Aufforderungen zu Morgenseiten… (???)

Kiekste hier mitte Oogen im Kopp, Keule; beispielsweise.

Kulturelle Umrahmung mit Bezug zum folgenden Posting, per Asperger ad Asterix usw. Ja, K. ist ein Zynist. (Quelle)

***

Das erlebt K. nun seit Wochen, dass er morgens zwischen drei und vier Uhr von der Weltgeistin in den Zustand der hellen Wachheit verbracht wird oder wie man da sagt als voll der fitte Privat-Publizist, und er hat das vielleicht völlig falsch interpretiert; ein Vorgang, der hin und wieder bei K. zu beobachten ist, haben wir wieder voll fun, Alter.

Vielleicht geht es gar nicht darum, dass K. sich mental einstimmen soll auf einen Job als Zeitungszusteller Direktvertriebs-Assistent für Printmedien (DIVAPRIM); vielleicht soll K. Morgenseiten schreiben wollen…

Er scheint nicht mehr in der Lage zu wollen, er soll wollen wie ein ferngelenktes Medium, eben.

Das nun erlebt er seit vielen Jahren. K. nutzt auch diese Gelegenheit, seine Zweifel daran anzumelden, dass Leute, die ihn für einen, O-Ton vox populi, „Simulator“ halten, dergleichen auch nur 36 Stunden durchhalten würden, zu schweigen von 36 Jahren. Mit dieser Etikettierung war allerdings nicht direkt K. gemeint, der sich jedoch diese freudlos Freudvolle Fehlleistung (FREUFREUFEHLEI) natürlich gemerkt hat.

Korrekt, hier wirkt wieder dieses prekär-preußische Durchhalte-Ethos, siehe etwa, und das muss jetzt kommen, „Der Tod in Venedig“.

K. geht es nun recht gut, worüber er eine erstaunte Weltöffentlichkeit informieren zu wollen offenbar nicht vermeiden zu können scheint. Er hat sein postsozialistisches Planziel des wöchentlich mehrfachen Zitierens von Thomas Mann vorbildlich übererfüllt, wird in der Straße der Besten, aua, ausgehängt, und steht für die geflissentliche Entgegennahme des „Goldenen Symptombündels“ mit „Rückfallschleife erster Klasse“ jederzeit zur Verfügung.

(… korrekt – *hüstel*…)

„Ich bin ein Blatt im Wind!“, wie der Pilot der „Serenity“ gesagt, bevor er mit der Kiste die letzte Bruchlandung hingelegt und sich dabei tödlich verletzt hat. Wenn K. angehalten wäre, den Sachverhalt gewissermaßen seriöser ausdrücken zu sollen, würde er dazu neigen zu erklären, er könnte noch ein bisschen an seiner emotionalen Stabilität arbeiten.

(… korrekt – *kraftvoll hüstel*…)

Das ist für Außenstehende urst lustig, das ist K. völlig klar, aber wenn er durch Willensleistung aus dieser Schräglage herauskommen könnte, wäre er eine Art fortgeschrittener Spezial-Yogi und hätte nie psychotherapeutische oder sozialpädagogische Begleitung nötig gehabt und gesucht.

Mehrfach täglich kippt sozusagen das gesamte System der Weltwahrnehmungsmuster des K. Heute morgen beispielsweise hatte er nach dem Posten des vorletzten Postings im mehrfachen Sinne traumhafte Erlebnisse, indem er im Traum Theater gespielt und vor allem komponiert hat.

Es handelte sich nicht um dieses mit einiger Sicherheit nicht nur K. unwohl bekannte Erleben, dass man etwa im Schlaf oder bei nächtlich manischem Schreiben quasi die Weltformel gefunden zu haben scheint, die sich dann, wie poetisch, im klaren Lichte des hellen Tages natürlich als Quatsch erweist.

Wo ist das im Wachzustand? Wird K. noch (zu Ende) geboren, bevor er stirbt? – Ja ja, da hat er wieder was aufgeschnappt bei der sturen Anhäufung seiner Viertelbildung, ts ts ts. Danach aber ist K. wieder eingeschlafen, und jetzt ist wieder alles weg.

K. war heute morgen überzeugt, dass er sich um einen Wohnplatz in der Kyreinstraße bemühen sollte, denn er wäre in der Tiefe unerreicht, nicht therapierbar usw., kurzum, unrockbar, und dort wohnen erklärtermaßen auch Leute, die nicht mehr wollen, dass man noch allzu viel von ihnen will.

Heute Nachmittag wird K. dann überzeugt sein, an der Fernfachhochschule Informatik studieren zu sollen, zumal letztens ein Mentalfunkspruch in dieser Richtung gesendet wurde.

Heute Abend wird K. überzeugt sein, als Beispiel, das beliebig ausgewechselt werden kann, dass er es noch einmal richtig versuchen sollte als Verkäufer, nachdem er, ohne Ironie usw. gesagt, sehr letztens in diesem Buchladen von sich selbst überrascht war.

Morgen früh wird K. sich sicher sein, als Beispiel, dass er sich doch noch einmal bei den Jesuiten durchaus inskribieren sollte, und überhaupt will er schon seit Längerem Fahrradkurier werden und tralalla, Herr Fallada.

Und so weiter und so weiter und so fort…

Dergestalt gestalten sich seit vielen Monaten die Tage, die auf Erden ihm gegeben sind, und K. ist sich dabei, um auch das zu wiederholen, völlig darüber im Klaren, dass dergleichen von außen recht sehr unterhaltend und witzig wirken dürfte.

K. könnte, wie gleichfalls erwähnt, ein bisschen an seiner emotionalen Stabilität arbeiten; Witz, komm raus, Du bist umzingelt.

Womit aber erfüllt uns das alles? – Das erfüllt uns mit dem Verlangen, einfach immer weiter zu machen, weil es, milde formuliert, interessant sein könnte, erleben zu dürfen, wie das alles endet.

Aharhar…

Gott ist tot – es lebe die Göttin!

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12 Antworten zu Aufforderungen zu Morgenseiten… (???)

  1. Herr Ösi sagt:

    Morgenstund hat Gold im Mund!

    *gähn*

    Vielleicht leg ich mich doch wieder hin…

  2. Herr Koske sagt:

    Ach, wenn sich ein Herr Ösi und ein Herr Koske fernschriftlich austauschen, dann ist das automatisch geistreich…

    „Schwestaaa!“

    (… der Klient ist wieder sehr unruhig…)

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