Warum schreibe ich das hier? – Damit ich überhaupt etwas geschrieben haben werde. – Dieser Satz ist nicht nur ein Beispiel für die immer seltener werdende Verwendung des Futurs 2, sondern auch wieder sozusagen ein Querverweis auf den „Bajazzo“ des Großen Lübecker Wortsetzmeisters. – Nachdem ich den letzten Satz geschrieben habe, kommt jetzt garantiert wieder etwas per Mental-Funk wie ‚Sieht sich Tatsache als Nachfolger von Thomas Mann!‘ – Das ist jetzt mein neues Lieblings-Stilmittel, diese Verkettung von Sätzen mit Bindestrichen. – Ich erwähne das, um neuerlich zu zeigen, dass trotz allem meine Wahrnehmung zumindest zuweilen adäquat zu sein scheint.
*Hüstel* – Jenseits allen Geblödels nochmals die nicht notwendige, aber kulturell schmückend-umrahmende Anmerkung, dass Thomas Mann mitnichten veraltet, antiquiert, kompostig usw. ist, sondern einer der sehr aktuellen Autoren, wenn nicht der aktuelle Autor.
Warum? – Bis in marginale Details scheinbar banalen Alltags hinein schildert Thomas Mann gewissermaßen fokussiert auf den Niedergang und Verfall einer Familie und eines bedeutenden Handelshauses mit kaum zu erreichender, geschweige denn zu überbietender Meisterschaft das Grunderlebnis von -zig Millionen Insassen des XX. Jahrhunderts lange vor dessen Erleben, den Zusammenbruch und Wegfall von Lebenswelten und Kulturräumen. Fast genau 20 Jahre nach seinen ersten Schreibversuchen kam der erste Zusammenbruch in Preußisch-Blau, es folgten innerhalb der Spanne eines Menschenlebens der in Kotfarben und schließlich der in Genossenblutrot.
Da sind wir nun und niemand scheint wirklich zu wissen, wo es lang geht…* Äh… – da seid Ihr! Für mich gibt es kein „Wir“. „Überall fremd!“ Zitat inoffizieller Wortführer einer Tee-Weh-Geh. Uäääh! Oh, schöner Schmerz!/Welch edle Tiefe!/Es freut mein Herz,/dass ich nicht miefe! – Sehen Sie, Genosse E. H., ich kann so was auch! Ja ja, ‚Wende verpennt!‘ Dabei habe ich den Zusammenbruch meiner Weltanschauung über drei Jahre vor der Wende erlebt, fuck! „Weltanschauung“ hier nicht im, igitt, politisch-ideologischem Sinne, sondern als Versuch der Bezeichnung der persönlichen Gesamtheit von Wahrnehmungsmustern.
So.
Es geht womöglich auch in Manns Universum nicht um das Materielle, sondern um Wahrnehmungsmuster. Das Materielle ist allerdings der Rahmen, der solche Muster überhaupt ermöglicht. Als Mitglied einer Zehn-Personen-Familie in zwei feuchten Räumen mit Küche auf dem zweitem Hinterhof ist es sehr schwer, etwas wie Muße zu entwickeln usw.
Der verbreitete Widerwillen gegen diese Prosa könnte demnach eher Abwehr und Widerstand im klassisch-freudianischem Sinne gegen die eben oben angedeuteten Zusammenhänge sein und weniger Widerwillen gegen die langen Sätze usw. Zudem sind diese Sätze Musik, da ist Rhythmus drin! Dieses Empfinden muss man allerdings zulassen wollen. Korrekt, eigentlich wollte Th. M. Musiker werden, und: nein, nicht deshalb habe ich meine Soundpics gebastelt. Aharhar!
So weit wieder der Klugschiss to go zum Morgen!
Was geht ab, budenzaubermäßig? – So krass wie heute war es noch nie! Kein Klingeln, kein Klopfen, kein Tröten, kein Pfeifen! Ich werde mit einem hymnisch wallendem Akkord aus „meinem“ Traumbild geschreckt. Der erinnert mich an einen Haupt-Traum meiner Kindheit, dem vom Verschwinden meines Vaters. In diesem Traum habe ich wuchtig-symphonische Klänge erlebt, die ich zuvor nie gehört habe. Wo ist „das“ im Wachen? – Rein rhetorische Frage… Bla.
Ich bin in einer Wohnung, die mir vertraut erscheint, obwohl ich sie nicht erkenne. Im Hintergrund ist eine ältere Frau, die ich ebenfalls weder im sogenanntem Traum noch in der sogenannten Realität zu identifizieren vermag, die mir jedoch ebenfalls bekannt vorkommt. Ich sage überrascht fast wörtlich: „Da ist ja ’n Vogel!“
Als ich nochmals in die Ecke sehe, in der ich das traumhafte Geflügel glaube wahrgenommen zu haben, ist da nichts mehr. Dieses hymnische Schwallen dröhnt und ich erwache. Ich bemerke, dass mein Mitbewohner gerade auf dem Sprung ist. Einige Minuten später verlässt er die Wohnung und geht zur Arbeit.
Das bestärkt meine mehrfach angedeutete Vermutung, der Budenzauber wäre eine schauerlich geniale Erweiterung und in gewissem Sinne Vollendung der Arbeit Dr. Milton Ericksons. Ich habe schon mehrfach erklärt, dass es wohl kaum Paranoia wäre zu vermuten, dass Fachleutinnen und Fachleute dort weiter gemacht haben dürften, wo Erickson bei seiner Abberufung in die ewige Großgruppe aufgehört hat. – Oh, das war vor fast genau 40 Jahren. Vielleicht tippsele ich was dazu.
Erickson hatte wie ich sehr frühe Erfahrungen mit Trancezuständen. – „Full wie ’ne Radehacke!“, O-Ton vox populi. Ich armes, armes Ich! – Er hatte jedoch im Gegensatz zu mir ausreichend (Leidens-)Druck, um was draus zu machen. Nein, ich bin nicht größenwahnsinnig! Etliche „Therapieschulen“ scheinen entstanden aus dem gewissermaßen Ur-Erlebnis ihrer Gründer, die zunächst für sich durch gekommen, ins Freie gekommen sind usw. Danach konnten und wollten sie Anderen etwas geben, indem sie diese Erfahrung zu einem therapeutischem System ausgearbeitet haben. So was in der Art. – Genau, ich sehe mich als Chefarzt von Oberbayern, im Unbewusstem! Thx!!!
Man sieht das beispielsweise bei der, ja, ich bin ein scheiß Macho, entzückenden Frau Dr. Tempel. Nach dem Durchstehen einer schweren Krise hat sie eine Wahnsinns Produktivität entwickelt, mit der sie unzähligen Menschen etwas geben konnte. Mir nicht – das kommt zu spät. Nein, das ist kein Selbstmitleid! Außerdem geht mein Oxytocin-Spiegel durch die Decke, wenn ich Frau Dr. wahrzunehmen aufschreckende Gelegenheit habe. Die dauerhaft kommentierende virtuelle Diensteinheit (DAUKOVIDI) der Hauptverwaltung Budenzauber (HAUBUZ) macht das schon! – Ja ja, ich bin neidisch und eifersüchtig und habe wieder einmal keinen Zugang zu diesen Gefühlen, weil sie in der Prägungs-Phase verboten wurden usw. – Ist ja nun mal wieder gut, Folks!
(… eben kam per Mental-Funk: ‚Das wars!‘… ich sollte wieder etwas ganz Anderes wollen als das, was ich hier tue… interessant, nicht wahr… ich bin echt gespannt, wie lange das noch geht…)
Was die HAUBUZ betrifft, hatte ich mittelkürzlich wieder ein Erlebnis der dritten Art, dessen Nacherzählung mir niemand glauben und das neuerlich als psychotisches Empfinden des gemacht Werdens von Realität gewertet werden würde. – Wenn ich nicht wieder den Simulanten spielen würde, aharhar! – Ein Typ lief derart laut und demonstrativ gekünstelt lachend auf der anderen Straßenseite vorbei, das ihn wirklich jeder wahrnehmen musste. Ich war mir einigermaßen sicher, worauf sich das bezog, aber will dazu hier nichts weiter sagen. Bringt eh nix außer meiner graphomanischen Entladung. Aber die ist auch was, wie erst ca. 200 Mal erwähnt.
Ansonsten die üblichen „Rückmeldungen“. ‚Er dichtet doch nich‘, er dichtet doch nich‘!‘ Das trifft akkurat zu! Ich „berichte“ nur wieder. Komische „Hallus“! Oder hatte ich das schon erwähnt? Was aber wirklich nervt, ist dieses ‚… schreibt Tagebuch…‘ Ich schreibe nicht Tagebuch, verdammte ärschlings ans Licht gebrachte Fäkalie!!!
Das ist überhaupt eine der krassen Eigenheiten des Mental-Funks, diese ungesunde Mischung aus völlig zutreffenden gewissermaßen Zusammenfassungen der Handlung wie durch den Chor im antikem Drama und dann wieder giftig blühendem Blödsinn. ‚Hat schon wieder verpennt!‘, kommt andauernd. Was denn verpennt? Ich habe nicht einmal einen Termin, geschweige denn Schichtbeginn oder dergleichen wahrzunehmen.
Das könnte auf Traumatisierung deuten. Traumatisierte hängen quasi fest an der sozusagen auslösenden Situation. Um 1986 herum hatte ich tatsächlich eine Phase, in der ich immer wieder auf groteske Weise verpennt habe. Ich hatte mir schließlich aus Verzweiflung einen infernalisch unwohltönenden großen Wecker in eine scheppernde Blech-Schüssel gestellt und habe nach dem Aufwachen festgestellt, dass die Feder entspannt war und das Ungetüm demnach apokalyptisch gedröhnt haben musste. Nur bin ich nicht zum eingestelltem Zeitpunkt aufgewacht, sechs Uhr, sondern beispielsweise um halb zehn Uhr. Ich hätte heulen können – vor Wut! Vor allem hat mir natürlich bald keiner mehr geglaubt, dass ich nicht mit Absicht wieder einmal erst nach der Frühstückspause an den Arbeitsplatz getappt bin.
Dann kommt dauernd was wie ‚Bleib hier, die schmeißen Dich da raus!‘ – Wer sind ‚die‘ und wo ist ‚da‘? Nix Genaues weiß man nicht.
(… eben kam wieder was mit ‚Wende verpennt!‘… äh… – ich habe jetzt beim Verprügeln der Tastatur Ohropax in den Ohren… wie jeden Tag und vor allem jede Nacht viele Stunden lang seit vielen Jahren… ebenfalls etliche Stunden täglich habe ich Kopfhörer in oder auf den Ohren… man kann dann einfach besser stasimäßig lauschen… aharhar… wenn ich keine zynischen Witze mehr mache, dann scheint es kritisch zu werden… ich kenne mich nicht so aus mit mir, wir berichteten…)
Zudem habe ich heute im Traum wieder einmal „alle weg geknallt“. Ich weiß noch nicht, worauf sich das beziehen könnte, habe aber ’ne schwache böse Ahnung.
Womöglich werde ich heute wieder einmal über Luitpolds Hügel laufen. Es sticht und zwickt zwar besonders nach dem Aufstehen an diversen Stellen, wo ich gar keine Muskeln oder Sehnen oder dergleichen vermute, aber das ist halt altersadäquat, aharhar. Allein, es sind bis zu 16°+ angesagt in M., Hauptversammlungsplatz der Bajuwaren, und man kommt ja im Alter nicht mehr so rum. – ‚Bleib zu Hause!‘ – Das ist keine Psychose, verdammte ärschlings zum Vorschwein gekommene Fäkalie!!! Der Verschreiber ist Absicht! Der Joke wurde bereits von Prof. Freud erörtert. „Lassen Sie uns auf das Wohl unseres verehrten Chefs aufstoßen!“. Muaha. Äh… – gleichfalls freudig verwendeter Gag. – Ha, passt schon (donnerwetter.de heute):
Bla. – 1685 Worte. Gutes Pensum! Mehr als das Tagwerk Jack Londons, ha! Aber wozu? Wem nützt das? Wem bringt das was? L’art pour l’art, wie die Macronesier sagen. Ja, ich habe mich entladen, siehe eben oben. Und? – Blubb.
Jetzt aber werde ich ein karges Mahl bereiten und in meinen Gierschlund praktizieren – wir bitten um Verständnis! Die Weltöffentlichkeit hat ein Recht darauf, von diesem Vorhaben in Kenntnis gesetzt zu werden und hiermit wäre sie nun in Kenntnis gesetzt.
Mir ist es nicht geheuer, dass ich meine veganymedizinische Selbstbehandlung derart mühelos gebacken bekomme. Da kommt noch was, will Uns bedünken und deucht es Uns denn auch in der Tat! Vielleicht gebäre ich ein Planta-Alien!
Ich bin gespannt, ob ich es packe, nach dem durchaus dinosäuerlichem Pflanzen Schlingen weiter in die Tasten zu dreschen. Ich habe von einem Wettbewerb gelesen, an dem auch oder gerade Profis teilnehmen. Man schreibt 10 000 Worte, tastatourend oder federhalterführend, an einem Tag oder gar in einem Rutsch. Das sind alles Übungen, und der Mensch ist als das übende Wesen zu sehen, vgl. Sloterdijk.
* Ja ja, der Klient projiziert! Er braucht eine Tagesstruktur, möglichst mit monatlichem Verabfolgen eines hinreichenden Betrags von gängigen Zahlungsmitteln, ein Auto, eine Wohnung, ein Smartphone, ein TV-Set sowie einen schwenkbaren Bierdosen-Halter mit digitaler Füllstands-Anzeige – dann sieht er das alles ganz anders! Wer es glaubt, wird nicht einmal selig… Aber thx, Frau Dr. Anna Lyse! – Ach ja, eine Frau zwecks Kind wäre auch nicht übel! – Symbolisch gesprochen, denn ich bin ja senil-schwul. Auch habe ich nicht mehr so drohend-dräuend drückende Drüsen… – Man wird das ja wohl noch sagen dürfen!
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(In China gibt es „nur“ ein Schriftzeichen für „Krise“ und „Chance“.
Das weißt Du. Vielleicht liegt es an der Sichtweise?)
…Als ich nochmals in die Ecke sehe, in der ich das traumhafte Geflügel glaube wahrgenommen zu habe, ist da nichts mehr…
(Ich vermute, der Vogel kann fliegen?)
Herr Koske!
auch die heutige Prüfung haben Sie mit „sehr gut“ bestanden!
Mitte der Woche – hervorragendes Ergebnis! Weiter so! Nächster Schritt!
(vorher bisschen hinlegen…)
Frau Schall! Du hast doch nicht tatsächlich den ganzen Schwall gelesen? Du hast doch mit Sicherheit noch mehr zu tun? („Sicherheit“ ist hier keine Anspielung auf die Genossen Tschekisten! Aharhar.)
… ich habe Angst vor der Ehe… – ich muss Dich doch jetzt bald heiraten, oder…
„Schwestaaa!!!“
(… der Klient ist sehr unruhig…)
(… I donk o scheen!…)
Natürlich.
Wenn ich Deine Prüfung „bewerte“, dann lese ich mir Deine Arbeit durch. Ganz.
Und ja, ich habe noch mehr zu tun.
„Ehe“ hat mit diesem Thema nichts zu tun.
Und Du musst mich jetzt oder bald nicht heiraten.
Mir gefällt die Art unserer Konversation (?).
Ist fast so wie ein Team? Ohne dass wir ein Team sind?
Erstaunlich.
… das scheint mir das treffende Wort – erstaunlich…
(… auch das Alter hält kleine Überraschungen bereit… *hüstel*…)