Auch dieses Bild hat nur bedingt mit dem folgenden Posting zu tun, vielmehr es, nun schon zur Tradition geworden, der kulturellen Umrahmung dient; K. träumt immer noch und immer wieder von adäquatem Interieur, *hüstel*… (Quelle)
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Lächerlich, gewiss, denn Lächerlichkeit ist der Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Korrekt, das kam auch dauernd per Mentalfunk, ‚Der is‘ lächerlich, der Typ, der is‘ lächerlich!‘
K. erhebt als prekär Abgehängter den Anspruch, allerdings nur im Unbewussten, er hat überhaupt keinen Zugang dazu, furchtbar, gewisse Einsichten in Hintergründe und Zusammenhänge zu entwickeln, die beispielsweise über die eines, Klischeealarm, Soziologiestudenten im 22. Semester hinaus gehen könnten. Wie mehrfach bemerkt, kann K. nicht Soziologie studieren, da er über keine Fahrerlaubnis verfügt und daher keinen Taxischein erwerben kann; „Kleiner Scherz zur Auflockerung!“, wie Oberstleutnant Sanftleben gesagt hätte.
K. kann nichts dagegen tun, jedenfalls nicht im Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden Verhaltensmuster, dass in seinem Neocortex Gedanken zirkulieren, die er von Zeit zu Zeit in die Tasten dreschen muss, damit es ihm etwas besser geht; Letzteres ausdrücklich ohne Ironie und dergleichen anachronistisch ätzend zersetzende Stilmittel gemeint.
Heute morgen hat K. etwa beim Vollzug seiner Morgenrituale wieder den Gedanken durch seine Gehirngänge gehen hören, bzw. je nach Gesamtsituation schlurfen oder elastisch enthusiastisch federn, dass Unterschiede zwischen Klassen, Gruppen, Subkulturen, Schichten oder wie auch immer nicht primär durch Besitz bestimmt sein könnten, sondern durch emotionale Reife im Sinne zum Beispiel von Dr. Casriel.
Das heißt, „Unterschicht“ bedeutet nicht, kein Geld, dürftige Wohnverhältnisse, kein Zugang zu wertvoller Kleidung und hochwertiger Nahrung usw. usf., sondern sitzen geblieben Sein auf unerledigten existentiellen emotionalen Bedürfnissen bis hin zu dem am Anfang des Lebens zu vermittelndem Gefühl, dass die Welt ein sicherer Ort wäre, an dem man willkommen wäre und gesehen würde im über optische Wahrnehmung hinaus gehenden Sinn.
(… neuerlich sieht sich K., im Unbewussten, als Nachfolger oder gar Reinkarnation des nach wie vor auf dem Roten Platz gelagerten Dr. Uljanow… verständigen Sie bei Bedarf kraftvolle Fachkräfte…)
K. ist dann auch wieder eingefallen, wann dieser Gedanke zum ersten Mal in ihm aufgekommen ist oder wie man da sagt als voll der fitte Publizist, Alter.
K. hatte zufällig (?) eine DVD mit Beiträgen gefunden, in denen ausführlich über Burnout gesprochen wurde, unter anderem von der bekannten Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel und dem Leadvokalisten von „Pur“, Mr. Engler.
(… das war doch sooo ein schönes Pärchen… sooo traurig… „Ooopa?! Dein Nebennierentee!“… der Klient ist wieder sehr unruhig…)
Zur selben Zeit hat zu K.’s Verblüffung ein Kollege zu ihm gesagt, sinngemäß, er hätte schon seit Jahren Knieschmerzen, würde aber einfach weiter machen, denn was bliebe ihm weiter übrig. Mit anderen Worten ist Burnout abgehobener Quatsch irgendwelcher Intellektueller; bei uns hier unten gibt es so was nicht, man beißt die Zähne zusammen und malocht gefälligst weiter, basta.
Wo ist hier das Problem, im Ökonomischen, Ideologischen, Politischen, Technischen, oder im, sorry, Psycho-Club?
Ist der eigentliche Wohlstand oder „Luxus“, bitte Anführungsstriche beachten, zumindest in diesem Kontext nicht die Fähigkeit und Bereitschaft, als Beispiel, von Meckel und Engler, sich selbst adäquat wahrzunehmen auch oder gerade in Krisen und an Grenzen, sich angemessen darüber zu äußern, so dass sie von Anderen, siehe bzw. lies eben oben, gesehen werden können, und sich vor allem in Milieus und, igitt, Gruppen zu begeben, in denen diese Art des wahr genommen Werdens überhaupt möglich ist?
Tja, so was geht K. durch den Kopf, wenn er des Morgens seinen Alabasterkörper salbt; der Typ muss ins Heim, es geht nicht so weiter. – Nach außen wirkt K. jedoch offenbar dergestalt, dass er schon für debil und senil gehalten wurde, kein Joke. Diese Kluft scheint immer größer zu werden; allein, K. genießt sein Martyrium, o schöner Schmerz von edler Tiefe!
K. ist offenbar, was dieses gesehen Werden und das sich in diese Wahrnehmung ermöglichende, igitt, Gruppen Begeben angeht, der Großmeister an sich; „Kleiner Scherz zur Auflockerung!“, siehe eben oben.
Gestern hat er das wieder erlebt; nein, nichts Konkretes, K. scheißt nicht an, höhö, und es geht auch hier wieder gar nicht um das konkrete Beispiel, sondern um das sich im Beispiel manifestierende Prinzip.
Warum labert sich K. Einen ab, wenn ihm keiner zuhört? Oder hört ihm keiner zu, weil er so viel labert? Dabei dürfte doch bekannt sein, dass Kinder viel reden, wenn sie sich nicht getrauen zu fragen, woher die Kinder kommen; „Kleiner Scherz zur Auflockerung!“, siehe eben oben.
Wie oft hat K. wie vielen Leuten schon versucht zu verklickern, dass es erstens nicht darum geht, dass er faul oder arbeitsscheu wäre, sondern dass er Jahrzehnte lang sein Leben verplempert hat als Hilfsarbeiter, um damit lange Zeit unbewusst die Eltern bestrafen zu wollen, und dass zweitens bei ihm dieses sozusagen Umschalten nicht funktioniert, d. h., K. kann nicht, als Beispiel, abends kellnern gehen, um die Ausbildung zur Kosmetikerin zu finanzieren, es geht bei ihm nur entweder oder.
Trotzdem wurde es wohlgefällig aufgenommen, als K. erwähnt hat, dass er als Kunde in einem Secondhandshop des Secondarbeitsmarktes den Gedanken gehabt hätte, sich dort um einen Job zu bemühen…
Tja, Anschiss auf der ganzen Linie, denn mit dieser Konditionierung ist K. höchst unfit für diese unsere dynamische Postmoderne da draußen; das Fossil muss, siehe eben oben, ins Tierheim, Hauptverwaltung fossile Schachtelhalme (HAUVEFOSCH), heule heule…
Bla.
PS: Da K. üben soll, das Positive wahrzunehmen, hier der Hinweis, dass es jetzt bei „REWE“ außerordentlich wohlschmeckende Pfeffersalamischeiben gibt; vegan, aus Weizen, ha. – Damit hat K. sein Kontingent für Wahrnehmung des Positiven in diesem Quartal nun aber wirklich erschöpft und zieht sich daher in seine Depression zurück, *kuschel*…
(... das stimmt Beides nicht...) (... gnihi...)