Quelle der kulturellen Umrahmung. – K. hat immer
gedacht, das Bild würde Alfred Adler zeigen, *hüstel*.
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Eigentlich sind es Dialoge in Abwesenheit des Ansprechpartners oder dergleichen. Diese inneren Texte nach außen zu bringen, schafft K. fast nie. Das heißt, er hat es auch längst aufgegeben, diese Ausdrucksversuche zu unternehmen.
Wieder einmal denkt er, er hätte doch früh aufstehen sollen und Morgenseiten schreiben. Allein, das denkt er schon seit Monaten, wenn er zwischen drei und fünf Uhr morgens immer wieder wach wird, und zwar nicht nur bedingt durch die fachärztlich bestätigt gutartige Vergrößerung einer gewissen Drüse, aharhar.
Allein, K. pennt dann weiter, schon aus Bosheit. Gestern hat K. erfahren, dass es im Hause Jemanden gibt, der solche Morgenseiten nach Cameron schreibt. Es kann allerdings auch vorgestern gewesen sein. Das Alter, K. ist nun 60; kriegst die Krise, Mann. Heute früh hatte K. den böse prekarischen Gedanken, er könne, ja, müsse das tun mit dem Nicht-Tun durch rum Schwulen in Morpheus‘ Armen, weil er schließlich jahrelang tatsächlich gemuchelt und geknufft hat wie ein Galeerensklave, wie die Kellner und Besatzungsmitglieder eines „Dampfers“ der „Weißen Flotte“ in Big B die in einer Art Sauna rotierenden Küchenarbeiter im Schiffsparterre nannten.
(… ‚XYZ gibt auch auf, wir nehmen Dich auf als einfacher Arbeiter!‘… das kam eben per Mental-Funk… wer ‚XYZ‘ war, hat K. nicht deutlich verstanden… K. muss drüber sprechen, sorry…)
Furchtbar! Eben wieder! Innere Ansprache! An wen?
„Sich um ausreichend Nahrung, Aufzucht der Jungen, Schutz vor der Witterung und dabei möglichst eine dauerhafte Unterkunft kümmern macht jedes Kaninchen, jede Ente und jeder Braunbär! Das ist nicht das, was den Menschen als Menschen ausmacht, das ist die Basis, die ökonomische Grundlage. Natürlich ist es, und ohne jede sogenannte Ostalgie, eine einzigartige historische Leistung, dass diese ökonomische Basis umgestaltet wurde in Richtung menschlicherer Verhältnisse; das hat, ohne Ironie gesagt, zu meiner Verblüffung sogar Schröder in seiner damaligen Funktion als Kanzler vor Werktätigen des EKO in Eisenhüttenstadt sinngemäß ausgeführt. Er ist, wie ich höre, nunmehr mit anderer Art von Leitung beschäftigt. Aber nach dem Schaffen dieser Basis hättet Ihr richtig anfangen müssen mit Umgestalten, auf der wirklich menschlichen Ebene der Kontakte, Beziehungen, Bindungen, Abhängigkeiten, mehr oder weniger neurotischen Arrangements usw. Da habt Ihr aber aufgehört!“
Usw. usw. usf. In etwa, sinngemäß, nur teilweise wörtlich. Voll lustich, Alter! Der hatse echt nich‘ alle, höhöhö! Spielta wieda Lenin oder Adolf oder was, höhöhöhö! – Den Joke mit der „anderen Art von Leitung“ jedoch genießt K. insgeheim ein bisschen. Außerdem „spielt“ er gar nicht, vielmehr dergleichen sozusagen automatisch generiert wird von wem oder was auch immer. Alles Hirnbiochemie, boah!
So was geht in K.’s Birne schon am Morgen los. – „Birne“ ist keine Anspielung auf Dr. Kohl, weil wir gerade, im Unbewusstem, beim wild ausagierendem herum Kanzlern sind.
K. ist durchaus klar, dass hier wieder diese Rückmeldung kommen dürfte, er bräuchte dringend ’ne Frau. Was man übrigens als zumindest latent sexistisch bezeichnen könnte, hähä, denn mit „eine Frau brauchen“ ist „Sex mit einer Frau brauchen“ gemeint. Ob die Leute, die diese Feedbacks raus hauen, sich dessen bewusst sind? Wohl eher nicht…
Mindestens merkwürdig könnte in diesem Kontext zudem erscheinen, dass K. diese inneren Ansprachen auch erlebt hat, wenn er einem Weibe seiner Gattung beigelegen ist, oder wie man das politisch korrekt formuliert, Alter. Mann und Frau ziehen sich an und daher aus und manchmal kommen dann Kinder usw. – steht im Internet.
So sindse, die Leute, ha! – K. ist wieder ungemein froh, dass er kein Leut ist.
Ist das Literatur im Sinne von „Dichtung“ usw.? Sollte K. das kultivieren, um zu richtig literarischen Texten zu kommen anstatt zu immer wieder weitgehend literatlosen Quasi-Reportagen, wie er sie gerade über sein persönliches Präteritum oder vielmehr Plusquamperfekt zu schreiben versucht? – Nichts Genaues weiß man nicht, doch wir bleiben dran.
Wieder denkt der Tausendfüßler darüber nach, wie er die Füße setzen soll, und wieder kommt er, Überraschung, nicht von der Stelle.
Auf dieser Ebene des sozusagen inneren Sprechens scheint irgendwelchen Leuten eine Art Vernetzung gelungen; ja ja, Verschwörungstheorie. Die sozusagen gängigen Verschwörungstheorien scheinen K. immer wieder sozusagen aufgesetzt auf diese wirkliche Vernetzung. Da kommen Rückmeldungen; zum Beispiel, passend zum eben oben versuchtem „Aufzeichnungsversuch“ etwa: ‚Sieht sich Tatsache als Arbeiterführer, höhöhö!‘
Und ewig murmelt das Murmeltier…
PS: Bla.
Gnihi. - Nee, der is' ein sehr ruhiger Bürger, der Nachbar, was man auch verstehen kann, denn er hat eine…