Wieder hat sich quasi ein Kreis geschlossen… Als K. 1980, als er noch keine hoffnungsvolle Zukunft hinter sich hatte, sein Elternhaus und seine Heimatstadt verlassen hat, um in kleidsam feldgrauer Gewandung einen sehr bescheidenen Beitrag zur Landesverteidigung zu leisten, hat er auf dem Bahnhof Cottbus, auf dem er umsteigen musste, seine Tasche liegen lassen.
Das hätte voll nach hinten losgehen können, denn in der Tasche hat sich unter anderem der Einberufungsbefehl befunden. Jedoch ging alles gut, denn der Zug stand zwar auf einem Abstellgleis, was K. jetzt gar nicht weiter deuten will, aber die Tasche lag noch in dem Abteil, in dem K. zum letzten Mal für lange Zeit in Zivil unterwegs gewesen war.
Heute Nacht hat K. wieder eine Tasche in einem Zug liegen gelassen, aber dieses Mal war es die bei Klassenfahrten mitgeführte, was K. sich mit der Verarbeitung eines Tagesrestes erklärt. Es hat sich auch in der Weise ein Kreis geschlossen, dass K. völlig unerwartet in Kontakt gekommen ist mit dem ehemaligen Mitschüler, mit dem er zuerst in Kontakt gekommen war zu Beginn seiner vierten Klasse; sein viertes Klassenkollektiv und seine dritte Schule in vier Jahren, was niemand seltsam gefunden hat, obwohl es sehr seltsam war. „Bindungsloser Psychopath“, ha har; so was kommt von so was, folks.
Dieses Bild aber zeigt K., denn Umdeutung ist alles, als Pionier des schonenden Umgangs mit Ressourcen, ha!*
Hemd, Jacke, Weste und Tasche waren von seinem unmittelbar vorgesetzten Vorfahren, die Hose, im Bild nicht sichtbar, aber an den unteren Extremitäten des Jugendfreundes von der traurigen Gestalt extrem sicher befestigt, vom märchenhaften Stiefmütterchen, und nur die Brille gehörte wirklich K., was seinen Durchblick allerdings kaum verbessert hat.
Wie bereits an anderer Stelle bemerkt, ist diese Brille bei 130 km/h vom abgebildeten „Charakterkopf“, Zitat Dr. Sch., derzeit leider ewige Großgruppe, geschleudert worden, als K. Sozius auf einer MZ TS 150 war und den Kopf kurz nach rechts gedreht hat. Dieser neuerliche Versuch des K., einen großen Wurf zu tätigen, fand etwa hier statt, und der Fahrer, stets bemüht, K. aus der Spur zu bringen, hat vor Lachen die Karre fast in den Straßengraben gesetzt.
Die Brille hatte jedoch nur einige Kratzer an den oberen Rändern des Rahmens, und das ist wieder eine der Geschichten, die für histrionische Münchhausiaden gehalten werden; allein, sie ist authentisch, zefix.
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Auch alles Weitere war im Traum wie gewohnt; mehrfach ist K. in die falsche Richtung gefahren usw. Er hat sich allerdings immer wieder vergewissert, dass seine Brieftasche noch da war, was für seine immer bessere Adaption an die Marktwirtschaft spricht, *hüstel*, und sie war da, in der rechten Gesäßtasche, was K. schon im Traum gewundert hat.
Zwischendurch war K. mit seinem Vater unterwegs, der ebenfalls bereits in der ewigen Großgruppe weilt und der ihn allerdings, wie K. es als Vierkäsebreit viele Male tatsächlich im Wald oder in der Stadt erlebt hat, einfach stehen gelassen hat, und dabei noch dieses feine Schmunzeln entwickelt, das eigentlich sympathisch wirken musste, wenn man den Kontext nicht kannte, in dem es gezeigt wurde.
Die Atmosphäre war, wie fast immer in diesen Träumen, sozusagen leuchtkräftiger als in der Realität.
Dann ist K. in einer einen Sitzkreis bildenden Gruppe; sehr wahrscheinlich ist es eine Therapiegruppe. Eine junge Frau, die sich geradezu plärrend als Wortführerin präsentiert, hat sich komplett zurecht gemacht als Double der Gruppenleiterin, allerdings sind beide gewissermaßen auf Girlie getrimmt.
Diese Gruppenleiterin erinnert K. trotz der leicht punkigen Verfremdung bereits im Traum an die Mitgliedin des Freudeskreises Anna Lyse, die er beinahe angefleht hat, sie möge doch in seinem Blog lesen. K. hat mehrfach ausdrücklich hinzugefügt, sinngemäß, dass sie durch eine Stunde Lektüre etliche Stunden Sitzungen sparen könnte, und dass er zweitens und vor allem diese Bitte nicht getätigt hätte, weil er als verkanntes literarisches Genie wahrgenommen zu werden wünschte, sondern weil er eingesehen hätte, dass er außerhalb von Text schwer oder gar nicht sichtbar werden würde.
Die Frau hat sich geweigert, auch nur hinein zu sehen in K.’s Bloghaus, und man kann sich darüber streiten, ob man dergleichen Therapie oder Analyse nennen sollte oder nicht besser, immer hübsch p. c. bleiben, nicht wahr, irgendwie was Anderes.
(… im Grunde hat K. über ca. 15 Jahre hinweg fast täglich in die Tasten gedroschen in der Hoffnung, derartige wie eben oben angedeutete Kreis-LeiterInnen würden wenigstens ein paar seiner nicht völlig unverständlichen Textouren folgen, lesender Weise… sooo süüüß, der Stino-Dino Ossi-Kossi… der ewige Jugendfreund von der traurigen Gestalt, jetzt in Silberhaar-Ausführung…)
Stutzig macht K. schon im Traum, dass die Gruppe in einem Raum sitzt, von dem weißlackierte Türen auf eine große Terrasse führen; es ist eindeutig eine der Terrassen, mit denen das Krankenhaus Eisenhüttenstadt über viele Meter hinweg umgeben ist.
Ha! K. will ja erklärtermaßen seinen, igitt, Lebensabend ganz eventuell in Hütte verbringen, und das war jetzt wohl ’ne Prüfung, ob er bereit wäre, sich dort freudvollen Übungen mit Anna Lyse auf der Couch zu unterziehen, andernfalls die Stadtbewohner befürchten müssten, dass K. doch noch Wellensittiche dünstet oder bäckt.
Das Ende des Traumes aber ist erst recht wie gehabt. K. rastet aus, indem er herum theatergewittert und unter anderem den Inhalt einer Plastikwanne auf besagte Terrasse schüttet; allerdings sich der Inhalt dabei in Nichts auflöst, womit bereits angedeutet, was wenige Augenblicke klar wird, dass nämlich die Prüfung nicht bestanden wurde… Das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, ha!
(… unrockbar, der Typ… nichts mehr zu machen…)
PS: Bla.
* Beim Anblick dieser tollen Tolle wäre Elvis im Dreieck gesprungen…
Keine ist dein Flehen wert, wenn sie nicht freiwillig in deinem Blog liest – soweit die Weisheit des Tages, speziell für Herrn Koske von der Flussfrau.
Ansonsten … naja, vielleicht bis auf die Sache mit den Wellensittichen … keine wesentlichen Beanstandungen.
Ich träume ja auch oft und viel, manchmal löse ich dabei immer noch knifflige Mathebeispiele, wenn es mir schon real nie gelang, und hätte ich eine Funktion in einer Gruppe, könnte ich mir halberter Autistin den Zweck solcher Träume eventuell erklären, doch lieber lese ich bei dir, wie du derlei Traumsessions zu händeln pflegst, bei mir selber nützert (österr.Konjunktiv) es ja doch nix mehr.
Den Lebensabend in Hütte im Auge behalten, gell … Zielverfolgung empfohlen.
Guten Tag, mein Name ist Koske, ich antworte hier auf einen Kommentar, ganz kurz,
(man muss wissen, dass K. den ganzen Tag am PC sitzt und auf Kommentare wartet; äh, ja, Mentalfunkspruch) und dieser Kommentar hat mich ja wieder umgehauen (um wieder einmal volkstümliche Ausdrucksweise vorzutäuschen)…
Zunächst zum ersten Satz: Hammer! K. wächst ’ne Feder! Aaaber! Die Frau war ’ne Profine (oder wie „Profi auf weiblich heißt“), und die hat mich über Monde hinweg erlebt…
(… der entschuldigt die Leute immer noch – sooo süüüß…)
Dass mit der halberten Autistin habe ich mir schon gedacht, aber das ist alles geheim, *hüstel*… Dass ich deutliche Aspie-Züge habe, wusste ich schon lange, weswegen ich nicht mit dem Mainstream schwimme, *plätscher*, *platsch*, wenn ich dazu was sage. Das ist auch nicht zynisch, in der Infobörse für bayrische Angebote für betreutes Wohnen, WG’s usw. war „plötzlich“, schon vor Greta usw., eine Schwemme neuer Plätze für Aspies. Ich habe während meiner körperlichen Pubertät im Schülerwochenheim die Mini-Bibliothek gelesen, die dort für das Personal angelegt war, und war befremdet, als ich feststellen musste, dass dieses Schaukeln, das ich fast zehn Jahre lang betrieben habe, typisch war; da habe ich nun zwar auch nichts davon, aber es ist doch immer schön zu wissen, wie die Fachwörter heißen…
(… mein sogenannter Humor, der diesem Bild nicht entspricht, ist in Jahrzehnten antrainiert…)
… dass mit dem nützern (ich kenne die behaglichen Begriffe; ich sitze doch im Geiste im „Café Central“ und es ist 1910, ach) wage ich zu bezweifeln, aber das behalte ich für mich…
In der Hoffnung, dass diese Auskünfte zufriedenstellend waren, verbleibt mit einem nicht unenthusiastischem „I donk o scheen!“ sowie besten Wünschen für die beginnende Woche in dieser unserer dynamischen Postmoderne, hurra,
Herr Koske
… betreffs „Café Central“ – es besteht kein Grund zur Beunruhigung; ich werde nicht mit der Mandoline unter dem Balkon Deines Stadthauses am Opernring stehen… *hüstel*…