Ein fürchterliches Klischee, insofern nämlich Klischees nicht grundsätzlich furchtbar sind, was K. hier nicht vertiefen will, weil er zu faul ist, wobei er allerdings natürlich gelobt werden möchte für seine tiefe Selbstwahrnehmung, *hüstel*. Zudem scheint in der Tat in jedem Klischee dieses Fünkchen Wahrheit; auch ist es bereits in gewissem Maß ein Klischee, Depression (nur) mit Traurigkeit gleichzusetzen, im Gegenteil ist man nicht (mehr) depressiv, wenn man trauern kann.
Das ist grandios, was K. K. da macht! Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ein derartiger Promi und Multiplikator dergleichen, O-Ton vox populi, „Psychogedöns“ erörtert, oder ob eine Mitgliedin oder ein Mitglied des Freudeskreises Anna Lyse das versucht, wobei K. durchaus klar ist, dass das bekannt ist; er wollte hiermit zeigen, dass auch er es wahrgenommen hätte.
(… natürlich ist K. eifersüchtig und neidisch, weil er kein Multiplikator ist, aber er hat wie immer keinen Zugang zu seinem Unbewussten, furchtbar, der Mensch, und er will auch das hier nicht vertiefen, weil er zu faul ist… auch hat sich K. nun in der Tat dieses Buch ausgeliehen, wozu er noch anzumerken für notwendig hält, dass er, K., wenn er so aussehen würde wie der Doc, sehr wahrscheinlich auch Fulltime-Narzisst wäre… korrekt, er, K., ist wieder bei seinem unmittelbar vorgesetzten Vorfahren, bla… nun, K. wird sich womöglichst bei der Lektüre, aua, gespiegelt finden…)
Soschtschenko fällt K. ein; an den muss er andauernd denken, unter anderem, weil er ihn in seinen „Lebensreportagen“ erwähnt.
Soschtschenko ist einer der russischen oder sowjetischen bzw. russischen und sowjetischen Humoristen, hat aber auch ein herausragendes im mehrfachen Sinn ernstes Werk geschrieben, „Schlüssel des Glücks“. In diesem Buch beschreibt er, indem er „rückwärts geht“, d. h., seine sozusagen Lebensreportagen in der Gegenwart beginnt und bis zur Geburt erzählt, minutiös die Auflösung einer für ihn lebensgefährlich gewordenen Blockade.*
Beispielsweise hatten in seinen ersten Lebensmonaten heftige Gewitter stattgefunden, so dass es unzählige Male gewaltig gedonnert, wenn die Mutter ihn an die Brust genommen hat, und sich dadurch, dem psychischen Entwicklungsstand eines Säuglings entsprechend, die makabre Konditionierung, ja, fast der bedingte Reflex ausgebildet hat: „Mutter(=Frau!)=Nahrung=nicht benennbare, übermächtige Bedrohung“, was Soschtschenko als Erwachsenen fast hat verhungern lassen, unter anderem.
Genial erscheint K. dabei, dass Soschtschenko diese „Analyse“ völlig selbstständig ausgeführt hat und damit in den Paradigmen seiner Zeit verblieben ist, wie eben der Pawlowschen Lehre von den Reflexen, und trotzdem und erst recht seine Blockade völlig aufzulösen vermochte, obwohl sie für jedermann einleuchtend zeigt, was unter Frühstörung zu verstehen sein könnte…
Der heutige Klugschiss to go aus der Unterschicht wurde Ihnen präsentiert von Herrn K. aus dem Osten – wir wünschen weiterhin konstruktive Verwirrung!
* An diese selbst-analytischen Geschichten Soschtschenkos hat K. jedoch nicht gedacht, als er mit seinen Lebensreportagen angefangen hat; diese Assoziation ist ihm erst nach der Niederschrift bzw. Niedertippe etlicher seiner Storys gekommen.
Ich habe immer noch nicht raus gefunden, wer die beiden Typen sind, männlich-herb, harzig-holzig. - Hast Du da den, *hüstel*,…