn er will in seiner sprichwörtlichen Bescheidenheit und Zurückhaltung nicht von „Sujet“ oder „Plot“ reden oder schreiben, einen Dreh gefunden, um die, *hüstel*, Stoffmassen zu ordnen; quasi, diesbezüglich, nicht wahr, immerhin, tandaradei. Es geht um einen „Trick“ wie etwa den von Lenz, einem Ossi, weil aus Lyck, der seinen Helden bzw. „Helden“ einen sogenannten Besinnungsaufsatz schreiben lässt und damit den Stoff ordnet, Alter.

Übrigens hat K. gerade, als er, triebhaft, wie er ist, wieder einmal Tante Wiki angehen zu müssen überzeugt schien, feststellen können, dass Siggi Jepsen der Sohn eines Polizisten ist; alles ist vernetzt fürwahr, des seiest Du gewiss, herbe Dame Welt!

Das muss genügen…

Was wünscht sich K.?

Beides fortzusetzen, die Lebensreportagen und das Ausagieren des Roman-Tics.

Was macht K., abgesehen natürlich wie immer von dem, was er gegessen und getrunken hat?

Nichts„Logisch!“, wie die Krähe sagen würde, auftragskillernd. Das heißt, K. stochert durchaus ein bisschen auf der Tastatur herum, diesbezüglich, was jedoch nicht einmal, was niemanden überraschen dürfte, ihn selbst zufrieden stellt. Allein, das ist ja alles nur Probe und im nächsten Leben geht es anders lang, he he.

Dementsprechend hat K. nun nicht nur dauernd alte Geschichten im Kopf, weil er die endlich einmal bewältigen will durch, igitt, Abgrenzung durch Niederschrift bzw. Niedertippe, sondern ihm fallen auch immer mehr schräge Stories aus seinem persönlichen Plusquamperfekt ein, von denen er gar nicht geahnt hat, dass seine mentale Festplatte die hinter seinem Rücken gespeichert haben könnte.

Daher auch dieses Posting über den Mann, den K. als BFE bezeichnen könnte, wenn er, immer K., ein laut vox populi bindungsloser Psychopath, überhaupt jemals einen solchen hatte, heule heule.

Gestern ist K. noch ein, Alter, signifikanter Kontakt eingefallen, den er lange, igitt, verdrängt hatte. Der ohne Ironie dynamische Chef eines ohne Ironie bemerkenswerten Projekts ist nach einigen Tagen an K. im doppelten Sinn heran getreten mit der Bitte oder vielmehr Aufforderung, K. möge doch für W. eine Website erstellen, da W. als Filmemacher, Autor und Plastiker mit einer Homepage größere Chancen auf einen adäquaten Job hätte.

K. hat erstellt, und fand seinen sozusagen, Alter, Designplot gar nicht übel. K. hat ohne Grafikprogramm, nur mit HTML und CSS, eine Website entworfen, die an einen historischen Rollfilm erinnerte, wobei in den „Löchern“ zur, Alter, Fortbewegung des Rollfilms auf der Filmrolle die Links standen, bei deren Anklicken in der Mitte der angedeuteten Rolle, wo sich die Bilder befunden hätten, in der Tat Bilder und alle weiteren Inhalte angezeigt wurden, bzw. ausgegeben, wie der nerdige Bürger sagt. – Ja, auch die Bürgerin, is ja jut, Keule!

Die Website war lange im Netz, und K. hat sich so seine Gedanken gemacht, als sie absentiert wurde.

(… K. hat sehr wohl bemerkt, dass er neuerdings das Wort „absentieren“ benutzt, was wahrscheinlich, im Unbewussten, auf seinen Suchtdruck verweist, denn er wünscht, sich Absinth zu verabfolgen… *kraftvoll hüstel*…)

Natürlich ist K.’s Kontakt zu W. abgebrochen; bindungsloser Dingenskirchen, siehe eben oben.

Gestern jedoch hat K. wieder einmal in diesem Internet nach W. gegoogelt, um sein Quartalspensum der Vortäuschung von Interesse an anderen Menschen damit zu erschöpfen, und siehe, er hat W. auf der Website einer ohne Ironie bemerkenswerten Einrichtung in N. gefunden.

Da ist es passiert, man verständige kraftvolle Fachkräfte!!! K. hat besagtes Pensum weit überstrapaziert, indem er eine, Alter, Idee hatte. K. würde nämlich, so dachte es in ihm, aus dem Material der Website, das er, immerhin, offline gespeichert hat, ein kleines Büchlein fertigen und dieses W. zu seinem in wenigen Wochen stattfindenden 84. Geburtstag schenken, um den Kontakt wiederherzustellen.

Wahrlich filmreif, die Idee, denn eine von K.’s Traumrollen im Ausagieren seines Restbestandes an histrionischer Charakterstruktur ist natürlich die einer fabelhaften Amélie mit Schwanz, allerdings K. sehr wohl bereit ist und in der Lage scheint zuzugeben, dass er nicht ganz so toll aussieht wie diese Hammerbraut. Ja ja, scheiß Macho…

*Kraftvoll hüstel*.

Man ahnt, was kommen muss und kommt; W. ist im vorigen Jahr ins ewige Studio abberufen worden, immerhin mit über 80.

Tja, sauber gezaubert wieder, Alter, nich‘; war wohl wieder nix mit dem sooo guten Menschen K., zefix.

(… immer noch und immer wieder ist unser ewiges Söhnchen auf der Suche nach dem großen Über-Daddy… süüüß…)

„Immerhin“, weil die Biografie von W. eine der krassesten ist, von denen K. je gehört hat. Der Mann ist ein Dutzend Kilometer von Auschwitz entfernt aufgewachsen und hat als Jude überlebt, weil seine Mutter die beste Freundin der Frau des lokalen Nazi-Chefs war und diese Gattin ihrem führenden Gatten erklärt hat, dass sie, wenn er diese Familie deportieren lassen würde, die Scheidung einreichen müsse. Zudem hat W., Zynismus des Schicksals, wie die Bilderbuchversion eines „arischen“ Jungen ausgesehen und ist auch deshalb nicht aufgefallen.

Das ist irre, aber von derlei Geschichten ist das irre XX. Jahrhundert überfüllt.

Da K. jedoch bekanntlich nicht Soziologie studieren kann, weil er keine Fahrerlaubnis besitzt und daher, Witz, komm raus, Du bist umzingelt, nicht berechtigt ist zum Erwerb des Taxi-Scheins, versucht er sich hier neuerlich autodiktatorisch autodidaktisch zum Trittbrettfahrer fortzubilden nach dem zu Recht völlig unbekannten Motto: „Er bildete sich fort und nur manchmal fragte er sich, wohin“, indem er ohne Genehmigung von W. Fotos von drei seiner Plastiken postet.

Um die mit dem Boot zu deuten, bedarf es keiner Freudvollen Ausbildung auf Anna Lyses Couch; möge das Große Energiefeld mit ihm sein, wo immer W. jetzt ist, bla…

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