(… ‚Akzeptier‘ Deine Traumgrenzen!’…)

Eigene Aufnahme, hoho; 2008, ach. Eigentlich misslungen,
aber – passt schon; ist alles rückgebaut, heule heule heule…

K. bewegt sich durch die Straße der Republik in Hütte. Er ist schon im Traum erheitert darüber, dass er verbissen versucht, ein Tablet in die herzseitige Innentasche seiner Jacke zu stecken; gleichzeitig ist er natürlich unwirsch, weil das nicht ohne Mühe gelingt. Schließlich packt das alte Kind es, aber es muss dazu insgesamt seine Kleider ordnen, wie man früher gesagt hätte, als alles übersichtlicher war und verlässlicher und sicherer, ach.

Am Ende steht K. etwa hier auf offener Straße und muss seine Hosen wieder anziehen, wobei er sie über die Jesuslatschen zerrt, die er an den Füßen hat. Er trägt keine Socken, obwohl die Jahreszeit im Traum der in der sogenannten Realität entspricht, dass heißt, es herrscht die jahreszeitliche Wetterlage, die man heute als Winter zu akzeptieren gezwungen scheint.

Die Deutung „Hosen runter lassen“ scheint K. schon im Traum zu plump. Es fallen jedoch mehrere unbenutzte Unterhosen auf die Straße, die K. offenbar in die Hose gestopft hatte.

Wieder ist K. erheitert sowohl als auch verärgert. Mitnichten hat er jedoch dem heiligen Onan hochwertiges Eiweiß geopfert oder, der Arbeit am großen Loslassen konkretistisch obliegend, ins Schlüpferchen gestrullert. Wie gesagt – Prostata! Man wird das ja wohl noch aussprechen dürfen. Die beträchtliche Schwellung ist jedoch, sagt Onkel Doktor, gutartig. Das sagen die immer!

Dann läuft eine Gruppe Jugendlicher am unfreiwillig traumhaften Entfesselungskünstler K. vorbei und ist ebenfalls belustigt, allerdings nicht bösartig, eher mitfühlend-ermunternd-beschwichtigend. – Diese Bindestrichkonstruktionen sind übrigens typisch für den alten Goethe, aber auch das wieder am Rande. Nein, kleiner hat es Herr K. nicht; garstige Hobbitse.

Es handelt sich bei den Vorbeigehern* offensichtlich oder vielmehr offenhörig um englische Muttersprachler. Es ist sehr zu begrüßen, dass Jugendliche aus dem alten Westen sogar in den Träumen melancholisch-miesepetriger Marginalpersonen Eisenhüttenstadt besichtigen, weiter so! – Nicht ironisch bemerkt, wenngleich ebenfalls am Rande und nebenher.

Jetzt passiert etwas, das K. bereits im Traum als mindestens des Merkens würdig empfindet. Vielmehr, man glaubt es kaum, tut Herr K. etwas, indem er, man glaubt es überhaupt nicht, spontan reagiert.**

„My English is bullshit!“, sagt er, oder brabbelt es vielmehr, durchaus bereits altersgemäß gerontopsychiatrisch relevant. Sowohl die jungen Tommys als auch der alte Ossi müssen lachen.

Was war das? „Bestanden“? – Man sollte das lieber nicht glauben, meint K.

Bezeichnend ist, dass K. immer wieder darüber grübelt und knobelt und schriftlich schnattert, wer da wie und warum mit dem Budenzauber zugange wäre, obwohl er eigentlich begriffen haben sollte, dass insbesondere Fachleutinnen und Fachleute des Freudeskreises Anna Lyse nicht schnallen, dass K. nicht spinnt usw.

Trotzdem ist K. erst Monde später aufgefallen, dass derartige sich sozusagen direkt auf E-Stadt beziehende, d. h., nicht vornehmlich metaphorisch im Sinne von „Landen, nach Hause Kommen“ usw. gemeinte Prüfungsträume immer dann von wo und wem auch immer gesendet wurden, wenn K. sich für eine Wohnung in Hütte interessiert hat.

„Faszinierend!“, wie Mr. Spock völlig zu Recht bemerkt hätte.

(… K. wird sehr wahrscheinlich erst in einigen Jahren in Hütte, igitt, seinen Lebensabend verbringen… eine freundliche Kinderkrankenschwesternschülerin, möglicherweise rothaarig, wird dann dem K. seine tägliche Schnabeltasse anregenden Naturheilmittels milde verabfolgen, ja ja… das ätzt alles weg, ha; da hat auch Omikron keine Chance… bis dahin dreht Herr K. weiter seine tumben und bunten Runden, ach…)

(… K.’s Sozialkontingent für dieses Quartal ist hiermit allerdings aufgebraucht…)

(… Humor hat der Junge ja!“, hätte Tante Paula gesagt, wenn es sie gegeben hätte…)

PS: Bla.

** „Vorbeigeher“ wird nicht als Fehler angezeigt… Wat et nich‘ jibt, Keule!
** „Spontan regiert“ – Freud Euch des Lebens, es lebe die Libido, gnihi. Neuerlich sieht sich der Klient, im Unbewussten, als Generalsekretär des hiesigen Superhaufens; wir bitten um angemessenes Unverständnis.

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2 Antworten zu (… ‚Akzeptier‘ Deine Traumgrenzen!’…)

  1. Herr Ösi sagt:

    Diese Bindestrichkonstruktionen sind übrigens typisch für den alten Goethe, aber auch das wieder am Rande. Nein, kleiner hat es Herr K. nicht

    Chchch Chchch

    Sehr gut, Herr Kollege, sehr gut. Genau so soll es sein und nicht anders… 👍

    Ich wünsche einen vergnüglichen Sonntag…

    • Herr Koske sagt:

      Das ist mal ’ne interdoxe Paravention! Herr K. wünschte in Vollzug seines mentalen Masochismus schmerzhaft abgefrühstückt zu werden, und jetzt wird er gelobt!

      (… danke gleichfalls… man sinniert so vor sich hin und nimmt die eine oder andere Mahlzeit zu sich, nich‘ wahr… im Alter ist man ja nicht mehr so anspruchsvoll… äh… – ach so: *hüstel*…)

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