„Leben ist Alltag!“…

… hieß es letztens wo in einer Werbung, und ich bin mir nicht sicher, ob es gegen die Werbung oder gegen mich spricht, dass ich vergessen habe, wofür geworben wurde. Das heißt, es hieß nicht nur letztens so in dieser Werbung, aber ich bin letztens dieser Ansage gewahr worden. Ich erwähne das, um neuerlich zu belegen, dass meine Wahrnehmung durchaus adäquat ist.

*Hüstel* – Ein bisschen Normalität hat schon was, echt… Gibt es einen Weg zurück ins richtige Leben für das alte Kind Ost-Koske? Aber war ich da überhaupt schon mal drin? Und was ist „richtig“? Und wer legt das fest? Bla.

In letzter Zeit kam des Öfteren der Gedanke in mir auf, dass ich eigentlich noch gar nicht wirklich angekommen wäre in M., Hauptversammlungsplatz der Bajuwaren, hähä. Der Gedanke kam auf; ich mache ja nichts, mir geschieht nur alles, ach. Ich bin heute, arbeitsversuchsmäßig, zum fünftem Mal in der sogenannten blauen Stunde durch markante Teile von Giesing getappt – die Atmosphäre hat was! Dergleichen habe ich seit vielen, vielen Monden nicht wahrgenommen. Es geht wohl doch noch ein bisschen was mit Leben vor dem Tod; die Frage ist nur, was ziehe ich an, wenn doch die nächste Apokalypse kommt…

Deswegen erwäge ich, in letzter Zeit, aus jeder Art Begleitung therapeutischer oder sozpädagogischer Natur auszusteigen – bringt ja nix! Die Symptomatik bzw. „Symptomatik“ ist, freilich mit Schwankungen der Intensität, unverändert seit Juli 86, und sie hatte noch nie großen Einfluss auf meine Fähigkeit und Bereitschaft, einen bescheidenen Beitrag zum Aufschwung Süd zu leisten und was dergleichen dynamisch-marktwirtschaftliche Exerzitien mehr sind.

Heute nun aber habe ich mir beim Bücher sortieren mit einem Einband ein bisschen in einen Finger geschnitten – no joke, boah! Was wollte mir die Weltgeistin nun damit wieder sagen? Typischer Charakter in typischer Situation… Goethe? – Egal, ich werde sowieso kein Diplom-Autor, heule heule heule. Leider stand ich gerade in den Regalen mit sozusagen allgemeiner Belletristik; vor dem Krimi-Regal hätte der Schnitt ja voll gepasst, optional mit anschließendem malerischem Drapieren lecker lymphozytenübersättigten Blutes, gnihi.

Tja – na ja… So vergehen die Tage, die auf Erden mir gegeben sind.

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