(… ja, K. war schon besser und er weiß es…)
K. lebt in der Tat nur noch in der Vergangenheit, wie auch bereits, was jedermann überraschen muss, per Mentalfunk gesendet wurde, was ihn, K., jedoch dazu befähigt, und das ist voll die Dialektik, Dr. Uljanow zu, boah, transzendieren, indem er, immer K., nicht fragt: „Was tun?“, sondern: „Was (habe ich) getan?“ Zudem hat sich hier schier schnurstracks eine Konstellation ergeben, die neuerlich zeigt, wie sehr K. geeignet scheint für die Position des Großen Vor-, Bei- und Nachsitzenden der internationalen Arbeiterklasse.
(… nein, es waren nur zwei kleine Bier gestern… und K. achtet auf die Elektrolyte…)
(… wir gratulieren dem grauhaarigen Kind mit Brille zum Weltkindertag… sehr witzig, in der Tat…)
***
Hier aber nun ein Beitrag des K. aus seiner Tagebücherei, den er 1977 geschaffen hat, und dem seiner zu Recht unübersehbaren Nichtleserschaft vorzuenthalten er für frechen Frevel halten müsste.
Es ist bezeichnend, dass K. sich so was gemerkt hat, obwohl er sich aus innerem Druck heraus 1986 gezwungen fand, alle bis dahin von ihm getätigten Niederschriften bemüht belletrischer Natur im Ofen oder in der Mülltonne zu entsorgen, nebst sämtlichen Zeugnissen und weiteren Nachweisen seiner Existenz. Oh schöner Schmerz von edler Tiefe…
1.
Sie kam zu spät,
die Pubertät.
2.
Den Hoden unbenutzt,
die Stimme ungebrochen,
so hat er sich verkrochen…
Abgesehen aber davon, dass sich hier neuerlich zeigt, wie sehr er zur Realitätsprüfung in der Lage ist, weil ihm schon beim Ringen um dieses lyrische Kleinod klar war, dass er einen Gipfel der Weltliteratur zu erklimmen im Begriff sein dürfte, hat K. diese Perle südostmittelbrandenburgischer Dichtung mit 16 geschrieben, und jetzt ist er 61 und das mit dem Zahlendreher, sein Alter betreffend, scheint ihm insofern zutreffend, als in gewissem Maße sich selbst erfüllende Prophezeiung wirken könnte, denn eigentlich – passt schon…
„In gewissem Maße“, weil K. natürlich einen Stimmenbruch hatte, aber es schien ihm, als hätte er keinen erlebt; er hat ihn, zumal er keinen Gipsverband um den Hals tragen musste, gar nicht bemerkt, weil er bereits zu dieser Zeit nichts mehr gemerkt hat, andererseits man eben damals noch etwas hätte machen können; allein, es gab ja keine Psychotherapie.
Schon im Schülerwochenheim, mit 12, hat K. etliche Wochen gebraucht, um warm zu werden, ein bisschen anzukommen und zu landen, und dann war da diese Bemerkung einer Mitgliedin der Prüfungskommission, als K. mit 17 an der HFF in Babelsberg im doppelten Sinne vorgesprochen hat.
Die Frau hat angemerkt, und eher im mütterlich mitfühlendem Ton, dass K. schon zu sehr festgelegt und sehr wahrscheinlich nur noch schwer oder gar nicht mehr formbar wäre im Sinne einer geistigen Plastizität, die ihm ermöglicht hätte, verschiedene Rollen zu spielen. Dies sinngemäß, und es ist bezeichnend, dass K. sich das gemerkt hat, allerdings einige Jahre vergangen sind, bis er begriffen hat, dass diese Rückmeldung weit über seine „Schauspielkunst“ hinaus von Belang war. Unrockbar, kann man nichts machen; das grauhaarige Kind mit Brille muss ins Heim…
Das bringt doch nix, da war er ja; da schmeißt er mit Milchtüten auf richtige Intellektuelle, und er hat zwar nicht getroffen, aber das war Gewalt und er musste gehen.
In Sekunden hat K. demoliert, und nicht zum ersten und letzten Mal, was er sich in Jahren aufgebaut hatte, und am meisten vermisst er seine „Wochenend-Übung“, vergleiche Sloterdijk, der Mensch als das übende Wesen, *hüstel*, den Sonntagsbrunch fürs Haus unten im Sälchen herzurichten und vorher dafür einzukaufen usw. Von „Saal“; wieder einmal der quasi ostpreußische Suffix „-chen“, nicht wahr. Das hatte was; K. hat ein gewisses Behagen verspürt, allein, er hat ihm zu wehren gewusst, des seiest Du gewiss, herbe Dame Welt.
Hat K. das eigentlich erzählt? Er erzählt immer viel, aber sagt nichts, was manche Leute, nicht Herrn K., zu der boshaften Anmerkung veranlassen könnte, er solle doch in die Polletick gehen; ja, auch der Humor kommt nicht zu kurz.
K. gegenüber gesessen haben dort am Frühstückstisch ein promovierter Kunsthistoriker, der mindestens 19 Bücher veröffentlicht hat, ein promovierter Jurist, der allerdings sein Mandat niedergelegt hatte, aus Krankheitsgründen, somatisch, nicht „Psycho“, sowie ein Dipl.-Verwaltungswirt, der bereits in verantwortlichen Positionen gearbeitet hatte.
Nix Asis, Penner, Prekäre, Unterschichtler usw. in diesem Heim für Obdachlose auch mit psychischen und Suchtproblemen. Das war längst in der Mittelschicht angekommen, und es kann jederzeit alles über Einen herein brechen, wie, muaha, Kater Francis treffend sagt, was allerdings nicht dazu führen muss, sich ganz weit aus dem rechten Fenster zu hängen wie Pirinçci.
Auch hat Wallraff dieses Problem schon ein reichliches Dutzend Jahre vorher angesprochen, aber da haben wohl nur wenige zugehört; es ist ja auch unbequem, und uns geht’s doch gut, nicht wahr.
Eine Frage, die sich K. in seiner, Zitat Dr. Marx, „fanatischen Bosheit des Spießers“ an dieser im doppelten Sinne Stelle gestellt hat, war natürlich die, warum er sich abmühen sollte um sozialen Aufstieg, wenn er dann am Ende da sitzen, wo er ohnehin sitzen würde wie die drei Musketiere auf der anderen Seite des Semmelkorbs. Die Semmeln hat übrigens K. monatelang jeden Morgen vor dem Aufstehen geholt, damit er mittags nicht kochen musste für die Etage; neuerlich sehr geschickte Selbstsabotage, in der Tat, anstatt die Gelegenheit zu nutzen, was dazu zu lernen, alter Eumel.
Schon wieder… Ist das hier jetzt noch freie Assoziation oder bereits Gedankenflucht? Nichts Genaues weiß man nicht, doch wir bleiben dran!
(… übrigens macht K. laut Mentalfunk Adolf nach… er träumt von der Eignungsprüfung und zudem war Hitler auch im Männerwohnheim… im Auge behalten, den Mann…)
***
Worum geht es? Hat K. ein Thema? – Nun, er assoziiert freiheitlich frei vor sich hin, freudlos Freudvoll, und da er gegen kein Gesetz verstößt und niemanden in seiner Integration in diese unsere dynamische Postmoderne da draußen behindert, kann man das alte Kind ohne Bedenken in seiner harmlos-dürftigen Art vor sich hin spielen lassen.
Vor einigen Tagen hat K. bei der täglichen Bergung von Bauchnabelbohrkernen nicht ganz kurz erörtert, dass er sein Leben vertan hätte mit meist körperlich abnutzenden Tätigkeiten oft prekärer Natur, mit denen er unter anderem oder gar vor allem der Herausforderung ausgewichen ist, zur Sache zu kommen, was seine wirklichen Talente angeht. K. ist sich durchaus darüber im Klaren, dass er keinem Größenwahn unterliegt mit der Erklärung, dass er besser schreiben kann als viele Profis in Zeitungen usw. Ja, und? Bla.
Gestern aber hat sich K. als Postbote beworben, und zwar sozusagen als „Hauruck-Aktion“ aus dem Augenblick heraus; eine echte Kurzschlusshandlung, wie er sie schon zwei Dutzend Male schmerzlich mental-masochistisch zelebriert hat, ohne was dazu lernen.
Das ist keine Ambivalenz, vielmehr für diese innerseelischen Abläufe im Interesse der Gesellschaft ein neues Wort gefunden werden sollte, und dieses „Hü!“ und „Hott!“ vollzieht K. täglich mehrfach. Früh will er ins Heim, mittags malochen gehen, nachmittags einen Fernkurs absolvieren und abends zum Studium. Das ist entweder, womit K. erstaunlicherweise durchaus beim Thema ist, siehe das eben oben gepostete Schmuckstück spätsozialistischer Reimwerktätigkeit, sozusagen verschleppte Mentalität des Pubertäters oder präsenile Torschlusspanik oder, richtig, beides.
Aharhar, lustich! Ja, für den Außenstehenden, denn leider gelingt es K. diesbezüglich nicht, eine Lösung zweiter Ordnung zu vollziehen, indem er so was in der Art etwa von Loriot oder Mr. Konigsberg, igitt, künstlerisch verarbeiten würde.
Aaaaber… Es lief wie am Schnürchen; Ambivalenz allüberall. K. hat auf einer Website seine Daten eingegeben, kurz vor vierzehn Uhr kam ein Anruf und später eine Bestätigung per Mail, dass K. heute einen Probetag hätte; man muss einen Tag mit einem erfahrenen Zusteller mitlaufen, was K. schon kennt, weil er auch in dieser Hinsicht schon mehrfach Mitläufer war.
(… „Der Junge hat Humor!“, wie Tante Paula gesagt, wenn es sie gegeben hätte…)
K. hat das, natürlich, als Zeichen gesehen; der Personaler kann ja nichts dafür, dass K. ein bisschen schizo ist bzw. laut vox populi den Simulanten spielt. Dass so was frei rumläuft, is‘ ’ne Frechheit, der gehört in die Geschlossene, genau; nachher flambiert der doch noch meinen Hamster!
Tja… Dann ist er schon mal hingefahren, um mal zu gucken, wie K. bereits gestern als der große geheimnisvolle Fremde anzudeuten wusste, und hat sich auf der Rückfahrt ungeplant richtig ausgepowert, weil er zwei Stunden lang kreuz und quer durch die Stadtlandschaft geradelt ist und wieder Panik geschoben hat, weil er wieder der Fünfjährige war, der vom unmittelbar vorgesetzten Vorfahren stehen gelassen wurde.
(… sooooo süüüüüß…)
Mehrere Zeichen. Der kleine Junge am Straßenrand, der „Tschüss!“ gerufen, und dann der Typ von „Wolt“, der K. derart eindringlich angesehen hat, dass K. sich auch ohne „Symptomatik“ angesprochen fühlen musste. Die nonverbale Mitteilung lautete: ‚Fang lieber bei uns an!‘, woran K., Überraschung, auch tatsächlich schon gedacht hat, und was er wahrscheinlich auch versuchen wird, wenn es ihn packt, Klappe, die dreißigste oder so.*
Auch hier schließt sich ein Kreis. Als K. am Montag, dem dritten September 1984, aus dem südlichen Tunnelausgang am Haltepunkt Berlin-Hirschgarten getreten ist, waren da mehrere Arbeiter an einem Kabelgraben oder dergleichen zugange, und K. war verblüfft, als er feststellen musste, dass in dieser Szene eine Botschaft enthalten schien, etwa des Inhalts, er, K., solle hier mitmachen und nicht in die Bekloppten-Station gehen.
Damals war das allerdings nur eine Art kurze Aufwallung, die K. sofort zu verdrängen vermochte, und gar leicht amüsiert. Ach, das waren Zeiten! Erst ab 1986 ging das richtig los mit dem anhaltend quälenden Empfinden des gemacht Werdens von Realität, das als eines der Symptome einer Psychose gesehen wird. „Immer wieder Montag/kommt die Erinnerung/dübbedübbedübbdübb!“, und alle schunkeln mit, nur manche munkeln „Shit!“
***
Es geht immer um etwas Anderes, als K. vorzuhaben oder zu tun meint, das war gestern wieder überdeutlich…
Möglicher Weise hat John Lennon etwas Ähnliches gemeint mit seinem Bonmot, Leben wäre das, was Einem passieren würde, während man eifrig dabei wäre, andere Pläne zu schmieden; sinngemäß zitiert. Nein, K. ist nicht größenwahnsinnig; er ist vielmehr immer wieder verblüfft, bei großen Menschen Gedanken zu finden, die seinen als Universal-Marginalperson entwickelten wenn nicht entsprechen, so doch erstaunlich ähneln. Man kennt das ja; Narrzisten, und auch hier ist der vermeintliche Tippfehler Absicht, fühlen sich mit Promis innerlich innig verbandelt usw.
K. hatte gestern vor, den Zielort zu erkunden, an dem er heute leibhaftig erscheinen sollte, um hin zu finden, denn K. kennt seine, *hüstel*, Kunstfertigkeit der räumlichen Orientierung.
Das war der Plan, sozusagen. In Wahrheit, igitt, in der Tiefe, ist etwas ganz Anderes abgegangen, und dergleichen hat K. nun über tausend Mal erlebt; ja ja, da gibt es Medikamente, bla bla bla.
Wenn K. schreibt, „ruft“ er oft Leute, das hat er auch schon überaus oft erlebt. Aharhar, spielta wieda den Schizo, aharhar! Während er dergleichen jedoch gleich selbst als Symptomatik zu werten bzw. abzuwerten sucht, gibt es Fachkaufleute für Esoterik, die mit dergleichen Kohle einfahren; schreib es auf, und es geschieht usw.
Wo ist die Grenze? Wo endet Esoterik und wo beginnt die Psychopathologie? Tja, wieder einmal scheinen die Grenzen fließend; das entscheidende Stichwort ist wohl „Leidensdruck“, bla.
K. hat, nur für sich, zunächst, eine Art Wut-Brief angefangen, wie er sogar von Schreib-Coachs und Mitgliedern des Freudeskreises Anna Lyse als Übung empfohlen wird, um sich innerlich zu trennen, zum Beispiel von Eltern, die bereits in die ewige Großgruppe abberufen wurden.
K. wollte einmal alles aufschreiben, was sein leibhaftiges Erscheinen im Haus der ewigen Kindheit und in den mit diesem vernetzten WGs angeht, und da gibt es eine Menge auszusprechen, wie ihm immerhin klar ist. Er hat angefangen, und hat dann zufällig, bzw. eben „zufällig“, eine Frau getroffen, die eine der ersten Personen war, mit denen er 1999 über sich Grüßen usw. hinaus in Kontakt gekommen ist. Sofort schien klar, dass das jetzt ’ne Reaktion auf sein in die Tasten Dreschen war, wozu man anmerken muss, dass diese Frau über Jahre hinweg dieselbe Therapeutin hatte wie K.
Ja ja, psychotisches Erleben bzw. spielt den Simulanten, bla bla. Auch die Zahl derartiger Erlebnisse des K. aber, um das leicht zynisch der Vollständigkeit halber zu erwähnen, ist nunmehr vierstellig.
Gestern, man ahnt es, hat K. wieder ein wenig an diesem Text getippselt, hat sich dann heillos verfahren auf dem Rückweg vom heute dann doch nicht angesteuerten Ausgangspunkt und hat sich plötzlich in der Straße mit der Wohnung dieser Frau wiedergefunden, während er bei der mittelkürzlich unternommenen bewussten Suche nach dieser Straße, Überraschung, sonst wo raus gekommen ist, aharhar, lustich.
(… sie ist ernsthaft Künstlerin… Lisaweta Iwanowna und so, nich‘, har har… es ist äußerste Vorsicht geboten…)
Dann aber dieses im gestern geposteten Posting angedeutete Gefühl, dass dieses andere Leben plötzlich atmosphärisch zu ahnen war usw.; ein Leben ohne Krampf, igitt, leibseelisch entspannt, kreativ usw. Es lässt sich in Worten schwer ausdrücken, in Klammern C. G. Jung, bla bla; es ist, als würde sich eine Art Paralleluniversum auftun an derselben Stelle, an der man sich gerade in diesem befindet.
So.
***
Gestern kam dann, als K. mit der eben oben angedeuteten Mühe das Haus erreicht hatte, das, *hüstel*, im mehrfachen Sinne gekrönt wird durch sein klischeehaft klassisches Dichte-, Denk- und Darbe-Dachstübchen (KLIKLADIDEDADA), der Mentalfunkspruch: ‚Verhalt Dich ruhig, XYZ will die Feuerwehr holen!‘ K. war nämlich gestern früh verstohlen und dann monologisch schnatternd beim am Rad Drehen; korrekt, und in dieser Situation hat er die Bewerbung geschrieben, was man, igitt, nicht tun sollte.
Fünf Minuten später ist Frau XYZ vorbei gelaufen und hat überaus freundlich gegrüßt. So was wirkt aber nicht, oder nicht lange oder nicht, igitt, in der Tiefe. Natürlich hat K. sich gesagt, dass er augen- und ohrenfällig eindeutig „gesponnen“ hätte, wie diese kurze Begegnung gezeigt hat, aber diese nicht nur aus eventuellen Fehlfunktionen in der Hirnbiochemie, sondern auch aus frühen Prägungen resultierenden Wahrnehmungsmuster sind durch eine oder mehrere sozusagen Gegenbeweise nicht zu löschen.
Natürlich ist K. auch oder erst recht ambivalent, was Smarties angeht. Dreimal in der Woche, mindestens, wütet er innerlich oder gar schriftlich, sinngemäß, über die Gabe von Neuroleptika als vorsätzliche Körperverletzung, und dreimal in der Woche, mindestens, erwägt er verstohlen, doch noch eine Tante oder einen Onkel Doktor aufzusuchen, um sich Rotzkotzpissscheißfotzmist-Präparate verschreiben zu lassen.
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Es gab heute Nacht etwas Neues beim Budenzauber, weswegen K. sich verpflichtet fühlt, seiner zu Recht unübersehbaren Nichtleserschaft hierüber in der für ihn üblichen Kürze Mitteilung zu machen.
K. wird, wie schon mehrfach angedeutet, jedes Mal aufgeschreckt, wenn er, wie das jeder kennen dürfte, beim Einschlafen oder wieder Einschlafen in innere Bilder gleitet; durch Klatschen, Pfeifen mit dem Mund ohne Finger, Trommelwirbel, Knallen von herunter fallenden Gegenständen oder Türen usw.
Heute nun kam: „Wau wau!“, was sich sehr wahrscheinlich bezogen hat auf das von K. vor einigen Umdrehungen des dritten Planeten des Systems um seine eigene Achse gepostete Posting. Hach, ist K. heute wieder ein Tautologiker; sehr frei nach Heinz Ehrhardt.
Sehr originell ist auch die per Mentalfunk neuerdings wieder erfolgende Rückmeldung, K. würde ‚den Strichjungen spielen‘; schöne Grüße nach Friedrichshagen, nicht wahr, was immer „schöne Grüße“ sein mögen, sonntags mit Schleifchen oder etwas in dieser Art.
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Was aber hat es nun mit der Überschrift Headline auf sich? – Nun, natürlich hält sich K. wieder für herausragend schriftstellerisch, weil er eine gar artig gedrechselte Alliteration manierlich zu positionieren wusste; allein, er hat mit ihr auch auf eine eher humorige Episode angespielt, die er gestern real erleben durfte, strampelnder, weil radelnder Weise.
Während nämlich über Kilometer hinweg niemand hinter ihm gefahren ist, stand an einer Kreuzung wenige Meter rechts hinter ihm, was aber sehr sicher nicht politisch gemeint war, eine Frau, die halb empörte, halb belustigte Laute von sich gegeben hat, als K. versucht hat, sich durch das rechte Nasenloch auf die Straße zu schnäuzen. K. ist und bleibt ein peinlich desintegriert-unerzogener Prekarier und wird nie Land sehen auf einer geistigen Ebene.
Die Frau hat nichts abbekommen, weil sie mit ihrem Rad erstens weit genug entfernt gestanden hat und weil bei K., wie immer einmal wieder, nur heiße Luft gekommen ist; fester, fester, aaaah, sorry. K. aber war als grauhaariges Kind mit Brille derart albern, dass er vor Kichern fast vom Rad gefallen ist.
(… der Mann muss ins Heim – siehe oben…)
PPS: Natürlich kamen jetzt wieder Rückmeldungen des Inhalts, K. solle weiter machen, er würde den Durchbruch packen usw. Was für ’n Durchbruch? Nun, den vom Berichten zum Dichten; vom Absondern persönlichkeits- sowohl als auch störungsspezifischer Quasi-Feuilletons zu richtigen Geschichten. Bla.
PPS: K. hatte sich vorgenommen, möglichst oft, höchst möglichst jeden Tag, so lange in die Tasten zu dreschen, bis die Zahl der bei seinen Textouren abgeworfenen Wörter mindestens die aktuelle Jahreszahl erreicht hätte, ha! Heute nun aber hat er 2744 Wörter nicht ganz ohne Anmut eruptiefsinnig zu gruppieren gewusst, womit K. neuerlich weit in die Zukunft geprescht ist. Aber das bringt natürlich alles nichts, schon gar keine Kohle. Und wer ist schuld? Die Eltern, die Stasi und Erich!
* Ja ja, hier sieht sich K., im Unbewussten, als Fülmrehschissör; könnt Ihr das stecken lassen, folks? Thx.
Herrje. Zum Weltkindertag gratuliere ich natürlich auch. Dem Kind im Manne, den Kindern in den Persönlichkeiten, die sich das Kindsein nicht mehr erlauben können oder dürfen, und all den Kindern sowieso, die es sich nicht aussuchen konnten, wohinein sie geboren wurden. Beziehungsweise gratuliere ich weniger sondern wünsche vielmehr Glück, das Kind zu schaukeln.
Man soll ja nicht glauben, die Summe an Jahren berechtige zu Schlendrian, aber sie verpflichtet auch nicht unbedingt zu übermäßigem Tatendrang, um noch was rauszuholen aus dem vermeintlichen Futzerl Leben, das einem noch beschieden wäre. Andererseits kann es nicht schaden, mal aufs Rad zu steigen und zum Beispiel Post von A nach B zu befördern. Es herrscht aktuell ein unglaublicher Mangel an allem, unser Postbote etwa schafft es offenbar nur zweimal die Woche, hier aufzukreuzen, und mit „hier“ meine ich mitten in der Großstadt, bei weitem nicht draußen im Nirgendwo. Ähnlich ergeht es uns in diesem Land mit Handwerkern, Zeitungszustellern und Pädagogen. Wo sind die alle hin? Über den Grenzen soll es ja ähnlich trist ausschauen.
Da lobe ich mir Herrn K, siehe oben, er radelt. Möge ihm seine Spontanität erhalten bleiben, und möge er vor allem niemals aufhören, seine Gedanken ausführlich hier zu posten. Sie sind mir eh auch bei mir drüben höxt willkommen, bloß das Minnen kann man sich verkneifen, aus dem Alter bin ich raus, rivalisierende Jungs beeindruckten mich schon einstmals nicht. 😉
In diesem Sinne frohes Schaffen und bestmögliche Bewältigung innerer und äußerlicher Kämpfe,
die Flussfrau
Herrje. Jetzt hat Herr K. die Mamas „gerufen“ (er freut sich, weil er weiß, wieder einmal, warum er Schuldgefühle hat)…
Das mit dem „Jungs“ habe ich erwartet, und das ist jetzt wieder kein Gebagger, sondern, der Narzisst im K, furchtbar, leises Vergnügen darüber, dass ich Dich richtig eingeschätzt zu haben scheine.
(… das war jetzt mal wieder ’n dialektischer Schlenker, oder… Alter…)
Äh… – Thx! Insgesamt und überhaupt!!!
Mit ausgezeichneter Wertschätzung
Das Fossil
Marana langweilt sich.
Nun habe ich dein Exponat tatsächlich mal in voller Länge gelesen und ich muss dir recht geben, eigentlich schreibst recht possierlich. Auch die sogenannten Gedankenflüchte sind wunderbar fabulierend eingebunden. Aber in echt, wer will das wirklich wissen?
Ich, wenn mir nichts Besseres eifällt.
Es grüßt dich Marana, dämlich
Im Paradies ist es langweilig. Hä hä.
„Dem Klienten gelingt es immer besser, als ’negativ‘ gesehene Gefühle wie Neid in sein Ich-Konstrukt zu integrieren“, hätte Frau Dr. Anna Lyse gesagt, und K. macht das wieder gleich selbst; Mental-Ökologie, wie gesagt.
Stell‘ Dir vor, Du bist Pianistin und hast keine Auftrittsmöglichkeiten (und bringst keine Klavierstücke zustande, komponierender Weise), und nun zelebrierst Du in der Gewölbehalle Deines Weinkellers Etüden und Tonleitern; und das ist das, was ich hier mache, und wenn ich es nicht mache, geht es mir ungut…
Möge das Große Energiefeld mit Dir sein!
Graph. O. Dino