Joey Goebel – „Vincent“

Das Buch habe ich gestern nach einigen possierlichen Sperenzchen beim Versuch, es zu erwerben, zu lesen begonnen, aber dann ist der alte Spießer wieder pennen gegangen. Wie ich nicht anders erwartet habe, hat das Teil bei mir rein geknallt, boah ejh.

Mittelkürzlich habe ich die Version x+1 meiner Memoiren angefangen. Ja ja, Opa gehört ins Altersheim, schon gut! In dieser Version meiner Erinnerungen habe ich einen Rahmen gefunden. Der Vertreter einer Instanz, die zunächst nicht näher benannt wird, interviewt Koske. Koske hat dabei einen Apparat auf dem Kopf, der die Gehirntätigkeit dergestalt stimuliert, dass er nach einiger Zeit diese Erinnerungen erlebt wie ein Computerspiel. Nicht sehr originell, aber keineswegs SF. In wenigen Jahren wird es so was geben.

Aber ist das nun Paranoia? Wieder dieser Gedanke, den ich schon Dutzende Male bei der Lektüre solcher mir bisher unbekannter Autoren hatte. Kaum habe ich auch nur den Ansatz eines Plots gefunden, finde ich den Plot vollendet, zu Ende gedacht, ausgeformt usw. in einem mir bis dahin unbekanntem Buch eines mir meist unbekannten Autoren. Brauchst gar nicht anfangen, gibt es schon, teilen mir die Budenzauberer mit…

Eifersuchtswahn, den ich nicht wahrhaben will? Weil Eifersucht eines der „bösen“ Gefühle ist, die bei der kindlichen Konditionierung, in diesem Fall angeblich sozialistischer Erziehung, „verboten“ wurden? Ich weiß ja nicht. Dergleichen Synchronizitäten habe ich, Überraschung, Dutzende Male erlebt in den mittlerweile Jahrzehnten, in denen mir unbekannte Leute mich psychotogogisch-halluzinagogisch zu erziehen versuchen. Erwachsenenbildung mal anders, aharhar.

„Meine Stimme begleitet Sie überall hin“, heißt das Buch über den nicht nur meiner unmaßgeblichen Meinung nach genialen Therapeuten Milton Erickson. Das heißt, ich wiederhole mich, dass der Mann seinen Klienten gewissermaßen künstliche akustische Halluzinationen appliziert hat.

Wie aber kann man das nun in Einklang bringen mit den hirnbiochemischen Forschungen im Zusammenhang mit Störungen des schizoformen Spektrums? Zudem halte ich die Annahme nicht für paranoid, dass man weiter geforscht, wo Erickson aufgehört hat. Er ist mittlerweile 38 Jahre in der ewigen Großgruppe. Schade, ich hätte gern erfahren, was er zur Wende gesagt hätte, in der einer seiner Grundgedanken etwas über die Praxis des Psycho-Docs hinaus realisiert wurde. Realisiert werden sollte, ursprünglich, tandaradei.*

Ich meine ja nur! Man muss das doch mal aussprechen dürfen. Wo soll ich denn nun noch hin, nachdem ich jahrelang Dutzenden Therapeuten die Ohren abgekaut habe mit ebenso verzweifelten wie ergebnislosen Versuchen mitzuteilen, dass ich weder psychotisch bin noch simuliere? Ab und zu muss ich es rauslassen, sonst tobt der Irre wieder. Der Pole klaut, der Schwarze schnackselt zu viel, der Irre tobt usw.! Dafür ist das Bloghaus gerade recht.

Man kann das auch ganz anders sehen, ich weiß. Im Grunde gibt es seit Jahrtausenden etliche „Basis-Plots“, die immer wieder variiert werden. Mir ist klar, dass ich nicht der Erste bin, der das feststellt. Ich wollte hiermit nur mitteilen, dass ich es auch festgestellt hätte. Odysseus, Ödipus, Faust, Romeo und Julia, Eulenspiegel, Oblomow, Don Quichotte, Hamlet usw. usw. usf. – Männer müssen angeben, steht im Internet. Oblomow und Don Quichotte kenne ich nur vom Hörensagen.

Schließlich fällt mir wieder ein, was einer der „… sieben Aufrechten“ in Kellers Novelle zum jugendlichen Helden sagt. Der solle doch froh sein über unerwartete Übereinstimmungen, wie ich sie eben anzudeuten mich bemüht habe. Sie würden darauf hindeuten, dass der sie Erlebende im Fluss der Zeit wäre, im Einklang mit der menschlichen Gemeinschaft usw. Dies alles, natürlich, sinngemäß.

Tja, ich werde nie Diplom-Autor…

Bla.

* Nach wie vor eine meiner schwer therapierbaren Phantasien, Erickson wäre US-Präsident. Gnihi! Was für eine Welt das ergäbe?! Korrekt – kann man sich gar nicht vorstellen. Auch habe ich mich gerade wieder selbst rein gelegt, denn ich habe ja keine Phantasie, chchch.

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