(… K. möchte sich bei der Weltgeistin bedanken…)

Und er möchte nicht nur, sondern versucht das hiermit auch. – Worum geht es? Hat K. ein Thema?

Diese histrionisch-infantile Wundererwartung, nicht wahr; auch das alte Kind mit Brille (DAKIMIBRI) scheint ihr zu unterliegen. Eigentlich ist K. wieder einmal abgebrannt, wobei sich das von Monat zu Monat hinzieht, wenn man einmal außer der Reihe Kohle rüber wachsen lassen muss, und „man“, nicht nur K. Herr K. muss zudem in den nächsten zwei Monaten eh‘ die 60 Euro fürs Schwarzfahren abdrücken, die fällig sind, weil er nicht weiß, was er mit seinem Geld anfangen soll und auf seine kleine feine Weise zum Blühen des Großen und Ganzen beitragen möchte, *hüstel*.

Im Gegensatz zu vielen Angehörigen der Unterschicht sucht K. jedoch die Schuld bei sich; er hätte ja damals, als Beispiel, unterschreiben können, als der Genosse von der Bezirksverwaltung des MfS ihn werben wollte, denn dann würde ihn heute, als Beispiel, und das ist Dialektik, Genossen, niemand für Einenvonnastasi halten. Usw.

Zudem ist das, was Leutinnen und Leuten als Stasi glauben wahrnehmen zu müssen, ohnehin meist nur in den Köpfen. Hier wirkt, als Beispiel, der für die Unterschicht typische unerledigte Autoritätsknall, den K. ohnehin mit zunehmendem Alter immer öfter von Jünglingen über gebügelt bekommt, so dass er einem Irrtum erlegen scheint mit dem Glauben, weil er keine Kinder hätte, käme er um den Generationenschlamassel drum herum, hähä. Der Anschiss lauert überall, des seiest Du gewiss, herbe Dame Welt.

Was wollte K. sagen? Hat er ein Thema?

Nun, in seiner launigen Neigung zu Galgenhumoorbädern hat K. aus Jux und Geikelei sich trotz seiner prekären Lage auch und gerade, was gängige Zahlungsmittel angeht, mit sehr geschäftsmännlichem Gebaren an einem Geldautomaten zu schaffen gemacht, und siehe, es kam ein Zehn-Euro-Schein aus der Wand…

Da kommt was nach! Das kann nicht gut gehen! Nachdem die Weltgeistin K. auf diese Weise gestreichelt hat, wird sie ihn umgehend abwatschen. – Trotzdem danke, *hüstel*; K. hat durchaus Kinderstube, es ist nur so lange her.

Was aber hat K. nun hiermit betrieben? Tja, er hat offensichtlich eine Art Feuilleton geschrieben, denn ein Feuilleton schreiben heißt, auf einer Glatze Locken drehen, wie, wer sonst, Karl Kraus gesagt hat. – „Glatze“ ist nicht politisch gemeint; K. ist politisch nach wie vor extreme Ultramitte.

In diesem Sinne – Gott ist tot, es lebe die Göttin!

PS: K. sitzt schon wieder im „Café Central“ und es ist 1890, gnihi; furchtbar, das Fossil!

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3 Antworten zu (… K. möchte sich bei der Weltgeistin bedanken…)

  1. Jessie sagt:

    Tja. Wenn ich mal was rausgreifen darf:
    Wenn man glaubt, etwas nicht politisch gemeint zu haben, kommt garantiert jemand und will einem das Gegenteil beweisen. Vermutlich hast du aber eh genügend andere Sorgen, war auch nicht persönlich gemeint, mir jedoch ein Bedürfnis und sogar das Primborium wert, hier überhaupt sichtbar werden zu können, also Zeilen ausfüllen etc., wie letztens ausführlich erprobt.

    Und wäre ich jetzt deine Mami, hätte ich auch schon die Mahnung auf der Zunge, Junge, du sollst doch nicht schwarzfahren, erst recht nicht um soviel Geld, da hättste ja gleich für ne Woche Fahrscheine ziehen können, Kindchen. Nein, rechne nicht nach, ich bin fürchterlich schwach in Mathe. Aber so ungefähr , du weißt schon.

    Zum Glück bin ich aber nur die Flussfrau, und hüten werde ich mich, dir mit solchen Überflüssigkeiten den Tag zu versauen. Vielleicht ereilt dich ja doch mal die Fee mit den drei Wünschen, zuvor müssten wir nur noch rasch durchgehen, was alles du dir auf keinen Fall wünschen solltest, um nicht versehentlich leer auszugehen.

    Allerdings. Leider kann ich viel zu gut nachvollziehen, dass manches, was man reuig ausgibt, unbedingt zu erwerben war, in dem einen bestimmten Moment oder auch nach vier zur reiflichen Überlegung durchwachten Nächten, und wenn es dann schon mal erstanden wurde, sollte man es genießen. Soweit das Wort zum Samstagabend, wenige Stunden vor der dräuenden Zeitumstellung, gewidmet mit dem üblichen Wohlwollen nebst Wünschen zur Besserung jedweder misslicher Lagen.

  2. Herr Koske sagt:

    Du liebes bisschen! (… das is‘ wieder ’ne Rede- bzw. Schriftwendung, mit der ich wahrscheinlich, im Unbewussten, wieder einmal Volkstümlichkeit vortäuschen will; ich will damit natürlich nicht sagen, das Du „ein bisschen“ wärst…) Das haut mich dermaßen um, dass Du an der Stelle was „sagst“ (dieses Posting war ’ne Art „Pflichtübung“, weil ich halt nicht nicht schreiben kann usw.), dass ich ganz eventuell später noch mal was dazu „sage“… außerdem habe ich, Schlucki, der ich bin, doch wieder zwei Winterbiere getrunken (was immer das sein mag), und bin ein bisschen breit… wir bitten um diskrete Anteilnahme…

    (… ich hoffe, das ist politisch korrekt, kulturell angemessen und menschlich anständig… ach, ich liebe diese Formulierung; im nächsten Leben werde ich Au-Tor… oder so…)

    Dr. Trump hat ja gesagt, dass es keinen Klimawandel gibt, aber heute waren hier, fast im November, 26°+, und hoffe ich denn, auch Wien ist besonnt. – Oder so ähnlich…

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