(… in ihm formte sich etwas, Komma, und er spürte es, Punkt…)

Das ist so was von durchsichtig! K. bildet sich nun ein, dass er, weil er sich ständig quasi mental geißelt, an etwas Höherem teil hätte und gar in Humoorbädern plantschen würde; K. ist so was von leicht zu durchschauen, sogar von sich selbst, Hammer, Alter! (Quelle)

***

Der, O-Ton vox populi, ‚Retter der Gesellschaft‘ K. hat nach morgendlichem Abschlagen seines Angstwassers neuerlich einen Versuch des Nachvollzugs der Erfindung des Hackfleischs unternommen, der von normalen Männern, wer oder was immer das sein mag, „Rasieren“ genannt werden würde, hat seinen trotz hohen Alters noch keineswegs völlig reizlosen oder gar unförmigen Körper mit reichlich Calciumcarbonat enthaltendem Leitungswasser sowie duftigen Emulsionen benetzt, um sich anschließend mit vom gymnastischen Standpunkt aus nicht uninteressant erscheinenden Handgriffen abzutrocknen und in seine nicht wirklich der Sommermode 22 entsprechenden Plünnen zu schlüpfen, um dann einen Pott Kaffee sowie zwei Stullen mit Marmelade zu sich zu nehmen, und nun sitzt er am Schreibtisch, um sich zum hundertsten Mal zu fragen, wie er dieses monologische Geratter in seinem Kopf halbwegs konstruktiv umsetzen könnte und ob es überhaupt Sinn machen würde zu versuchen, dieses zerebrale Geschnatter derart zu strukturieren, dass er, Zitat „Tschick“, „Text rauslassen“ könnte.

(„…weil er schon mit dem Unterricht anfing, da war er noch gar nicht durch die Tür.“*… manche Dinge ändern sich nie…)

(… K. geht es jetzt besser, denn erstens hat er sich neuerlich quasi mental gegeißelt, fester, fester, aaaaah, sorry, und zweitens hat er im Ausagieren seines störungsspezifischen Drangs zu Größenideen einen lübeckisch großmeisterlichen Lang-Satz nicht völlig kunstlos gedrechselt…)

Haben dergleichen innere Textouren wirklich mit Mangel an Körperkontakt zu tun? K. hat erhebliche Zweifel, „diesbezüglich“, wie Frau Z. immer zu sagen pflegte, herrlich fraulich wüst rothaarig, aber mit diesem ausladenden Becken, das in K. erhebliche Kastrationsangst ausgelöst hat, was er, wie immer, erst sehr lange Zeit nach der realen Begegnung wahrzunehmen bereit schien, weswegen unter anderem er es im Leben zu nichts bringt, *jammer*.

K. entsinnt sich vielmehr, von dergleichen lautlosen Monologen auch geplagt worden zu sein, wenn er mit den Frauen, mit denen er gegangen ist, gelegen hat, was unter Umständen zur Weitergabe des genetischen Codes führt, steht alles im Internet, wobei jedoch ein gewisses Behagen bei einschlägigen, stark rhythmusbetonten Übungen auch K. gar nicht abstreiten kann und will, was erstaunlich erscheinen könnte, wenn man bedenkt, dass er so was von schwul ist und es nicht bemerkt.

Dabei kommt es jedoch, gerade an solchen Morgen, fast zu dem, was K. bei der sturen Akkumulation seiner Viertelbildung aufgeschnappt hat als „Gedanken laut werden“. K. bewegt die Lippen und manchmal flüstert er gar, und er fragt sich nicht selten, was die Leute sagen würden, wenn sie ihn sehen könnten; würden sie dann kraftvolle Fachkräfte hinzuziehen?

Mit anderen Worten scheint K. nach wie vor das Empfinden zu haben, verrückt zu werden, wenn er Ansätze zu etwas entwickelt, das man mit einigem guten Willen etwa als „Lebendigkeit“ bezeichnen könnte, urst lustig, ejh… (???????)

Diese Abläufe sind jedoch etwas Anderes als inneres Sprechen wie etwa beim Lesen und sie sind auch und erst recht etwas ganz Anderes als diese Hallus oder Pseudo-Hallus, mit denen wer auch immer seit Langem K. zu erziehen wünscht, weswegen K. auch in seinem, *hüstel*, übersprudelnden Drang zu Wortschöpfungen von „Halluzinagogik“ schier keck zu sprechen bzw. zu schreiben pflegt.

K. fällt in diesem Kontext immer wieder ein, dass einer seiner Klassenleiter einmal angemerkt hat, unter anderem K. wäre nicht ungezogen, sondern unerzogen, was K. bemerkenswert finden zu müssen scheint, weil dieser Lehrer nach dem Ende seiner Berufstätigkeit in Lehrkörpern sich intensiv mit Hypnose beschäftigt hat und diese auch etwa zur Raucherentwöhnung erfolgreich praktiziert usw.

K. ist sich jedoch relativ sicher, wie er erst höchstens fünf Mal beim Durchtappen seines Bloghäuschens gemurmelt hat, dass dieser Mann nicht der Urheber oder jedenfalls Auslöser des Budenzaubers sein dürfte, denn das hätte K. beim Ansehen der Videos Rezipieren der audiovisuellen Kommunikate gemerkt, die dieser im weitesten Sinne Lehrer in der DuRöhre veröffentlicht hat.

K. wäre, hätte dieser Mann den Budenzauber initiiert, in Rapport gegangen, wie wir Fans von Obermeister Milton Erickson zu formulieren wissen, *hüstel*.

***

Das am Rande! – Was wollte K. sagen?

Nun, das hat er nicht direkt vergessen, aber es scheint nunmehr, nachdem sich K. in bereits deutlich mehr als einem halben Tausend Wörtern nicht ungelenk zu entladen wusste, wenn nicht bedeutungslos, so doch… äh… – weg.

Ein schwerer Verlust für die Weltliteratur! Immerhin aber hat K. nun wieder sehr engagiert eigentlich nichts getan.

K. doziert innerlich, sozusagen, liebe Kommilil… Kommito… die, wo denn im Höhrsaal sitzen tun, nich‘.

Heute laberte es in ihm, K. versucht es jetzt einmal zu verschriftlichen, oder so ähnlich, etwa wie folgt. Die gewissermaßen Einteilung der Gesellschaft in verschiedene Gruppen, Klassen, Schichten, yeah, Communities usw. würde, so K. in seinem möglicherweise nicht völlig regelrecht arbeitenden Hirn, nicht definiert durch unterschiedliche Ausstattung mit materiellen Mitteln, wie beispielsweise Produktionsmitteln, gängigen Zahlungsmitteln usw., sondern durch unterschiedliche Wahrnehmungsmuster.

Typisch für die Unterdrückten, die Unterschicht, die Abgehängten, die Prekarier usw. usf. wäre unter anderem die Diskrepanz zwischen Lebensalter und emotionalem Alter, vergleiche zu letzterem Dr. Daniel Casriel, ehemals USA, jetzt leider bereits ewige Großgruppe. Die Besten gehen immer zuerst, weswegen K. sicher ist, hundert Jahre alt werden zu können; „Kleiner Scherz zur Auflockerung!“, wie der völlig zu Recht schon des Öfteren von K. zitierte und völlig zu Recht, aber bedauerlicherweise nunmehr im Ruhestand dienende Ltn. Col. Sanftleben zu sagen pflegte.

Typisch für diese Klientel, zu der zu gehören K. durchaus bewusst ist, obwohl er, wie sich inzwischen unerfreulich herum gesprochen haben dürfte, etwas Besseres ist, wären nach der immerhin in sechs Jahrzehnten erworbenen Erfahrung des K. drei grundlegende Wahrnehmungsmuster; „Hier bin ich, jetzt bietet mir was!“, „Ich will sofort geliebt werden, sonst mache ich nicht mit!“ sowie „Die Welt hat etwas an mir gut zu machen, es ist so vieles unerledigt geblieben!“

Erstaunlich könnte erscheinen, dass dieses letzte Muster zumindest ein Stück weit die Werktätigkeit mehrerer Therapieschulen prägt, siehe die „nachholende Ich-Entwicklung“ der Dynamischen Psychiatrie oder das „Reparenting“ zum Beispiel der Schematherapie. K. fragt sich immer wieder, wie viele Schematherapeuten schon einmal etwas von „nachholender Ich-Entwicklung“ gehört haben und wie viele Vertreter der Dynamischen Psychiatrie etwas von „Reparenting“.

(… garstige Hobbitse, garstige Hobbitse…)

Ja, schon gut; natürlich auch die Schematherapeutinnen sowie die Vertreterinnen der Dynamischen Psychiatrie, zefix!

(… K. wollte nicht nur heute, sondern schon lange einmal die beknackte Wendung „ein Stück weit“ verwenden, was ihm schon allein deshalb zustehen dürfte, weil Etliche ihn für beknackt zu halten scheinen, und nun hat er sich schier schnurstracks einen Wunsch erfüllt, tandaradei…)

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So was geht K. durch den Kopf, wenn er seine Morgenrituale zelebriert… Was soll man mit einem solchen Menschen machen? Der tickt doch echt nicht richtig, oder?

(… halbes Jahr Gleisbau, denn is‘ Schluss mit Littratuhr, hähä… ja, auch der Humor kommt nicht zu kurz…)

… tja… na ja… ach herrje… ts ts ts… ja ja… oje oje… – „Hören wir doch auf, über Politik zu reden!“**

Kaum jemand liest das, kaum jemand hat was davon, K. hat keinen Cent damit verdient, obwohl er ganz tief drin zumindest ahnt, dass seine Schreibe mindestens so gut sein dürfte wie die des durchschnittlichen deutschen insbesondere in Printmedien Schrift Stellenden, hach.

Warum klingelt denn nicht endlich wer an der Tür und bietet dem genialischen goldlockigen Jüngling eine Stelle als Chefredakteur an? K. ist sooo artig und überhaupt eigentlich ein ganz liebes Mädchen!

(… diese Frage ist zugegebenermaßen unsinnig, weil am Fenster keiner klingeln wird…)

Auch ist K. unzufrieden bis unwirsch, denn er spürt des Weiteren hinreichend deutlich, dass es das noch nicht ist, dass er noch nicht durch ist, nicht im Freien, Weiten, Heiteren, Lichten usw., im Spinnen, „Lügen“, Dichten, Phantasieren usf.

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Und eben kam nun, endlich, ‚Kuckuck?!!!‘ per Mental-Funk. K. hat es fast vermisst und kann nun, da die Murmeltierbataillone mit dem ewigen Murmeln neuerlich eingesetzt haben, diesen Text getrost beenden, und zwar hiermit…

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Quelle.

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PS: Nein, kein ‚Kabarett!‘, was, Überraschung, eben wieder per Mental-Funk kam! K. hat bereits etliche Male darauf hingewiesen, dass an den meisten Spielstätten das Fach der komischen Alten bereits besetzt ist. Vielmehr wird K. im eben oben angedeuteten Sinne durch kommen, zum Spinnen, Dichten usw., und dann wird er fantastische Fantasy vorlegen, ällabätsch! Das kann aber noch zehn bis fünfzehn Jahre dauern; wir bitten um diskrete Anteilnahme.

(… man sagt „vorlegen“, denn das ist intellektuell und vor allem literarisch sowie – überhaupt…)

** Wolfgang Herrndorf, „Tschick“, Rowohlt Taschenbuch 2017, Seite 53. – Wieder so was von durchsichtig, nicht wahr; jetzt biedert sich der K. wieder bei der Jugend an, um mit rothaarigen Abiturientinnen Freiluftschach zu spielen, was Mann halt so macht, nich‘, *hüstel*.
** Der ist nicht von K., aber voll cool, Alter. Is‘ ’n jüdischer Witz, und hier zeigt sich neuerlich der latente Antisemitismus des K.; im Auge behalten, den Mann!

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