Allein, wenn selbst ein weltbekanntes Psychiatrie-Institut von „Platzangst“ (Agoraphobie) spricht, d. h., schreibt, wenn doch von „Raumangst“ (Klaustrophobie) die Rede, d. h., Schrift sein müsste, dann dürfte es gestattet sein, die Frage zuzulassen, was man von Ottilie Normalverbraucherin erwarten kann, wenn es um „Züchogedöns“ geht.
Abgesehen aber davon, dass K. natürlich ganz, ganz tief drin, im Unbewussten, „Wir arbeiten hier mit dem Unbewussten!“, ganz, ganz doll gern Institutsdirektor wäre, vielen Dank im Voraus für die durchschnittlich zu erwartende tiefe Interpretation, abgesehen davon geht es nicht um Wortklauberei und Klugschiss to go von unten.
Vielmehr wird K. nicht müde, was ihn allerdings, was jedermann überraschen muss, selbst überrascht, auf die Diskrepanz zu verweisen zwischen Sorgfalt, Fleiß, Kreativität, Beharrlichkeit usw., die man etwa auf Motoren oder Raketen verwendet, und Sorgfalt, Fleiß, Kreativität, Beharrlichkeit usw., die man im Alltag und außerhalb von „Klapsmühlen“ und „Beklopptenvereinen“ auf „Züchogedöns“ verwendet.
Immer wieder hat K. im Ausagieren seiner störungsspezifischen Egalomanie, sorry, Megalomanie, den Gedanken, dass „Ende der Geschichte“ eine Verdrehung ins Gegenteil sein könnte. Er hat das am Beispiel der Ernährung der rezenten Hominiden auf dem dritten Planeten des Systems seiner völlig zu Recht unübersehbaren Nichtleserschaft bereits zu verklickern versucht, um wieder einmal volkstümliche Ausdrucksweise vorzutäuschen.
Eigentlich hat sich seit der Steinzeit nichts geändert, „nur“ Technik und Technologie. Eigentlich werden immer noch „nur“ Tiere getötet und Pflanzen bzw. Pflanzenteile aus im Doppelsinn organischen Zusammenhängen im Doppelsinn gerissen, nur erfolgt das nicht mehr mit Wurfspeeren und Steinhacken, sondern unter teilweise bestialischen Bedingungen industrieller Tierzucht und mit hochwertigen Geräte- und Maschinenparks usw.
(… „Wurfsperren“ ist ein weiterer freudvoll Freudvoller Verschreiber der bereits gehobenen Klasse… hier kommt wieder der latente Generalstabschef zum Vorschwein, *hüstel*… dieser vermeintliche Verschreiber ist Absicht und zudem klassisch Freudvoll…)
Erst mit synthetischer Nahrung, glaubt der Schizo, siehe oben, würde der Mensch das Säugetier wirklich transzendieren, um mit Fromm zu sprechen. Auch hier ist der Sozialphilosoph gemeint, nicht der Erfinder des nach ihm benannten Befruchtungs-Blockierungs-Gummis, *hüstel*, little joke btw.
(… neu – jetzt in der diskret handlichen Großfamilienpackung in den Farben der Saison und mit Litschi-Geschmack… fragen Sie den nächsten unselbstständigen Vulkanisations-Meister Ihres Misstrauens…)
Nein, K. theoretisiert nicht, oder nicht nur, denn er ernährt sich seit über drei Jahren vegan. Er fragt sich allerdings angesichts bzw. angearschs der Preisentwicklung auch oder gerade in diesem Marktsegment, wie lange er das noch durchhält. Der abgehängte Unterschichtler möchte jetzt ein Bienchen ins Große Über-Klassenbuch (GRÜKLABU). Thx, folks!
So weit wieder der neuerlich sehr durchsichtige Versuch des in kläglicher Möchtegern-Nachfolge von Egon Olsen senil-konfusen K., seine mit, boah, voll krassem mentalen Masochismus verbundenen chronischen Minderwertigkeitsgefühle durch heftiges Ausagieren von Größenideen kompensieren zu wollen. Häff fann usw.!
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Apropos „senil“… Der Hintergrund des oben geposteten Kommicks ist sehr hintergründig, nicht wahr; darstellend einen Salon für einen Salondebilen.
Da K. sicher ist, dass diese Abläufe, die er immer wieder zu beschreiben versucht, weit über seine natürlich überaus wichtige Person hinaus von Belang sein dürften, läuft er diesen Abläufen nun hiermit neuerlich hinterher; in der irren Hoffnung, sie doch noch hinreichend in Worte fassen zu können. Verbalisierung emotionalen Inhalts als Bestandteil der therapeutischen Trias; K. sieht sich wieder als Züchoteerahpeut, man kennt das, höhöhö.
Mittelkürzlich hat K. beim Austausch von elektrischen Briefen mit einem, aua, entfernten Bekannten neuerlich feststellen müssen, und er hat es immerhin auch festgestellt, wie sehr er sozusagen konträr dem Zeitgeist agiert. Damit hat K. hier nun allerdings nicht gemeint, dass er, *hüstel*, schon immer im Widerstand war.
„Sich zeigen und gesehen werden“ scheint eine Haupttriebwerktätigkeit der Gegenwart zu sein, in deren Ausübung günstigstenfalls frühe Defizite des im eigenen Recht gesehen Werdens kompensiert oder gar behoben werden können.
(… „Haupttriebwerktätigkeit“ wird nicht als Fehler angezeigt… „Faszinierend!“, wie Mr. Spock völlig zu Recht angemerkt hätte…)
K. fällt dazu immer wieder boshaft und rachsüchtig immer wieder ein, dass ausgerechnet Mitglieder desjenigen Sektors des Freudeskreises Anna Lyse, in dem dieses sich Zeigen und gesehen Werden erklärtermaßen im Mittelpunkt der Therapie steht, nicht begriffen zu haben scheinen, dass es im Internet um eben dieses sich Zeigen und gesehen Werden geht; narzisstische Gesellschaft hin, narzisstische Gesellschaft her. Im Gegenteil hat man sich über das Internet lustig gemacht und sich selbst zum Obst im Versuch, es abzuwerten; „www.internet“ usw., wat’n ditte, Keule? Usf.
Hier ist K. neidisch und eifersüchtig, oder etwas Ähnliches; nicht da, wo ihm das unterstellt wurde. Vor fast 20 Jahren hat K. unter anderem eine Art Zeitung und ein Gesprächsforum in die von ihm als durchaus vorzeigbares Gesellenstück eines ewigen Lehrlings gefertigte Website des Hauses der ewigen Kindheit eingefügt.
Die wurden sofort raus genommen, weil keiner begriffen hat, worum es geht; jetzt gibt es eine „Zeitung“. Damals hat K. einem Verantwortlichen versucht zu verklickern, dass ein CMS für die Website günstiger wäre; Monate später ist K. aufgefallen, Treppwörter, dass der Mann überhaupt nicht wusste, wovon die Rede war. Muaha, sorry! Jetzt wird ein CMS verwendet.
Usw. Oh, schöner Schmerz von edler Tiefe! Wie wurde K. wieder verkannt, hach! Mitleid, Mitleid, Mitleid; Schnuller, Schnuller, Schnuller. Aber das wirklich am Rande; ein Hund hat gebellt, die Karawane zieht weiter, in Klammern Aitmatow.
(… es geht wohlgemerkt um die Situation bis 2008… was heute abgeht oder nicht, kann und will K. nicht erörtern… allein, das wird man ja wohl noch sagen dürfen…)
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K. jedoch ist, und eben bereits seit seiner Prägungsphase als Vierkäsebreit, sozusagen auf das Gegenteil dieser Haupttriebwerktätigkeit konditioniert worden; desto wichtiger ihm etwas ist, desto mehr versteckt er es und vor allem sich. Alles geheim; eine Formulierung, die in einem Großgruppenversuch mit dem Namen „DDR“ aufhorchen bzw. auflesen lassen könnte oder gar müsste.
Mit etwa 13 hat K. Thomas Mann für sich entdeckt, und zwar völlig abseits des Lehrplans. Im Gegensatz zu seinem Bruder Heinrich hatte Thomas den Weg zu den bewussten Teilen der siegreichen Arbeiterklasse nicht gefunden und war daher als fortschrittlicher Vertreter des bürgerlichen Humanismus, milde formuliert, nicht wirklich beliebt.
Das ist nicht zynisch, das waren überaus häufig benutzte Textbausteine, und immer einmal wieder scheint es K., als wären manche Schüler mit derartigen Textbausteinen quasi gesteinigt worden.
Das Erleben dessen, was er später „Tonio-Kröger-Syndrom“ genannt hat, kam für K. einer Offenbarung gleich. Die Lektüre dieser Novelle war für K. die Legitimierung seiner unbewussten Grundhaltung, indem er sie völlig überraschend in Worte gefasst fand. Ein Künstler wäre, sinngemäß, ein Mensch, der nur in seiner und für seine Kunst leben würde und ansonsten unauffällig bis grau umher gehen wie ein abgeschminkter Schauspieler nach der Aufführung, ohne Rolle und ohne Text.
K. hat natürlich nicht realisieren können, dass er damit nicht nur im realen Sozialismus ein personifizierter Anachronismus war, sondern auch oder gerade im überholten Bürgerlichen; das wurde ihm erst bei einem ähnlichen Offenbarungserlebnis während der Lektüre von Sloterdijks „Scheintod im Denken“ klar. Vor allem hat K. diese Grundhaltung nicht als Künstler, für den er sich schon damals nicht gehalten hat, sondern als Mensch und überhaupt und insgesamt ausgelebt bzw. ausagiert.
(… das hat sich ein Sloterdijk sehr wahrscheinlich nicht träumen lassen, dass eines seiner Bücher für einen Polterproll aus dem Osten, in dem die Sehnsucht nach einer geistigen Ebene trotz allem nicht abgetötet zu werden vermochte, in gewissem Maße praktische Lebenshilfe sein könnte… das ist mal Dialektik; voll schwul, Digga, kriegst die Rastung…)
Nun scheint nach einigen Jahrzehnten derartiger völlig unzeitgemäßer sozusagen Selbsterziehung die Kluft zwischen dem gewissermaßen geistigen Innenraum des K. und dem nach außen von ihm Sichtbaren derart groß geworden, dass er bereits, keine Paranoia und keine Pseudologia phantastica, für den Absolventen einer Sonderschule, für einen ehemaligen Dauerpatienten und für senil gehalten wurde.
Er wird in der Tat nicht sichtbar. Im angeblich banalen Alltag, außerhalb von Text, wirkt K. immer wieder ein wenig weg getreten und unterbelichtet, um sich neuerlich an volkstümlicher Diktion schier keck zu versuchen fürwahr.
(… Mitleid, Mitleid, Mitleid… Schnuller, Schnuller, Schnuller… danke, danke, danke…)
Dergleichen kann jedoch gefährlich werden, wie gesagt, wenn man an die falschen Leute kommt. – Okay, das ist jetzt vielleicht ein bisschen paranoid, aber K. lässt das stehen, weil er gern authentizitätlich ist.
(… immer wieder überaus freudvoller Freudvoller Verschreiber, „paaranoid“…)
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Was aber wollte uns der verhinderte Dichter nun damit sagen? – Nichts; nun schon zur Tradition geworden.
Immerhin aber, und auch das sollte hier wiederholt werden können, ist es ihm neuerlich gelungen, in halbwegs adäquater Weise seinen teuflischen Trieb zu kanalisieren, Witwen zu grillen, die Schenkel schön kross.
So weit wieder das Wort zum Sonntag aus der Unterschicht, und in diesem Sinne – häff fann usw.!
© Die Ursprungsdatei des Hintergrundbildes des hochwertigen Kommicks ist gemeinfrei.
Ich habe immer noch nicht raus gefunden, wer die beiden Typen sind, männlich-herb, harzig-holzig. - Hast Du da den, *hüstel*,…