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Auch K. ist gehalten, sein Tun und Lassen als Konsument zu prüfen, und siehe – er prüft! Ob und inwieweit kann, soll oder gar muss er den Empfehlungen und Anregungen der besten Köpfe des Volkes folgen, aus denen sich bekanntlich die politische Klasse zusammen setzt; vergleiche Wehner bzw. Hildebrandt bzw. Freitag.
(… *kraftvoll hüstel*…)
(… nein, K. möchte nicht Euro-Kanzlerin werden, auch nicht im Unbewussten… K. hat ja so gar keinen Zugang zu seinem System Ubw… furchtbar, der Typ, wirklich… gehört ins Heim, echt…)
Na ja… K. ist noch nie mit dem Flugzeug geflogen, hat nie ein Kfz. geführt, bis auf die paar naturgemäß tragikomischen Stunden bei der Nationalen Volksarmee, im Felde ungeschlagen. Seit mehr als drei Jahren ernährt sich K. vegan.
K.’s Stromverbrauch begrenzt sich auf die Nutzung seines täglich zwischen 8 und 16 Stunden laufenden PCs, die mehrfach in der Woche halbe Stunden lang getätigte Nutzung eines Schreibtischlämpchens mit Energiespardingstrallala sowie die ebenfalls mehrfach wöchentliche Nutzung eines ähnlichen Lämpchens neben seinem lumpenproletarischen Lotterlager (LUPROLOLA), mit dem er sich beim Lesen von Büchern bei der Rezeption von Printmedien gar artig zu erleuchten weiß.
Die große Zimmerlampe, die malerisch-spitzwegelagernd herab baumelt von der Decke seines klischeehaft klassischen Dichte-, Denk- und Darbe-Dachstübchens (KLIKLADIDEDADA), hat K. seit seinem Bezug dieses Stübchens vor mehr als zwei Jahren vielleicht zwanzig Mal für höchstens eine Viertelstunde lang eingeschalten.
Besagtes Zimmer des K. verfügt über zwei große, etwa 1.50 Meter breite Heizungen vor den beiden großen Westfenstern seiner kargen Klause sowie einem kleinen Heizkörper unter einem der kleinen Ost-Fenster, der fast genau die Breite seiner Tastatur hat, d. h. natürlich, der seines Computers.
Diese kleine Heizung hat K. bei Minusgraden, außerhalb des Hauses gemessen, versteht sich, „auf drei gestellt“. Eine der beiden großen Heizkörper hatte K. nur zweimal einige Minuten lang an; einmal nach seinem Einzug und dann, als ein Monteur im Haus montierend hantierte. Der andere große Heizkörper ist, bei Minusgraden, außerhalb des Hauses gemessen, versteht sich, auf kleinstmöglichem Level gelaufen; d. h. so, dass er gerade noch an war und nicht aus.
Ein Kühlschrank steht im Zimmer, ein kleiner, und kühlt vor sich hin. Zweimal am Tag benutzt K. den Wasserkocher in der Küche, fast immer einmal täglich den E-Herd, manchmal zweimal, wenn ihn die Heißhungeranfälle der frustrierten Hausfrau anfallen, und vielleicht ein halbes Dutzend Mal im Monat nutzt K. den E-Ofen. Das ist nahezu alles, was K. zum, wie poetisch, Stromer macht.
Auch K. duscht; mehrmals im Halbjahr, ha! Aber schon immer läuft dabei höchstens zwei bis drei Minuten Wasser aus dem Duschkopf. K. seift sich gründlich ein, spült sich dann ab und braust mit kaltem Wasser nach, weil er nicht anders kann, weil sein unmittelbar vorgesetzter Vorfahre ihm das befohlen hat, als K. etwa 10 war, also noch keine hoffnungsvolle Zukunft hinter sich hatte.
K. duscht in der Regel ohnehin fast nur, nachdem er seinen Oberkörper nach vorn hat fallen lassen und dabei die Beine bewegt und auf diese Weise die Sonderfreifläche Theresienwiese weiträumig umrundet; sie nennen es „Joggen“. Sonst weiß K. seinen Alabasterkörper am Waschbecken recht manierlich zu pflegen, plätschernder Weise.
Wie und wo soll K. nun noch Energie sparen?
Und warum schreibt er das überhaupt alles auf? Gewiss, er möchte ein Bienchen ins große Über-Klassenbuch; vor allem aber möchte er bemitleidet werden, weil er tun und lassen kann, was er will, und doch nie nich‘ nirgends im Mainstream ist, heule heule…
(... das stimmt Beides nicht...) (... gnihi...)