Jedenfalls unterliegt K. offenbar mehr, als er wahrzunehmen vermag, magischem Denken, das eine Form der Versuche von Realitätsverarbeitung darstellt sowohl in der frühen Ontogenese als auch in der frühen Stammesentwicklung der Hominiden auf dem dritten Planeten des Systems.
Es ist Arbeit, wie immer man das bezeichnen mag, um was sich K. bemüht, künstlerische Tätigkeit, höhöhö; es sind viele kleine Schritte, die paradoxerweise ohne viel Sitzfleisch nicht bewältigt werden können, es ist zum Teil nervendes Gefummel usw.
(… man entschuldige die Ausdrucksweise des Klienten, er kommt aus dem Osten und die hatten da, wir berichteten, zu wenig Buchstaben…)
K. aber glaubt ganz tief drin immer noch an göttliche Erleuchtung und rauschhaft schöpferische Entladung und dergleichen mindestens neurotischen Quatsch.
So weit zwei Minuten Selbstkritik, es sprach Hausdame K….
„Ambivalenz“ ist echt kein Ausdruck. Fünfmal in der Woche, was eher abgerundet ist, denkt K. daran, sich neuerlich an einer Hospitation im Erwerbsleben zu versuchen; fünfmal in der Woche denkt er, was das denn solle, zum dreißigsten Mal dasselbe Muster, wieder knuffen gehen, obwohl das eigentlich gar keiner fordert.
„Eigentlich“, weil es ja da schon losgeht. Unternimmt K. nichts in dieser Richtung, kommen regelmäßig Mentalfunksprüche wie: ‚Will nich abeitn, weilla ’n Wäpplock hat!‘, ‚Geh‘ wieder arbeitn, schreib als Hobby!‘, ‚Der bemüht sich doch gar nicht um Arbeit!‘, ‚Geh‘ abeitn oder ich schmeiß Dich raus!‘ usw.; ewig murmeln Bataillone von Murmeltieren.
Öffnet K. auch nur die Startseite eines Jobportals, kommt fast immer schier schnurstracks: ‚Jetzt willa wieda abeitn!‘ oder sogar: ‚Will nich‘ zum Studium!‘ Hä?
Das sind Kōans, wie erst höchstens ein Dutzend Mal erwähnt… K. vermutet, dass es darum gehen könnte, dass er eben nicht bei „Hospitation“ bleibt, sondern ganz da ist usw.
(… was meint Ihr dazu, liebste MitgliederInnen des Freudeskreises Anna Lyse? – Nicht wieder so drängeln…)
Egal, das ist gestörte Hirnbiochemie und da gibt es lecker Smarties. Auch in diesem Kontext ist „Ambivalenz“ fast zynisch verniedlichend. Mindestens fünfmal die Woche, siehe eben oben, denkt K. darüber nach, sich dergleichen doch nochmal einzupfeifen, trotz der Tapetenrollen mit Listen der Nebenwirkungen, und dann, siehe eben oben. Hat er doch viermal probiert, ist voll nach hinten los gegangen; zudem lebt K. nun seit 36 Jahren mit dem Budenzauber; die Symptomatik, wenn sie denn eine ist, ist längst ich-synton. Usw., trallala.
Und? Was macht K.? – Was er gegessen hat, har har…
Zudem hat K. sich für den avisierten Job tatsächlich nicht bewerben können, weil er für diesen Job ein Gerät benötigt, das an ihn nicht verkauft wird der Schufa-Einträge wegen, die er trotz des im August a. c. erfolgreich abgeschlossenen Insolvenzverfahrens immer noch hat. Nun hat K. aber vor einigen Umdrehungen des dritten Planeten des Systems, sie nennen es „Tage“, einen Arbeitgeber gefunden, der nicht nur das Gerät stellt, sondern alle Arbeitsmittel. Gnihi.
Na ja… Keine konkreten Angaben, hier wirkt wieder das Tonio-Kröger-Syndrom; was ausgesprochen ist, ist erledigt. Auch sagt man „avisiert“, denn das ist literarisch, interlecktuell und überhaupt.
(…. korrekt – *hüstel*…)
So vergehen die Tage, die auf Erden ihm gegeben sind, bla.
Soweit wieder das Wort zum Tage aus der Unterschicht, häff fann usw.!
(… oder „so weit“, Fragezeichen… K. wird nie Diplom-Schriftsteller, heule heule…)
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Ich habe immer noch nicht raus gefunden, wer die beiden Typen sind, männlich-herb, harzig-holzig. - Hast Du da den, *hüstel*,…