„Kleines Haus…“ – fast an der Wiesn. K. mahlert wieder einmal ein wenig courths, nicht wahr?! Wird K. hier ein bisschen ankommen? – Er wagt es nicht zu glauben, fährt aber fort zu hoffen…
Alles, nur nicht gewöhnlich, echt! Die Treppen knarren anheimelnd anachronistisch, der Keller ist eigentlich eine Gewölbehalle und das Haus riecht nach altem Haus. K. sieht sich zumal nach der letzten, olfaktorisch ausgerichteten Anmerkung veranlasst, wenn nicht gezwungen, darauf hinzuweisen, dass er nicht auf Harry Haller macht.*
Hinter dem Fenster ganz oben im vierten Obergeschoss sitzt K. just itzt und hantiert in dem leider leicht zu erschütterndem Glauben, zeitgenössische Prosa zu produzieren, mit bzw. auf peripheren Geräten seines PCs. Dieses Gebäude fasziniert ihn! Das Dachgeschoss ist sozusagen aufgesetzt in der Weise, dass zwischen dessen Außenwänden und den Außenwänden des dritten Obergeschosses sich über mindestens zwei Meter eine Art Quasi-Terrasse mit ebenem Boden erstreckt. K. hat allerdings nicht die Absicht, hier im Wortsinn auszusteigen; sein Körper ist 59 und es zieht und sticht und drückt an etlichen Stellen, worüber K. sicher noch schmerzhaft gründlich berichten wird.
Das grandios bemalte Ei steht auf dem Nachbargrundstück, in dessen Vorderhaus Franziskanerinnen wohnen. Im Gartenhaus dieses angrenzenden Grundstücks, also gewissermaßen im Quergebäude, ist ein Gemeindehaus oder eine Art Kapelle oder dergleichen. K. kennt sich mit so was nicht aus, denn er hatte kein Katholisch, wegen Margot und den Erichs. Viele oder gar alle der Nonnen scheinen aus Kroatien zu stammen. Hoffentlich ist K., so denkt es aus Erfahrung leicht verspannt in ihm, nicht wieder negativ aufgefallen! Er ist meist völlig harmlos – er wirkt nur so…
Das existentielle menschliche Problem „Immer erneute Balance von Nähe und Distanz“ ist bereits räumlich voll befriedigend gelöst, indem in dem Zimmer hinten K.’s einziger Mitbewohner im Dachgeschoss lebt. Ohnehin scheint er ein ruhiger, umgänglicher und besonnener Mitbürger zu sein. Eigentlich ist dort hinten vorn, nämlich der Anfang des Ganges, denn links neben dem Zimmer von K.’s Nachbar ist die Stiege ins Dachgeschoss. K. wohnt dementsprechend angenehm abständlich und sieht sich zunehmend bereit und in der Lage, darob Behagen zuzulassen, des seiest Du gewiss, herbe Dame Welt!
K. ist dennoch sehr misstrauisch! Kann es sein, dass er Glück gehabt hat? – Da rutscht noch was nach, oder?! Das dicke Ende muss noch kommen, muss es nicht???!!!**
(… K. konstatiert neuerlich, dass er seine Probleme nicht haben möchte, und zieht sich zur Beratung mit seiner inneren Gruppe zurück…)
** Ein besonders pikantes Schmankerl der Literaturgeschichte, das. Hesse hat ausdrücklich empfohlen, den „Steppenwolf“ nicht vor dem vierzigsten Lebensjahr zu lesen. Bei der Wahrnehmung dieser Empfehlung sieht sich selbstverständlich jeder Sechzehnjährige geradezu gezwungen, das Buch dennoch und erst recht zu lesen – um dann mit 40 festzustellen, dass Hesse irgendwie recht hatte, muaha. K. ist immer wieder aufs Neue erheitert über diesen trefflich dialektischen Kasus.
** Wieder eine gar artige Übung im englischen Fragesatz, in der Tat!
Sehr manierlich, sehr manierlich…
Sogar das Fabergé-Ei kann sich blicken lassen… 😉
Ach so. Firma Fabergé… – Das ist aber die Freiluftversion für soziale Institutionen… abwaschbar und so…
(… preiswerte Möbel, kiekst Du… *hüstel*…)
Okaaay! Der Schrank kostet zwar 60.000 Kröten. Aber die Lieferung ist gratis… chchch
Siehste! Deswegen bringe ich es zu nix… Diese einfachen praktischen Details entgehen mir völlig! Gratis Lieferung! Na, dann, ab in den Kaufrausch…
(Zieht sich zum Schluchzen ins Geschirrtuch zurück. Vorhang.)