(… warum sich K. immer ’ne kleine Schwester gewünscht hat…)

Quelle.

Ein Beitrag zum heutigen Internationalen Kindertag…

(… klein K., er war so ein süßes Kind, wie die Ärzte formuliert haben, äh, „Die Ärzte“, hätte dann auch immer ihre Röckchen lüpfen und sie am Zopf ziehen können, hähä… Opa, Dein Blasentee!“…)

K. scheint wirklich alles Wesentliche falsch gemacht zu haben, beispielhaft bei den beiden Themen „Ironie, Sarkasmus, Zynismus und ähnliche anachronistische Entgleisungen“ sowie „Die bucklige Verwandtschaft“.

Er könnte eigentlich völlig verbittert sein, das ist er aber nicht, im Gegenteil, und nun möchte er, im Unbewussten, wohl wieder gelobt werden.

Was wollte uns der verhinderte Dichter damit sagen?

Nun, K. hat, was Sarkas- und Zynismus angeht, kürzlich bereits ein Posting gepostet. Die heftigsten Szenen in seiner Schulzeit waren für ihn nicht etwa ein Verweis vor dem Schulkollektiv durch den Direktor oder dergleichen, sondern beispielsweise das in seiner Zeit als Abiturentner fast täglich erlebte Arrangement auf dem Schulhof, bei dem sich seine Mitschüler im Kreis aufgestellt und sich sozusagen mit Worten die Bälle zugespielt haben, während K. mit blödem Gesichtsausdruck dabei gestanden und „kein Wort verstanden“ hat, obwohl die jungen Männer deutsch gesprochen haben.

Es ging auch nicht um den Inhalt, sondern um das hinter oder zwischen den Worten oder wie auch immer Gesagte, um Übungen der täglichen Balance von Nähe und Distanz und des notwendig scheinenden immer erneuten Austarierens des Rankings usw.

Dass K. an dieser im doppelten Sinn Stelle Bahnhof verstanden hat, ist typisch Aspie. Nein, Herr K. versucht nicht, im Mainstream zu schwimmen, weil jetzt Aspies verbreitet im Gespräch sind usw., vielmehr er Gedanken in dieser Richtung bereits entwickelt hat, als er im Schülerwochenheim etliche Bände aus dem kleinen Bücherschrank links neben der Tür des Aufenthaltsraums der Erzieher gelesen hat.

(… zum Teil waren das aber ausdrücklich auch für die Lektüre durch Nicht-Fachmänninnen- und Fachmänner empfohlene Bücher, wie etwa „Unser Kind von 0 bis 6“, „Unser Kind von 10 bis 16“ oder „Unser Wunderkind von 9 bis 90“… sorry, little joke, btw…)

In einem Buch wurde ausdrücklich erklärt, dass diese Jaktationen, die K. bis etwa zu seinem neunten Lebensjahr fast täglich praktiziert hat, typisch wären für autistische oder emotional vernachlässigte Kinder.

Weil K. nie wieder dastehen wollte wie ein begossener Pudel wie auf dem Schulhof, hat er sich dann über Jahrzehnte hinweg Ironie, Sarkasmus und Zynismus antrainiert und nach diesem langen Training folgerichtig eine gewisse groteske Meisterschaft im dergestalt scharfzüngigen Parlieren, Lamentieren und Schwadronieren erreicht.

Dann aber musste er feststellen, dass er mit und nach dieser Selbstkonditionierung völlig anachronistisch ist, was sich schon 1979 bei „Pink Floyd“ angedeutet hat, „No sarkasm/in the classroom!“, und mittlerweile in gewissem Sinn und Maß ins Gegenteil gekippt ist mit dieser dumpfen Rapper-Humorlosigkeit.

(… oh, schöner Schmerz… aaah, fester, jaaa… äh… sorrysollte Herr K. in das DSM-6 eine neue Diagnose einpflegen lassen, „mentaler Auto-Masochismus“ [MAMA]… nichts Genaues weiß man nicht, doch wir bleiben dran…)

Ähnliches gilt für seinen Glauben, es wäre cool, fetzig, umstürzlerisch jugendlich, voll angesagt, psychohygienisch adäquat usw., den Kontakt zum Elternhaus abzubrechen. Wobei hier erwähnt werden muss, dass diese Kontaktlosigkeit quasi vorgelebt wurde durch beide leiblichen Elternteile, bis hin zu der berechtigten Annahme von K.’s unmittelbar vorgesetztem Vorfahren, er wäre eine Vollwaise, bis er dann mit fast 50 erfahren musste, dass seine Ursprungsfamilie sich in den Westen gerettet hatte und dort noch bis kurz vor dem Zeitpunkt, als ihn diese Information erreichte, bis auf ihn vollzählig gelebt.

Inzwischen jedoch wurden beide leibliche Eltern des argen K. in die ewige Großgruppe abberufen. Sein Stiefbruder und wahrscheinlich auch seine Stiefmutter leben noch, aber die lässt Herr K. jetzt besser unbehelligt. K. hat noch einen älteren Halbbruder, mit gemeinsamer Mutter, den er jedoch seines Wissens gar nicht kennt. Eigene Kinder hat K. nicht, aber vielleicht, wie bereits erwähnt, eventuell noch Enkel.

(… „Witz, komm raus – Du bist umzingelt!“… kennt den Spruch noch jemand… urst fetzig, ejh… war nich‘ alles schlecht…)

Nun aber hat selbst den K. insbesondere durch Lektüre belletristischer Werke zum Beispiel von Nele Pollatschek oder Marion Brasch eine mehr oder weniger deutlich formulierte Botschaft erreicht, die man etwa wie folgt verbalisieren könnte: „Egal, wie abgedreht und durchgeknallt sie ist, es ist Deine Mischpoche, und ohne die scheint nicht wirklich etwas zu laufen!“

(… es gibt, natürlich, auch Gegenbeispiele, wie etwa Arnie, aber der ist erstens Ösi und zweitens überhaupt Amerikaner…)

(… Frau Pollatschek hat auch so einen prächtigen Zopf… „Ooopa?!!!“…)

(… es besteht kein Grund zur Beunruhigung, der Klient ist sozialpädagogisch sehr gut steuerbar…)

(… die beiden, aua, linkisch erwähnten Bücher sind übrigens sehr zu empfehlen… das wird man ja wohl noch sagen dürfen…)

Tja, K. könnte eigentlich völlig verbittert sein, allein – siehe oben…

In diesem Sinne – „An Guadn!“

PPS: Das ist echt der Hammer, während K. den eben oben geposteten Text in die Tasten gedroschen hat, mit Ohropax in den, Überraschung, Ohren, kam per Mental-Funk: ‚Der is‘ stinknormal!‘; d. h., per Halluzination wird mitgeteilt, dass der Halluzinierende stinknormal ist… Ist das dialektisch oder paradox oder beides? Rein rhetorische Fragen, versteht sich.
PPS: „Schöner“ Freudvoller Verschreiber – „Schallmeierkapelle“

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