(… neuerlich drohte ihm Lebensfreude…)

Was ist da passiert? Kann man das fortsetzen? – Fauler Sack… Es hat was, ohne Faxen gesagt. Und? Bla. – Fauler Sack.

Ein lebendes Fossil, in der Tat; der K. sitzt im „Café Central“ und wähnt sich in 1910 seinen Verlängerten schlürfend, was urst lustich ist, wenn man bedenkt, dass er ja, laut vox populi, die Wende verpennt hat.

Heute hatte K. wieder eine „Vision“! Er war beim Arzt, aber das hat nichts gebracht; „Sie sind nicht sichtbar geworden, kommen Sie in die Tanztherapie!“, ja ja. Besser gesagt, erinnerte sich etwas in ihm an eine Mitgliedin seiner ersten Therapiegruppe im Hirschkindergarten, die bei ihm eine Art Vision ausgelöst hat.

Sie hat das verkörpert, was von anderen Männern, von denen K. sicher sein zu können glaubte, dass sie sich mit so was auskennen würden, als „Vollfrau“ bezeichnet wurde oder gar, ja, sehr heikel, aber so sind sie halt, die echten Typen, „rassig“. Sie hat sich jedoch als ein gekränkt-verwirrtes kleines Mädchen präsentiert. Ja, Herr K., „das Kind“, erkennt den „Spiegeleffekt“ und hat das damals schon, ist ja ungut.

Und dann hatte K. unerwartet diese „Vision“…

Ihm schien plötzlich, und Dichter wurden früher „Seher“ genannt, er könne diese Frau „sehen“, wie sie wäre, wenn die ganzen neurotischen Mätzchen weg wären, wenn sie nicht geprägt wäre durch die lebensgeschichtlich entstandene Einengung, „Behinderung“, „Unterdrückung“ ihres eigentlichen Seins und Wesens, wenn sie die Hammerbraut zulassen könnte, die sie eigentlich wäre usw. So was in der Art; wenn das vielleicht jemand verstehen möchte.

(… höhöhö, spielta wieda den Hilfstherapeuten, höhöhö… hält sich Tatsache für ’n Züchoteerahpeuten, höhöhö… kleena Langzeitarbeitslosa, höhöhö…)

Nein, K. war nicht verschossen; wir bitten die Ausdrucksweise zu entschuldigen, K. wurde im uniformierten Kontext sozialisiert, *hüstel*. Im Gegenteil, sie hatte diese ausladenden Hüften, die „das Kind“ sehr beunruhigten, weswegen unter anderem es das praktiziert, was Freud „Verschiebung“ genannt hat. K. schien überzeugt, sich, zum Glück hoffnungslos, in „das Kind“ aus der Nachbargruppe heftig verknallen zu müssen. Das war jedoch eine Tochter eines HVA-Offiziers, was K. natürlich nicht wusste. Zudem war er damals ehrlich überzeugt, sooo süüüß, es wäre in der Tat alles für den Weltfrieden.

Daher aber kommen die „rezidivierenden mittelschweren depressiven Episoden“, Alter, das sticht doch im Gaumen, oder; nichts umsetzen zu können, nichts realisieren zu können usw.

„Sie bewirken nichts!“, Dipl.-Psych. N. in den heilend hallenden Hallen des heiligen Joseph. „Harte Worte, harte Worte!“, „Herr Lehmann“, muaha. Machtspiele durch Wortspiele; wo er Recht hat, hat er Recht, der, gnihi, gute Dr. Dr. Bartholdy.

Zudem wusste K. gar nicht, dass Episoden sich über Jahre hinziehen können, aber das am Rande. Ja, K. kennt auch die Konzepte der agitierten und der psychotischen Depression, lass stecken, Tantchen Anna Lyse. Aufmerken würde er erst, wenn er ’ne Wochenbett-Depression bekommen würde; ja ja, scheiß misogyner Zynist.

Der K. ist alt – er lebt nur in der Vergangenheit; ab ins Heim mit dem rezenten Fossil…

In Klammern „Denkste!“ Die hier im bewährten Ton des orgastischen Jammerns einer chronisch frustrierten Hausfrau vorgetragenen Überlegungen wurden überhaupt erst ausgelöst durch Nachdenken über sehr gegenwärtige Wahrnehmungen. K. gelingt es leider immer noch nicht wirklich, nicht zu sehen, was er sieht, nicht zu hören, was er hört und nicht zu denken, was in ihm denkt.

Aus! – K. ist klein, sein Herz ist rein, zefix!

Außerdem ist dies ausdrücklich, steht auch im Internet, eine sozialtherapeutische WG, keine psychotherapeutische. Allein, man wird das ja wohl noch denken dürfen, und auch sich sein Teil oder so ähnlich.

Schließlich ist K. zudem klar, dass es Menschen gibt, die man irgendwann einmal so lassen muss, wie sie sind, weil sie halt so sind. Er gehört ja selbst zu dieser Klientel, *schnief*. Unrockbar, „Sieht aus wie ’n Direktor, bloß druff hatta nüscht!“, O-Ton unsere sozialistischen Menschen, *jaul*. „Harte Worte, harte Worte!“, „Herr Lehmann“.

(… wie sieht ’n Direktor aus… Firmenlogo auf die Stirn gebrannt oder was… bewegt sich im Rhythmus der Maschinenhalle oder wie… egal…)

Tja, und eigentlich wollte K. nun zum Thema dieses „Sehens“ von Menschen ohne die „Unterdrückung“ durch neurotische oder frühstörungsspezifische sozusagen Deformierung ihrer Persönlichkeit eine Reimerei anheben, aber – fauler Sack. Oder resignierter Beutel. Oder „Alles-Haschen-nach-Wind!“-Tüte. Bla.

„Was tun?“, wie schon Dr. Uljanow fragte, sich seinerseits auf Tschernyschewski beziehend? – Nun, erst mal ein bisschen hinlegen…

Das wäre dann allerdings wieder, um bei der nach Tonio Kröger eigentlich heiligen russischen Literatur zu bleiben, „Oblomow“, wie K. durchaus realisiert. Eben, auch oder gerade das ist Russland, diese Wahnsinnsliteratur, nicht nur der chinesische Staatssekretär für die Integration des Abendlandes, Mr. Pu Tin.

(… die heißen alle Wladimir… na ja… sorrydas wird mal ja wohl noch sagen dürfen…)

(… dieser Angeber, der hat „Oblomow“ gar nicht gelesen… im kläglichen Versuch der Kompensation seiner chronischen Minderwertigkeitsgefühle gibt K. wieder den Interlecktuellen… soll lieber arbeiten gehen, der Luhsa… halbes Jahr Heizer und denn is‘ Schluss mit Fühlosophie, was, Nossinnunnossn, höhöhö…)

Kurzum, nichts Neues bei Graph O. Dino von Ossi-Kossien… – Häff fann usw.!

PS: Das mit dem „bisschen hinlegen“ ist natürlich, *hüstel*, dichterische Freiheit! Der K. wird nun- sowie vielmehr ein paar Runden auf dem Rad drehen, denn vielleicht findet er, ha, auf diesem Wege doch noch zufällig (?) einen halbwegs angemessenen Job. K. muss was machen, somatisch gymnastisch, nicht nur mental, denn er hat seit Tagen dieses Kratzen im Hals und fühlt sich gliedmaßvoll irgendwie komisch. K. hatte ja bereits nach der ersten coviderlichen Impfung „lustiger Weise“ ’ne kommun-ordinäre Grippe. Joggen kann er nicht, weil er nicht aus seinen Routinen ausbrechen will, und die führen ihn um die Sonderfreifläche Theresienwiese, auf der bekanntlich gerade voll tierisch-bierisch was abgeht… – Falls das jemanden interessiert, wie H. Caulfield gesagt hätte.

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