Gestern hat die Weltgeistin wieder heftig interveniert

Plötzlich, so gegen 21.00 Uhr, war das Wasser weg, nicht nur in meinem kargem zwar, aber doch auch behaglichem Stübchen, sondern in der ganzen Pension, was ich allerdings erst nach etwa einer Viertelstunde realisiert habe – und was bis dahin abgegangen ist in mir, Hammer, Alter…

Nee, ich gehe nicht in Behandlung, was soll ich da? Die „Symptomatik“, die seit 1986 anhält und die eben keine ist, deswegen die Anführungsstriche, was schwer bis gar nicht zu vermitteln scheint, ist nach ca. 1998 begonnenen und allerdings naturgemäß, weil meinem flüchtigem Wesen entsprechend, auch immer wieder abgebrochenen Exerzitien im Freudeskreis Anna Lyse unverändert, was natürlich an mir liegt, denn ich habe nicht richtig mitgemacht usw., bla bla…

Diese abrupte Entwässerung, leitungsmäßig, führte zum zusammen Rücken der Bürger Mitmenschen, zu Kontakten gewissermaßen außer der Reihe usw. – außer natürlich bei mir. Dementsprechend kam auch heute früh nach dem Aufwachen per Mental-Funk ‚Der interessiert sich für nichts und niemand im Haus!‘, was insofern verblüffen muss, weil es, schier ausnahmsweise, die sogenannte Realität adäquat abbildete, was wiederum, wie erst ca. 100 Mal gesagt, für psychotische Symptome mindestens ungewöhnlich sein dürfte.

Für dieses fast täglich an der Grenze von Schlafen und Wachen erlebte Phänomen allerdings habe ich, wie gleichfalls bereits gelegentlich angemerkt, eine einigermaßen einleuchtende Erklärung gefunden. Ausgerechnet Jünger, das habe ich wieder gebraucht! Allerdings muss ich zugeben, mit der gewissermaßen ritterlichen Fairness, die mich neuerlich als eine Art lebendes Fossil erscheinen lassen dürfte, dass der Mann ein begnadeter Stilist gewesen ist. – … so was Arrogantes, kleena Langzeitarbeitslosa, hattatattata, mi mi mi…

Ich schweife ab und noch merke ich es; irgendwann aber kommen dann die netten Lehrschwestern, rothaarig angenehm, und bringen Old Ost-Ron Kakao und Kekse, bzw. „Schockokäcksen“, wie Dipl.-Psych. Z. immer sagte, das Menterschwaigen brechend. „Ooopa?!“ – Zurück zu einer Art Thema, mehr oder weder geschätzte mehr oder weniger Abwesende!

Diese „Rückmeldung“ erinnert mich an den Zücho-Studenten, der 1984 im Hirschkindergarten hospitierte und von dem ich schon mehrfach vermutet habe, dass er etwas mit dem Budenzauber zu tun haben könnte. Der hat in einer Gruppensitzung mit dem Teilzeit-Chassiden Dr. R. plötzlich bemerkt, und das ist ehrlich erstaunt raus geplatzt: „Hier interessiert sich ja niemand für den Anderen!“ Das war für mich einer der krassen Momente in diesem Therapieversuch, der mit Erschrecken, ja, diesem unterirdischem Grauen verbunden war, resultierend aus der Ahnung, dass die von dem Studenten geäußerte Beobachtung etwas mit mir zu tun gehabt haben könnte, was wiederum mein sozusagen Ur-Empfinden reaktivierte, irgendwie monströs zu sein.

Derselbe hospitierende Student bzw. studierende Hospitant ist nicht nur mir in einer Großgruppe aufgefallen, als er von dem von mir schon mehrfach erwähntem Dr. Froese angehalten wurde, gewissermaßen ein bisschen runterzufahren. „Ja ja, Sie werden ein guter Therapeut!“, bemerkte Froese fast wörtlich, und zwar ironisch bis sarkastisch, was nicht nur ich in dieser Weise wahrgenommen habe.

Die Reaktion des Hospitanten- bzw. Onkels aber wurde bezeichnenderweise von meiner zerebralen Festplatte derart nachhaltig gespeichert, dass ich mich heute noch daran erinnern kann. Diese deutliche Zurechtweisung bewirkte bei ihrem Adressaten nichts weiter als ein erstaunlich überlegen wirkendes Grienen. Es war jedoch klar, dass es nicht nur auf Arroganz und Selbstüberhebung beruht haben dürfte; man merkt so was auch als, was emotionale Intelligenz angeht, defizitär ausgestatteter Ost-Koske. Kurz gesagt – süüüß, der alte Ron; erst viele Monde später ist mir der Gedanke gekommen, dass dieser Student womöglich nicht nur beim Ministerium für Gesundheitswesen angebunden war, aharhar.

„Irgendwann werden Sie einen Verantwortlichen suchen!“ hat der Tschekist, der 1989 meinen Wunsch nach Ausreise aus der DaDaeR protokolliert hat, wenige Wochen vor dem Mauerfall, hihi, abschließend bemerkt; nein, Bürger Genosse Major, ich suche „nur“ nach wie vor nach den Urhebern des Budenzaubers, um ihnen, mit Verlaub, die Fressen zu polieren, proletarisch-zupackend aktiv und dynamisch…

Dieser gestern Abend sichtbar bzw. fühlbar gewordene, aua, trockene Humor der Weltgeistin aber hat mich an den Wasserrohrbruch 1986 im Foyer der damaligen Ortsvermittlungsstelle 21 in der Klosterstraße in Berlin-Mitte erinnert, der womöglich inszeniert war, weil ich den Helden geben und die Jugendfreundin aus der Prignitzer Prärie erreichen sollte… Krasse Ironie des Schicksals – heute ist in dem Gebäude eine Art Experimental-Theater; gehste krachen, Alter, echt.

Ja ja, schizo, und ich werde vermutlich in diesem Leben keine, *hüstel*, Klärung des Sachverhaltes mehr erleben, aber ich fahre fort zu petzen, schon aus Bosheit.

In diesem Sinne – weiter voran auf bewährtem Kurs!

Muss man eigentlich ’ne Quellenangabe machen, wenn man die Bearbeitung einer, yeah, Streetview-Ansicht postet? – Wir bleiben dran, wir berichten! Hier aber, mehr oder weniger geschätzte mehr oder weniger Abwesende, bin ich 1986 gewissermaßen in Schockstarre versetzt worden, und seitdem trete ich auf der Stelle und drehe mich im Kreis, aber es gibt Schlimmeres, bla…

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