Wie oft hat K. rückgemeldet bekommen, er solle, ja müsse kurz und knapp schreiben und nicht sich kaskadierend in mäandernden Wortketten verlieren und sich dann vielleicht noch Mannhaft vorkommen, ha?!
Andererseits entspricht das Empfehlungen gestandener Schriftsteller, die schon immer diesbezügliche Ratschläge erteilen zu müssen schienen, weil sich schon immer junge Autoren ratsuchend an sie gewandt haben, und diese Ratschläge sind bei London, Tschechow, Poe usw. unerstaunlich ähnlich.
Vor allem ist Isaac Bashevis Singer der sozusagen persönliche Gott der Short Story für K., und der hat nach K.’s natürlich unmaßgeblicher Wahrnehmung zum Beispiel in „Der Sohn aus Amerika“ auf achteinhalb Seiten, kleinen Seiten, Taschenbuchseiten, dtv, ein Grundproblem des XX. Jahrhunderts derart klar, einfach und deutlich dargestellt, dass es jeder begreifen kann, was sich von K.’s Textouren, milde gesagt, nicht immer sagen lässt.
(… korrekt, *hüstel*… korrekt, hier zeigt sich neuerlich der latente Antisemitismus des K…. im Auge behalten, das grauhaarige Kind mit Brille…)
K. hat nun versucht, in seinen „Lebensreportagen“*, die er für die eigentliche und wesentliche seiner auf den Markt geworfenen Printmedien hält, diese, igitt, gut gemeinten Ratschläge zu beherzigen und kurz und knapp bis zur Kargheit zu schreiben; fast ohne Ironie und Sarkasmus, ohne ausuferndes schriftliches Geschnatter, ohne blümelndes Girlandieren mit Wortschleifen usw.
So weit, so gut; bzw. so nah dran, so ungut. – Hat K. sich jedoch damit nicht verstellt, spricht er nicht in Zungen bzw. schreibt?
Ist er das? Ist er das? Ist er das? Oder was? Oder wie? Oder nich‘? Oder ist er nicht vielmehr der sich im Wortspiel austobende Vielschreib in seinem Bloghäuschen? Wenn man seine Blogtexte liest und dann eine seiner Lebensreportagen, könnte man glauben, es mit zwei Autoren zu tun zu haben.
Was wollte uns der verhinderte Dichter nun damit sagen? – Er wäre am Boden zerstört, wenn er in seinem Leben eine Situation erleben müsste, in der er nicht von Ambivalenz gebeutelt wäre; das wäre ebenso krass wie die beängstigende Leere, die ihn peinigen würde, wenn er keine Schuldgefühle mehr hätte.
PS: ‚Der is‘ nur bei sich selbst, der is‘ nur bei sich selbst!‘ Wie erst fünfzig Mal gesagt, könnte das daran liegen, dass in entscheidenden Momenten seines Lebens meist keiner weiter da war, aharhar. Fuck! Rotzkotzpissscheißfotzmist!
* Das Buch ist, was niemanden überraschen wird, noch lange nicht fertig; wir bitten um angemessenes Unverständnis.
Es schreibt immer einer gegen den anderen an. Der eine schreibt, der andere liest mit, wehrt sich gegen das Geschriebene, unterliegt manchmal oder auch nicht.
Weshalb ich eigentlich immer zwei Autoren nennen müsste, wenn ich was schreibe. Mindestens…
… na ja, das ist aber ’n bisschen was Anderes, das kenne ich aber auch, was niemanden überraschen dürfte… aber es ist sowieso alles Haschen nach Winde, heule heule…