Ein Wort zu Kant. Weitere Belege störungsspezifischen Größenwahns.

Das ist eine interessante Art Kettenreaktion, die ich in den letzten Tagen immer wieder erlebe; ich greife in neuen Beiträgen etwas auf, was ich in früheren nur angedeutet habe, und das rankt sich so fort. Vortrefflich, das! Bei dieser Gelegenheit muss ich zudem neuerlich feststellen, dass ich, wenn ich wenig oder nichts schreibe, das nicht deshalb tue, weil zu wenig da wäre, sondern es ist im Gegenteil zu viel da. Allerdings würde der von mir völlig zu Recht des Öfteren schmerzlich erwähnte Dr. R. sagen, das wäre Faulheit. Ich kann ihm auch mit dem Abstand von 33 Jahren nicht völlig zustimmen, weil mir nach wie vor in dieser Rückmeldung sehr viel Projektion zu stecken scheint.

Ho ho, dem habe ich es gegeben, Alta! Aber zur Sache! Kant. Immanuel, nicht Hermann, letztens erwähnt, Definition von „Aufklärung“ usw. – Nein, ich muss doch noch einmal abschweifen, indem ich noch etwas zu Hermann Kant sage! Vergib mir, herbe Dame Welt! Hermann Kant hat kokettiert, besitze ich die ungeheure Anmaßung zu behaupten. Er hat immer wieder erklärt, sinngemäß, dass er trotz aller politisch-moralischen Schuld, die er eventuell auf sich geladen hätte, darauf hoffe, dass man in etwa sagen würde, schreiben hätte der Kerl gekonnt. Ich bin mir jedoch sicher, dass er wusste, dass man das sagt und sagen wird. „Die Aula“ ist ein Wurf, sie ist eine gewisse literarische Singularität usw., und das hat Kant auch gewusst, wie ich glaube. Allerdings ist das Zauberwort bei diesem Buch eben nicht, wie Kant sicher behauptet hätte, „Sozialismus“, sondern – „Gruppe“… – Alles Psychoclub, hähä!

So, und nun zu Immanuel Kant, und was ich jetzt schreibe, geht mir schon seit Jahren durch den Kopf, ohne, dass ich es irgendwo notiert hätte, was natürlich typisch ist.

Von Kant ist überliefert, und glaubwürdig, dass sein Leben abgelaufen wäre, Achtung, durchgekaute Floskel, wie ein Uhrwerk. Er hätte jeden Tag effektiv durchgeplant, und zwar derart exakt, dass die Bürger Königsbergs tatsächlich die Uhr nach ihm hätten stellen können oder das sogar getan haben. – Eben ist mir eingefallen, dass ich dazu doch schon einmal etwas gepostet habe. Aber das ist Jahre her und hatte statt in einem meiner zahlreichen rückgebauten Blog-Häuschen. Dies natürlich nur wieder ganz am Rande und zur Auflockerung der Stimmung im Saal.

Kant war also „zwanghaft“, womit ich den Sachverhalt möglicherweise vorsichtig ausgedrückt hätte. An dieser Stelle wird die Wirkung dieses vermaledeiten Unbewussten offensichtlich, deshalb die Anführungsstriche. Einstellungs- und Verhaltensmuster rufen Symptome hervor, wenn sie unbewusst bleiben. Wer dagegen von einer von wem auch immer gesetzten Norm abweichende derartige Muster bewusst entwickelt, wird nicht an neurotischen Symptomen leiden, jedenfalls nicht infolge dieser Muster.

Darauf haben auch viele Therapeuten schon früh hingewiesen. Sinngemäß haben sie erklärt, dass besonders Künstler auf den ersten Blick inadäquate Wahrnehmungen entwickeln würden, die aber nicht zwangsläufig pathologisch zu entgleisen drohen, sondern kreative Produktion anregen und in Gang halten. Hierhin scheint auch Freuds wiederum sinngemäße Anmerkung zu gehören, dass es Menschen gäbe, für die schon aufgrund konstitutioneller Schwächen die Neurose gewissermaßen der goldene Kompromiss wäre. Es handele sich um eine Art Schutzblase, die solche Bürger, wenngleich sie von außen leicht komisch anmuten müssten, überhaupt halbwegs lebensfähig machen würde. Auf die Notwendigkeit eines solchen Schutzraums wird heute zum Beispiel bei Hochsensiblen und Aspies ausdrücklich hingewiesen.

Korrekt, diese „Schutzblase“ ist mir 1986 entzwei gegangen bzw. zerstört worden, heule heule heule… Wie genau und warum und gar von wem, darüber rätsele ich nun seitdem vor mich hin und um mich herum, ich armes, armes Ich. Immerhin, so lange habe ich das bereits durchgestanden, und da wäre es doch voll blöd, nicht dran zu bleiben und weiter zu machen, hurra!

Zudem scheint mir Kants Etlichen extrem erscheinende Selbst-Disziplinierung ein Beleg dafür, dass große Menschen unter anderem deshalb Großes zu leisten in der Lage und bereit sein dürften, weil sie sich, und das ist ganz ausgezeichnet dialektisch, ihrer Begrenzungen bewusst sind und innerhalb dieser Grenzen jedoch alles raus holen. Hätte sich Kant nicht dieser autogenen Reglementierung unterzogen, dann wäre er womöglich von den „Gespenstern“ attackiert worden, die er in seiner Streitschrift wider Swedenborg energisch ab- und ausgegrenzt hat. Diese Selbstbegrenzung erinnert nicht nur in seinem Fall ein bisschen an Aspies, was mir nicht als Erstem aufgefallen ist, aber mir auch.

Dies alles eben oben Dargelegte als Ausdruck und Ergebnis meines Größenwahns abzutun würde mich nicht anfechten, denn dergleichen ist, siehe Überschrift, störungsspezifisch. Passt schon! Zudem, und ich wiederhole mich bewusst, dürfte diese munter klappernde Tastendrescherei eine sozial angepasstere Form energetischer Entladung sein als männlich-herbes Schmeißen von Türen und Intonieren schimpansischer Ur-Laute, wie sie insbesondere männlichen Vertretern der rezenten Hominiden auf dem dritten Planeten des Systems auch nach Jahrtausenden fast ausschließlicher Entwicklung von Technik und Technologie immer wieder kraftvoll-dynamisch-prollig-polternd entweichen.

Wisst Ihr, was ich eventuell vorhaben könnte, liebe zahlreiche Nicht-Leser? Ich plane zu erwägen, noch einmal das Abitur zu machen, und dieses Mal „richtig“… – „Schwester!!!“ Der Klient ist sehr unruhig!

Mein bereits erworbenes Reifezeugnis ist vom bayrischem Kultusministerium anerkannt. Aber erstens liegt mein Erwerb der Hochschulreife jetzt fast 38 Jahre zurück, was allerdings momentan 75 Wartesemester ergäbe, gnihi, Alta, und zweitens zeugt dies Reifezeugnis von Unreife allein schon deshalb, weil ich es mit dem unbefriedigendem Prädikat „Befriedigend“ erworben habe, und… – überhaupt! Bla.

Auch hier gilt jedoch, was ich bereits weiter oben sagte! Es ist zu viel da, man sollte eigentlich 20 Fächer studieren. Es werden etwa, kein Joke, Physikstudenten gesucht, aber Latein würde ich auch gern… äh… – und so weiter…

Süüüß, nicht wahr?! Unser Ost-Koske wieder, ts ts ts… – In diesem Sinne: häff fann!

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