Weiterer kleiner Klugschiss to go aus der Unterschicht

Hier ist der Übergang von Dichtung und Wahrheit wahrlich, aua, flüssig, und auch diese kulturelle Umrahmung hat, nun schon zur Tradition geworden, nur bedingt mit dem folgenden Posting zu tun. – Nee, das ist Quatsch; alles, was man in einem bestimmten Kontext sagt, hat immer mit diesem Kontext zu tun, wenn nicht offensichtlich bzw. offenhörig oder augenblicklich erkennbar, dann doch, igitt, im Unbewussten. Bla. Quelle. Basta. Ph!

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Wenn K. Fallada gewesen wäre, was er zum Glück für Fallada, K. und die Freunde literatouristischer Ausflüge in den virtuellen Raum fliegender Buchstaben nicht ist, hätte er als Pseudonym Ruwifrid gewählt, abgeleitet von Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen. – Ja, auch für die Freundinnen, ist ja gut!

Wie originell, nicht wahr, *hüstel*…

Wie aber kommt K. ausgerechnet jetzt ausgerechnet auf Fallada; abgesehen davon, dass sich der Todestag dieses im mehrfachen und durchaus auch positiven Sinn eigenartigen Autors am übernächsten Sonntag zum 76. Mal jährt?

Von Ditzens Herleitung seines Pseudonyms aus „Fall ad a.“ (= Fall ad acta) hat K. allerdings noch nichts gehört oder gelesen, das scheint neu.

Nun, K. bemüht sich nach wie vor, der Gefahr der Gedankenflucht auszuweichen, indem er diesbezügliche Bemühungen um mäandernde Verkettungen von Wortgruppen, die er für Prosa hält, als freies Assoziieren zu tarnen versucht. „Sprechen Sie ohne Hemmungen aus, was Ihnen im Hier und Jetzt durch Herz und Hirn geht!“, wie schon Alt- und Großmeister Freud sinngemäß, fast wörtlich, gesagt bzw. von hinter Anna Lyses Couch geknurrt hätte.

Selbstverständlich hat K. auch in diesem Kontext eine These bzw. „These“, und selbstverständlich scheint K. es nicht vermeiden zu können und zu wollen, diese These seiner völlig zu Recht unübersehbaren Nichtleserschaft zu präsentieren, bloggender Weise postendermaßen.*

Die großen Ideale sind ausgelutscht, die „großen Entwürfe“ sind makaber gegen den Baum gefahren worden, die großen Erzählungen mindestens abgewirtschaftet und jedenfalls unglaubwürdig für unsere postmodernen Menschen.

Angesagt scheint Familie, voll die Gesäßkarte für K., selber schuld, der Psychopath**, höhö, privates Glück oder wie auch immer.

Fallada aber ist der Autor des kleinen Glücks der kleinen Leute, und auch oder gerade deswegen erlebt er eben eine Art Renaissance, die selbst staatlich anerkannte Literatourguides erklärtermaßen verblüfft.

Selbstverständlich ist K. neidisch und eifersüchtig und hat wie immer keinen Zugang zu seinen Gefühlen; furchtbar, der alte weiße Mann. Das am Rande und als nun schon zur Tradition gewordener Versuch, durchschnittlich zu erwartende Rückmeldungen gleich selbst zu verbalisieren.

Allerdings hat diese Entwicklung zur Integration in und Konzentration auf gewissermaßen dezentral-teilautonome Großgruppen zunächst fragwürdige Züge; siehe die sogenannten „Parallelwelten“ von Muslimen in Kreuzkölln oder die grünbraunen Neuheidenstämme in Mecklenburg-Vorpommern.

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Aber immer wieder geht K. dieses Selbstbildnis in Worten Falladas durch den Kopf…

Irgendetwas in mir ist nie ganz fertig geworden, irgendetwas fehlt mir, so dass ich kein richtiger Mann bin, nur ein alt gewordener Mensch, ein alt gewordener Gymnasiast. (eine Quelle)

Nein, K. war nicht in der, was für eine vorsintflutliche Bezeichnung, Trinkerheilanstalt, und er hat, *hüstel*, außer Tee, Kaffee, Alkohol und Zigaretten nie Drogen genommen.

Ja, K. ist durchaus klar, dass er keine Romane und Erzählungen auf den Markt geworfen hat, und schon gar keine erfolgreichen.

Bla.

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‚Das Wäpplock is‘ ’ne Unverschämtheit!‘, ‚Gibta an, dissa Hallus hat!‘, ‚Hau hier ab!‘, ‚Bleib bitte zu Hause!‘, ‚Der is‘ nur bei sich selbst!‘, ‚Bleib hier, Dir fehlt nur Körperkontakt!‘, ‚Einfacher Arbeiter, gar nicht mehr schreiben!‘, ‚Will sein Leben lang Hilfsarbeiter bleiben!‘, ‚Gehört in die geschlossene Abteilung!‘

Und so weiter und so weiter und so fort, und ewig murmeln Bataillone von Murmeltieren, noch gerade so hörbar durch das Ohropax in den, Überraschung, Ohren; wie die „Massendarsteller“, die früher aus den Kulissen „Rharbarber, Rhabarber“ gemurmelt haben, oder vielleicht eher und mehr, und K. wiederholt das bewusst, wie der Chor im antiken Drama, der die Handlung kommentiert hat, was K., wenn er den Simulanten spielt, immer wieder am meisten stutzen macht beim Erleben der Hallus.

Und dann immer wieder diese sachlich richtigen Feedbacks, für Hallus sehr seltsam, wie etwa: ‚Er dichtet doch nich‘!‘ „Faszinierend!“, wie Mr. Spock, derzeitiges Universum seines Aufenthaltes unbekannt, völlig zu Recht angemerkt hätte.

Das war eine Art Freigang in den letzten Tagen; K. ist aus der Spur gekommen, zumindest ein bisschen.

Na ja, und das war es jetzt erst einmal wieder, und weiter voran auf bewährtem Kurs usw.

K. muss so was immer wieder irgendwo raus lassen, und warum nicht im Bloghäuschen, zumal das eh‘ nur ein paar unerschrockene Seelen besuchen, *schluchz*. Das geht zudem seit 36 Jahren; man gewöhnt sich an alles, dergleichen ist mittlerweile ich-synton.

Blubb.

** Sieh an bzw. hin, auch „postendermaßen“ wird nicht als Fehler angezeigt; die Welt kann spannend sein, weswegen K. sich ein bisschen hinlegen muss, damit nur nichts draus entsteht, *hüstel*.
** Der „Hypnotiseur“, höhöhö, bildet sich ein, er wird hüpposiert, hihihi, ist ein Psychopath, nicht K., aber lassen wir das, ist sinnlos.

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