„Semiotische Guerilla“…

(… kulturelle Umrahmung, die auch hier nur indirekt mit dem Thema zu tun hat…)

Umberto Eco hat diesen Begriff geprägt, aber er scheint zutreffend über den Zusammenhang hinaus, in dem er kreiert wurde, weshalb K. ihn hier least.

K. hatte bereits überaus oft das Empfinden, dass Phänomene, die als psychopathologisch wahrnehmen zu sollen ihm diplomierte Fachleutinnen und Fachleute nahegelegt haben, gewissermaßen umgedeutet wurden und genutzt zu dieser Art geistigen Erziehung, die vor allen diesen Fachleutinnen und Fachleuten darzustellen sich K. ebenso oft wie lange wie ergebnislos bemüht hat.

Ein aktuelles Beispiel. Beim Surfen im Net nimmt K. die, bereits ironisch gemeinte, Formulierung: „Schweres Schicksal!“ wahr. Die Wahrnehmung erfolgt jedoch in der Weise, als wäre unter unzähligen Informationen diese eine hervor gehoben. Diesen Effekt hat K. auch bereits erlebt, indem er im Traum einen Text zu lesen gezwungen wurde und bestimmte Abschnitte buchstäblich aufleuchteten. Dass man jedoch im Traum eigentlich gar nicht lesen kann, was beweisen könnte, dass es sich eben nicht um Träume handelt, hat K. gleichfalls des Öfteren erwähnt.

Bla.

Wohlgemerkt hatte K. seit dem Einsetzen des Budenzaubers 1986 tausende derartige Erlebnisse. Das Merkwürdigste ist dabei, dass er fast immer sofort weiß, was gemeint ist. Das scheint K. vor allem deshalb erstaunlich, weil er unter dem von ihm ebenfalls des Öfteren angedeuteten Phänomen der „Treppwörter“ leidet. Das heißt, dass ihm immer alles hinterher einfällt, buchstäblich auf der Treppe, wenn Raum und Situation im wörtlichen und übertragenen Sinne hinter ihm liegen, in denen er das ihm auf der Treppe Einfallende hätte äußern sollen oder müssen.

Konkret war sich K. augenblicklich sicher, dass sich dieses vorhin „hervor gehobene“ „Schweres Schicksal!“ auf seine Geschichten aus seinem Leben bezogen hat, an denen er wenige Minuten vor der Wahrnehmung dieser ironischen Replik wieder ein bisschen gewerkelt hat. K. möchte sich, so die Botschaft der semiotischen Guerilla, in sehr durchsichtiger Weise als Opfer darstellen, obwohl andere Menschen noch ganz andere Sachen erlebt haben und aus denen trotzdem etwas geworden ist usw.

Natürlich ist K. klar, wie die Interpretationen dieser seiner Schilderung seltsamer Erlebnisse lauten dürften. Das geht wie immer von „Pseudologia phantastica“ bis zum Empfinden des gemacht Werdens von Realität, das typisch psychotisch wäre und mit lecker Smarties gut zu behandeln. Natürlich fällt K. in diesem Kontext neuerlich Freuds Feststellung ein, Hysterie wäre das Zerrbild einer Kunstproduktion. Da K. nicht produziert, etwa einen Psycho-Thriller, sondern nur wieder berichtet, agiert er aus in der sogenannten Realität.

(… Ronald, Du erhältst ein Lob ins Große Galaktische Klassenbuch [GROGALAKLA]…)

K. erinnert sich etwa, dass er beim erstem Ansehen von „Matrix“ vor vielen Monden den Film sehr schnell angehalten hat. Mit diesen dem Haupthelden gegebenen Zeichen des auf einem T-Shirt aufgedruckten Spruches „Folge dem weißen Kaninchen!“ und dem Erscheinen eines Tattoos dieses Kaninchens auf einer Schulter fand K. filmisch beispielhaft dargestellt, was er tagtäglich in der sogenannten Realität erlebt.

Gestern kam wieder solche gequirlte Scheiße meist rückwärtig ausgeschiedene Fäkalie von vornehmlich pastöser Konsistenz per Mental-Funk. K. hätte Horror-Visionen, weil er zum Beispiel „The Walking Dead“ geradezu süchtig rein ziehen würde usw., sinngemäß. Was für ein Quatsch! Auch das hat K. schon erwähnt, dass für ihn Horror weniger geträumte tote Babys in Waschbecken sind, was eines seiner markanten Traumgesichte in diesem Kontext war, sondern vor allem das Atmosphärische in diesen seltsamen Erlebnissen, wie er eben oben eines zu beschreiben sich bemühte.

(… K.’s derzeitige Favoritin in dieser, man wird das ja wohl noch sagen dürfen, von Hammerbräuten schier wimmelnden Serie ist übrigens Michonne… das am Rande… ja ja, scheiß Macho…)

Was aber nun, zu Recht zahlreiche Nichtleser, würde Ottilie Normalverbraucherin tun, wenn sie derartige Erlebnisse der Zeichengebung durch eine semiotische Guerilla viele hunderte Male gehabt hätte und dabei vor allem diese Zeichen immer wieder gewissermaßen inhaltlich zutreffend gewesen wären, siehe Beispiel eben oben zu K.’s autobiogräflichen Niederschriften- bzw. Niedertippen?

***

Warum jedoch schreibt K. immer wieder über solche Erlebnisse, obwohl er nach mittlerweile 34 ½ Jahren begriffen haben müsste, dass der Glaube illusorisch ist, jemand könne und wolle ihm aus dem Budenzauber heraus helfen, süüüüüß? – K. kann nicht anders, er muss immer einmal wieder Text rauslassen; wir bitten um Unverständnis!

(…’Er dichtet doch nich‘, er dichtet doch nich‘!’… auch diese, hier prompt gesendete „Hallu“ ist – inhaltlich zutreffend)

Gräulich grandios! Eine Art künstliche Psychose als eine Art Erziehungs- und Sozialisationsmaßnahme, Halluzinagogik.

Hut ab, wiederholt K., obwohl er wahrheitsgemäß wiederholt angemerkt hat, keinen Hut zu besitzen und manchmal vermutet, dass er deshalb nie ein richtiger Künstler werden wird, heule heule.

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So weit wieder das völlig überflüssige, wiewohl nicht gänzlich kunstlos vorgetragene Wort zum Sonntag…

An Guadn! – K. ist beim fünften Versuch die Herstellung von Seitan-„Braten“ derart gut gelungen, dass er sich jetzt andauernd veganen Quasi-Döner einpfeift, Alter!

K. soll ja das Positive sehen und das ist positiv. K. ärgert sich nur wieder, dass er nicht schon früher mit der veganymedizinischen Eigenbehandlung angefangen hat, denn er hat eben erst angefangen und hat peinlicherweise geradezu ein bisschen Spaß an der Sache, was ihn natürlich mindestens misstrauisch stimmen muss.

(… ‚Geh‘ wieder arbeiten!‘…)

Was aber, wenn K. als eine Art Jugendfreund von der traurigen Gestalt mit Windmühlen ficht und offene Türen einrennt, weil der Budenzauber ihn eigentlich über diese Barriere vom Berichten zum wirklichen Dichten, Spinnen, Phantasieren usw. bringen soll?

Den Gedanken hatte K. auch schon des Öfteren und er äußert ihn hier weltpremierend.

Immer wieder Tragikomik vom Unfeinsten im Leben des K.! – Nichts Neues bei den Besten im Westen…

PS: Bla.

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