(Quelle der kulturellen Umrahmung)
Das klingt gut, es klingt nach Beseitigung von Unterdrückung auf der Ebene, Nossinnunnossn, die den Menschen als Menschen ausmacht, der Ebene des Psycho-Gedöns; allein, es geht, wie K. bei näherer Betrachtung feststellt, um Veränderung von Essmustern. – Und es ist alles ganz einfach, wie immer, *hüstel*…
Damit hat K. ja nun nicht wirklich Probleme, vielmehr er mit knapp 58 sich auf vegane Atzung umgestellt hat; sehr wahrscheinlich könnte man so was als durchaus nennenswerte Leistung wahrnehmen, aber dergleichen Wahrnehmungen scheinen K. ja eben nicht möglich, heule heule.
Was aber geschieht? Am frühen Morgen, gleich, nachdem sich Herr K. von seinem lumpenproletarischem Lotterlager hoch gehievt hat, und neuerdings immer öfter mit altersgemäßem, gar halb wohligem Ächzen, rattert es in seiner Birne…
Darauf ist K. allerdings ein bisschen stolz, aber das ist alles geheim, dass er schon lange vor seinem konfusem herum Agieren in therapeutischen Feldern diesen Gedanken hatte, dass die geradezu Schwemme von Kochbüchern- und Sendungen, die dennoch gut gehen, mit einem existentiellem Erlebnis von Menschen im XX. Jahrhundert zu tun haben dürfte, Hunger.
(… der hatse echt nich‘ alle… der hält sich Tatsache für ’n Züchoteerahpeuten, höhö… willa wieda die Welt retten, der Pisser, hihihi… usw. usw. usf.… da kommt auch nix Neues mehr…)
Hätte K. ’ne Wohnung und einen adäquaten Job und Frau und Kinder und ’n Mittelklassewagen und ’n super Thermomixer usw. usf., dann würde es ihm nicht mehr widerfahren, dass schon nach dem Aufwachen etwas in ihm schier zwanghaft derartige Gedankengebäude errichten würde wie Sandburgen am Modderkanal in Iron Hut City?
Ist das so??? – K. hat erhebliche Zweifel…
Bla.
***
Die Göttin des Traums aber hat sich heute wieder selbst übertroffen… K. spricht lieber von der Göttin, denn „in Morpheus‘ Arme sinken“ ist ihm denn doch zu schwul, *hüstel*. „Morpheusia“? „Morpheusine“? – Egal…
Drei große Szenarien, eines hat K. inzwischen vergessen. Zunächst haucht K. einer jungen Frau ein zartes Küsschen auf die Wange, das gerade noch als Geste großväterlicher Zuwendung gelten könnte. Es ist ihre linke Wange, denn K. ist ein linksgrün versiffter Ost-Softie.
Die Frau beginnt darauf jedoch, zurück und K. schier zu Boden zu knutschen. K. ist überrascht, wenn nicht entsetzt. Er erwägt, seinen Analytiker anzurufen, aber ihm fällt gerade noch rechtzeitig ein, dass er derzeit gar keinen hat. Die Szene löst sich nicht destruktiv auf, wie seit 1986 mittlerweile etliche tausende Male von K. erlebt, sondern bleibt stehen im übertragenem Sinne, wobei hymnische Musik leicht euphorischen Einschlags leise zu erklingen beginnt. Offenbar geht der Oxytocin-Spiegel gleich durch die Decke.
Was ’n das? Bestanden? Und was würde das dann bedeuten? – „Herr K., wofür steht die junge Frau?“ Ja ja, lass stecken, Doc Freudlos; geh‘ Kacken!
Dann, und jetzt wird es wieder ganz hell, hat Herr K. ein anregendes Gespräch mit Steini, wie nicht nur Fachautoren der Yellow Press den Bundespräsidenten immer wieder zu titulieren pflegen, was K. in seiner kindischen Albernheit immer wieder diebisch erheitert. Gnihi.
Es ist sinnlos, solchen Leuten begreiflich machen zu wollen, dass auch diese Verniedlichungen Versuche sind, des, milde formuliert, unangenehmen Gefühls Herr zu werden, dass aus frühen Erfahrungen mit Autoritäten herrührt, die jetzt auf gegenwärtige Autoritäten übertragen werden. – Das ist alles scheiß Psycho-Club und kann weg!
„Herr K., wofür steht der Bundespräsident in Ihrem Traum?“ Ja ja, Doc… äh – siehe eben oben!
Erstaunlicherweise aber kommt ein längeres Gespräch zustande; d. h., ein wirklicher Dialog ohne das übliche heraus Fallen K.’s aus der Situation, nach dem er gewissermaßen ins Leere redet, vom Gegenüber gar nicht mehr wahrgenommen wird usw.
Die Szenen erlebt K. auf im Traum übliche Weise gleichzeitig am Ostbahnhof in M, Hauptversammlungsplatz der Bajuwaren, und in Big B; einige scheinen auf Baustellen zu spielen. K. scheint Steini gar vor etwas oder jemandem zu retten (???)…
Dann geschieht aber doch wieder das Gewohnte, wie sollte es anders sein. K. läuft in die falsche Richtung, verliert den Kontakt, gelangt nicht mehr an den Ausgangspunkt usw. Die Szene löst sich auf wie ein Bild auf dem Monitor, das gewissermaßen in seine Pixel zerfällt, und schon ist wieder Pumpe und Schicht im Schacht und Ende Gelände, bla.
So vergehen die Tage, die auf Erden ihm gegeben sind! – Bzw. die Nächte…
***
Immer wieder erlebt K. dieses Phänomen, das er schon etliche Male mit Worten zu erfassen versucht hat. Derartige Szenen sind weitaus intensiver, bunter, sozusagen leuchtkräftiger usw. usf. als alles von K. in dem Bereich Erlebte, über den man sich geeinigt hat, dass er die Realität wäre. Einige wenige winzige Szenen in dieser Realität kommen bestenfalls annäherungsweise im eben angedeutetem Sinn an diese Traumszenen heran.
Was ist das? Wer macht das? Wie geht das? Wo kommt das her? Was soll das?
Rein rhetorische Fragen, wie gesagt; K. hat schon längst aufgegeben, Antworten darauf zu erwarten. O schöner Schmerz, o edle Tiefe!
… nichts Genaues weiß man nicht, doch wir bleiben dran…
Bla.
(... ich finde es zuweilen erstaunlich, dass überhaupt jemand auf mein Geblödel eingeht... aber ich muss textieren, sonst geht es…